Die Gammaverteilung ist eine kontinuierliche Wahrscheinlichkeitsverteilung über der Menge der positiven reellen Zahlen. Sie ist definiert durch die Wahrscheinlichkeitsdichte
für x>0; für andere Werte von x wird sie durch f(x)=0 fortgesetzt. Sie besitzt die Parameter b und p (mit b, p > 0).
Der Vorfaktor bp/Γ(p) dient der korrekten Normierung; der Ausdruck steht für die Gammafunktion, nach der die Verteilung auch benannt ist.
Erwartungswert und Varianz der Gammaverteilung sind
Die Gammaverteilung ist reproduktiv: Die Summe aus den stochastisch unabhängigen gammaverteilten Zufallsvariablen X und Y, die beide gammaverteilt sind mit den Parametern b und px bzw. py, ist wiederum gammaverteilt mit den Parametern b und px + py.
Die Gammaverteilung bildet eine sog. Familie für einige theoretische Verteilungsfunktionen:
- Die χ2-Verteilung mit k Freiheitsgraden ist eine Gammaverteilung mit den Parametern p = k/2 und b = 1/2.
- Die Exponentialverteilung mit dem Parameter λ ist eine Gammaverteilung mit den Parametern p = 1 und b = λ.
- Der Quotient X/(X + Y) aus den stochastisch unabhängigen Zufallsvariablen X und Y, die beide gammaverteilt sind mit den Parametern b und px bzw. py, ist betaverteilt mit den Parametern px und py.
Literatur
- Lindgren, Bernard W.: Statistical Theory, New York etc., 1993
- Fisz, Marek: Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik, Berlin 1970
- P. Heinz Müller (Hrsg.): Wahrscheinlichkeitsrechnung und Mathematische Statistik, Leipzig 1991