Viking Eggeling

schwedischer Dadaist und Experimentalfilmer
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Helmuth Viking Eggeling (*21. Oktober 1880 in Lund, †19. Mai 1925 in Berlin) war ein schwedischer Dadaist und Experimentalfilmer. Eggeling, gebürtiger Schwede, siedelt nach 1897 nach Deutschland über und studiert dort neben seiner Arbeit als Bibliothekar, Kunstgeschichte und Malerei. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht er nach Zürich und kommt da mit der Dada-Bewegung in Berührung. Freundschaft mit Hans Richter, Jean Arp, Tristan Tzara und Marcel Janco. 1918 wird er Mitglied in der Berliner Novembergruppe. Anfangs beschäftigt er sich mit Rollenbildern, d.h. mit Bleistift gezeichnete Variationen von grafischer Elemente auf lange Rollen von Papier. Diese Rollen waren bis zu 15m lang, der Betrachter ging an ihnen entlang und konnte so die Veränderungen der geometrischen Muster beobachten. Eine solches Rollenbild ist Horizontal-Vertikal-Messe (1919), eine Bildrolle aus ca. 5000 einzelnen Zeichnungen, aus der später ein 10-minütiger Film namens Horizontal-Vertikal-Orchesterentstehen sollte. Wie auch Hans Richter interessiert sich Eggeling für den Film, um eine "bewegte Malerei", eine "Bewegungskunst" zu schaffen und verfolgt die Theorie, dass es für den Betrachter leichter und einprägsamer wäre, wenn er die Veränderungen der Formen nicht in der Bewegung durch den Raum erfahren, sondern ganz bequem im entspannten Sitzen. 1921-24 weitere Filmexperimente und Versuche einer filmischen Synthese aus Rhythmus, abstrakten Bildern, Bewegung und Musik zu kreieren. 1923 entsteht in dem UFA-Trickfilmateliers unter seiner Leitung das Werk Diagonal-Symphonie, ein Stummfilm in schwarz-weiß mit einer Länge von 7 ¾ Minuten. Hierbei benutzt er selbstentworfene Bilder als Vorlagen, die er mit schwarzen Papier abdeckt und langsam freilegt, indem er das Papier verschiebt oder Figuren in das Papier schneidet. Der Film wird 1924 fertiggestellt und am 3. Mai 1925 im Rahmen der Matinee, "Der absolute Film", öffentlich aufgeführt. Sechzehn Tage später stirbt Eggeling. Aufgrund seiner musikalischen Zeiteinteilung, sowie seiner auf Helldunkelkontrasten, Richtungsveränderungen und der aufbauenden linearen Formdramatik aus Kurven, Linien, Harfen und Dreiecken übte Eggelings Meisterwerk großen Einfluss auf Künstler wie Laszlo Moholy-Nagy aus und gilt als der Urvater des heutigen Musikvideos.