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Herbert Zangs

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Herbert Zangs (* 27. März 1924 in Krefeld; † 2003 in Krefeld) war ein deutscher Maler.

1941 leistet er Militärdienst und nimmt am Zweiten Weltkrieg in Skandinavien teil, wo er Kriegsgefangener wird. 1945 studiert er bei Otto Pankok an der Kunstakademie Düsseldorf. Zusemmen mit Günther Grass, den er während des Studiums kennenlernte, war er Türsteher im Lokal CISKOS in der Düsseldorfer Altstadt. Grass erwähnte Zangs als Maler Lankes in seinem bekannten Roman Die Blechtrommel. Er lernt Joseph Beuys kennen, der später folgendes über Zangs schreibt:

Joseph Beuys im Mai 1975 über Zangs: (aus der Einladungskarte zur Ausstellung 1990 in der Galerie Bagnato)

"Ich habe Zangs schon vor der Akademiezeit kennengelernt. Ich traf ihn komischerweise immer bei Henning, wo ich gelegentlich mit dem Bildhauer Walter Brüx und Hanns Lamers hin mußte, um Material für unsere 'leidenschaftlichen' Bemühungen in Kleve einzukaufen. Dort geisterte er dann als begeistertes kreatives Chaos herum, auf der Suche nach dem Billigsten in Makulatur, Packpapier, Kohle. Ich weiß nicht, was er damit machte. Später tauchte er dann an den unmöglichsten Stellen auf. Nun war er dann eine vitale Naturerscheinung. Ich erinnere mich später daran, daß er dann meistens wie Fidel Castro ausgesehen hatte. Die Frage, die er immerfort vor sich her produzierte, war, wie das Schicksal eines Vollblutmalers in dieser Zeit wohl aussehen würde. Er lieferte eine ganze Reihe von Gegenbildern, an denen man sehr viel Orientierung finden konnte."

1950 reist er nach Italien, Frankreich, Algerien, Ägypten oder Marokko. Ab 1952 entstehen die weltbekannten Verweissungen (noch for den Arbeiten der ZERO Künstler), mit denen Zangs Kunstgeschichte schreibt. Eine Vielzahl dieser während seiner Reisen in Krefeld lagernden Arbeiten, wird vernichtet. Wenige werden durch den Künstler und Zangs-Freund Adolf Luther gerettet. Ab 1957 entstehen Bildserien, in denen die Farbe mit Scheibenwischern aufgetragen wurde und die bereits die seriellen Kunstrichtungen der sechziger Jahre vorwegnahmen. Ab 1962 erste Wellpappenverweissungen 1964 Gaze-und Gitterbilder 1965 Übersiedlung nach Paris 1968-69 Aufenthalt in New York 1969 Rückkehr nach Paris 1969-78 Reisen nach Japan, Indien, in die Südsee, Afrika 1972 erste Bildübermalungen 1973 Rückkehr nach Deutschland: Zangs hat eine Auseinandersetzung mit der franz. Polizei, nach einem urlaub darf er in Frankreich nicht mehr einreisen. Er verlässt seine langjährige französische Lebensgefährtin. Ab 1978 Plakatübermalungen, Peitschenbilder, Computerbilder Ab 1979 Blasen-und Beulenbilder Ab 1982 Pinselabwicklungen Ab 1983 Tuchbilder Ab 1986 Knitter-und Gratbilder Ab 1993 Rollstuhlbilder und fortschreitende Krankheit1994 nimmt er an der 5. Internationale Biennale der Papierkunst teil (Teilnahme mit Anti-Büchern). 2003 sirbt Zangs, inzwischen an beiden Beinen amputiert, friedlich in einem Altenheim in Krefeld. Noch 10 Tage vor seinem Tod entsteht ein TV-Interview, in dem er über sein Verhältnis mit Marlene Dietrich, die Ausstellung mit Sam Franzis in London und viele weitere Etappen seines Lebens berichtet. Entgegen der Meinung Zangs wäre ein verarmter Künstöer, hinterlässt er seiner Schwester ein Millionenvermögen, das Sie erst durch einen Erbstreit erhält. Eine Zangs-Stiftung soll in Krefeld das Andenken an den Künstler und Weltenbummler erhalten. Werke von Zangs werden in Hamburg, Amsterdam und New York inzwischen für Summen über 10.000 Euro versteigert. Experten erwarten eine Entwicklung wie bei den Künstlern Fontana und Manzoni, da Zangs bisher völlig unterbewertet wurde.


Auszeichnungen

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