Mieroszów

Stadt in Polen
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Mieroszów [mʲɛˈroʃuf] (deutsch Friedland in Niederschlesien) ist eine Stadt im Waldenburger Bergland in Polen. Sie hat 5.000 Einwohner, liegt 18 km südlich von Wałbrzych (Waldenburg) im Tal der Steine nahe der Grenze zu Tschechien und gehört zum Powiat Wałbrzyski der Woiwodschaft Niederschlesien.

Stadtwappen

Datei:Friedland.gif

Das Stadtwappen von Friedland zeigt eine weiße Stadtmauer mit zwei Türmen auf rotem Grund, in einem geöffnetem Tor zeigt sich ein schwarzer Eber. Der Wappenschild ist von einer goldenen fünfzackigen Mauerkrone bekränzt.

Geschichte

Die Besiedlung der Gegend erfolgte um 1250 durch das Benediktinerkloster in Politz an der Mettau (Police nad Metují). Einhundert Jahre später war gehörte die Stadt als Lehen der böhmischen Krone zur Freudenburg. Die Zugehörigkeit zu den Herrschaften Freudenburg und Fürstenstein der Grafen von Hochberg bleibt fortan von Bestand.

Vor 1354 erhielt Friedland Stadtrecht, möglicherweise erfolgte dies schon 1325, jedoch ist diese in einer Chronik genannte Jahreszahl nicht durch Urkunden belegt. Seit 1359 gehörte die Stadt zum Herzogtum Schweidnitz, blieb aber bis 1654 kirchlich dem Erzbistum Prag unterstellt. 1392 kam Friedland wieder zu Böhmen.

Graf Maximilian von Hochberg auf Göhlenau, der zwischen 1669 und 1700 Besitzer der neugebildeten Herrschaft Friedland wurde, führte die Gegenreformation durch.

In Folge ihrer Lage an der böhmischen Grenze erlitt die Stadt fast in allen Kriegen, deren Kämpfe sich zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert in der Gegend abspielten, Schäden. Die Hussiten fielen ein, im Dreißigjährigen Krieg, den Schlesischen Kriegen, Napoleonischen Kriegen und dem Deutsch-Österreichischen Krieg zog Militär von oder nach Böhmen und plünderte die Stadt.

1742 kam Friedland zu Preußen. Auch im 19. Jahrhundert blieb das Handwerk und die Leinenweberei in Friedland vorherrschend. 1839 entstand die erste mechanische Weberei. Weiterhin waren in der Stadt holzverarbeitende Betriebe ansässig.

1877 erhielt Friedland durch die Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Niedersalzbrunn (Wałbrzych-Szczawienko) nach Halbstadt (Meziměstí) einen Bahnanschluss.

1945 wurde die Stadt, die zuvor seit 1818 dem Landkreis Waldenburg angehört hatte, dem polnischen Staat zugeordnet und erhielt den Namen Mieroszów.

Im 2. Weltkrieg waren keine Schäden in Friedland entstanden. Wegen ihrer Grenzlage abseits von den Zentren des Waldenburger Steinkohlenreviers setzte ein Verfall der Stadt ein. 1957 waren fast ein Drittel der Bausubstanz völlig verfallen, noch einmal der gleiche Anteil der Häuser wies starke Schäden auf.

Heute ist in Friedland vor allem holzverarbeitende Industrie ansässig. Die Stadt liegt an der Eisenbahnfernverbindung Prag - Wałbrzych und besitzt mit dem Grenzübergang Golińsk (Göhlenau) / Starostín (Neusorge) eine Straßenverbindung in das tschechische Meziměstí. Die Häuser am Ring wurden inzwischen rekonstruiert.

Einwohnerentwicklung

  • 1787: 964 Einwohner
  • 1825: 986
  • 1905: 4.947
  • 1939: 4.386
  • 1961: 6.076
  • 1970: 5.035

Söhne und Töchter der Stadt

Gmina

Die Großgemeinde (Gmina) Mieroszów umfasst ein Territorium von 76 km², auf dem 8.000 Einwohner leben. Dazu gehören folgende Orte:

  • Golińsk (Göhlenau)
  • Łączna (Raspenau)
  • Mieroszów (Friedland)
  • Nowe Siodło (Neudorf)
  • Różana (Rosenau)
  • Rybnica Leśna (Reimswaldau)
  • Sokołowsko (Görbersdorf)
  • Unisław Śląski (Langwaltersdorf)

Literatur

  • August Werner: Chronik von Friedland und Umgebung, Friedland, 1884