Baden ist die Hauptstadt des Bezirks Baden des Kantons Aargau in der Schweiz.
Wappen
Basisdaten | |
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Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Baden |
Fläche: | 13.5 km² |
Koordinaten: | 47° 28' n. Br., 8° 18' ö. L. |
Höhe: | 366 m ü. d. M. |
Einwohner: | 16450 (2003) |
dazu gehören auch die Ortsteile: | Rütihof, Kappelerhof, Dättwil und Münzlishausen |
Flughafen: Distanz. |
Zürich 27 km |
Stadtamman | Josef Bürge (CVP) |
Website: | www.baden.ch |
Wappen der Stadt Baden |
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Geographie
Baden liegt an der Limmat. Die Altstadt ist an der engsten Stelle einer Klus, zwischen der Lägern und dem Schlossberg erbaut.
Tourismus
Die 19 Thermalquellen mit einer Temperatur von 47° C (mit Schwefelwasserstoff angereichetes Wasser) machten Baden zu einem bekannten Kurort. Allerdings ging der Kurbetrieb mit der Industrialisierung stark zurück.
Im ehemaligen Kursaal wurde ein Spielcasino eingerichtet.
Baden liegt in einer schönen Wandergegend am Jurahöhenweg.
Verkehr
Schon um 1200 wurde in Baden eine Brücke über die Limmat gebaut (Vorgänger der gedeckten Holzbrücke). 1926 wurde die markante Hochbrücke eröffnet, welche 1994 verbreitert wurde.
Von 1957 bis 1965 fand die grosse Verkehrssanierung statt, welche bezweckte, den natürlichen Engpass Baden für den Straßenverkehr zu entschärfen. Im Verlauf dieser Sanierung wurde die Bahnlinie in einen neuen Tunnel gelegt, was es erlaubte, Schrankenübergänge am Schlossbergplatz und am Schulhausplatz aufzuheben. Der Schulhausplatz wurde zu einem Verkehrsknotenpunkt ausgebaut, der Durchgangsvekehr aus der Altstadt verbannt.
Baden verfügt über drei Bahnhöfe:
- Baden an der Strecke Zürich - Brugg (Kursbuchfeld 710)
- Baden Oberstadt und Dättwil an der Strecke Wettingen - Aarau (Kursbuchfeld 645)
Der öffentliche Personennahverkehr wird durch Buslinien der RVBW (Regionale Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen) sowie der Post sichergestellt.
Geschichte
Bereits die Römer errichteten hier eine Ansiedlung, Aquae Helveticae und nutzten die Thermalquellen. Um 69 n. Chr. hatte der Ort bereits beinahe die Grösse eines Vicus, wurde aber dann durch die 21. Legion unter Caecina geplündert (vgl. Tacitus, Historien, 67).
Um 1100 liessen die Lenzburger die Festung Stein erbauen, welche 1152 an die Kyburger und 1264 an die Habsburger überging. Hier befand sich der Sitz und das Archiv der Vorderösterreichischen Verwaltung. 1297 erhielt Baden das Stadtrecht.
Mit der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen 1415 gelangte die Umgebung als Untertanengebiet an die alten Orte. Die Stadt selbst wurde formaljuristisch Freie Reichsstadt, wobei diese Freiheit in der Praxis nicht durchsetzbar war und spätestens mit dem Austritt der Schweiz aus dem Reich 1648 illusorisch wurde.
Ab 1416 bis 1712 wurden in Baden häufig Tagsatzungen durchgeführt.
1526 fand hier der Badener Disput zwischen Johannes Ökolampadius und Johannes Eck statt.
Nach dem ersten Villmergerkrieg liessen die katholischen Orte die Festung Stein zwischen 1658 und 1670 wieder aufbauen. Im zweiten Villmergerkrieg wurde sie von den Zürchern und Bernern 1712 erneut zerstört.
1714 fand in Baden ein Kongress zur Lösung des Spanischen Erbfolgekriges statt, welcher am 7. September mit dem Frieden von Baden (im Prinzip einer Bestätigung des Rastatter Friedens) abgeschlossen wurde.
Die Helvetische Republik brachte 1798 den eidgenössischen Untertanengebieten die Freiheit. Baden wurde Hauptstadt des Kantons Baden. Mit der Mediation 1803 ging der Kanton Baden im neu geschaffenen Kanton Aargau auf.
1819 spaltete sich Ennetbaden als selbständige Gemeinde von der Stadt ab.
Im weiteren Lauf des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein, 1847 wurde Baden die Endstation der ersten schweizerischen Eisenbahn, der Spanisch Brötli Bahn, welche von Zürich her ihren Betrieb aufnahm. Nach der Ansiedlung der Elektrofirma Brown, Boveri & Cie (BBC, heute ABB) 1891 wurde Baden zu einer Industriestadt 1962 wurde Dättwil mit Münzlishausen eingemeindet.
Seit dem Niedergang der Industrie in den 1980erjahren ist die Stadt vor allem durch Dienstleistungsbetriebe geprägt.
Zur Schweizerischen Eidgenossenschaft zugehörig seit: 1415
Kunst, Kultur
Neben zahlreichen Museen befinden sich in Baden drei Theater (Kurtheater, Theater im Kornhaus, Theater im Brennpunkt)
Schulen
- Aargauische Kantonsschule Baden (Weblink)
- Bezirksschule Baden
Museen, Burgen, Schlösser
- Museum Langmatt, Gemäldesammlung (Impressionisten) und Wohnmuseum, Hervorgegangen aus der Privatsammlung John A. Brown (Weblink)
- Historisches Museum im Landvogteischloss und einem Erweiterungsbau
- Schweizer Kindermuseum
- Elektro-Museum Kraftwerk Kappelerhof
- Industriekulturpfad Limmat-Wasserschloss
- Kulturweg Baden - Wettingen - Neuenhof
- Ruine der Festung Stein
andere Sehenswürdigkeiten
- Spätgotische katholische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt (barockisierter Innenraum) mit Sebastianskapelle (ehemaliges Ossiarium)
- Bruggerturm, mächtiger Torturm, welcher Gustav Gull als Vorbild für den Turm des schweizerischen Landesmuseums in Zürich diente
- Zahlreiche alte Altstadthäuser. Leider wurde in den 1960erjahren viel alte Bausubstanz durch moderne Betonbauten ersetzt.
Bücher
- Otto Mittler: Geschichte der Stadt Baden
- Thomas Bolt und Uli Münzel: Schweizerischer Kunstführer Nr.399/400: Der Bäderbezirk von Baden und Ennetbaden (ISBN 3-85782-399-9)
- Silvia Siegenthaler: Schweizerischer Kunstführer Nr.658: Die Villa Boveri in Baden (ISBN 3-85782-658-4)
- Carmela Kuonen Ackermann: Schweizerischer Kunstführer Nr. 703: Die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt und die Sebastianskapelle in Baden (ISBN 3-85782-703-3)
- Hermann Hesse: Kurgast (ISBN 3-518-06883-0)