Die Äthiopische Küche (wie auch die Küche Eritreas) unterscheidet sich stark von den Essgewohnheiten sowohl Schwarzafrikas als auch des orientalischen Raums. Grundnahrungsmittel bildet ein saurer Fladenbrotteig namens Injerra, hergestellt aus dem nur am Horn von Afrika vorkommenden Getreide Teff. Dazu werden verschiedene Saucen, Wot genannt, serviert, die es in verschiedenen vegetarischen und fleischhaltigen Ausführungen gibt. Dabei gilt: Wer es sich leisten kann, isst Fleisch. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche verbietet, wie die meisten orthodoxen Kirchen, mittwochs und freitags den Genuss von Fleisch, so dass an diesen Tagen landesweit Linsenbrei verspeist wird. In Restaurantes gibt es an diesen Tagen das rein vegetarische Gericht Alidscha, verschieden zubereitete Gemüse mit Soßen. Gegessen wird aus hygienischen Gründen nur mit der rechten Hand. Dabei ersetzt das Injerra sowohl den Teller als auch das Besteck. Man reißt einfach kleine Teile des Fladens ab, ergreift damit ein Stück der Fleisch- oder Gemüsebeilage und führt es sich zu Gemüte. Als besonders höflich gilt es, den anderen am Mahle Partizipierenden hin und wieder eine Portion direkt in den Mund zu stecken (Gursha). Generell ist das äthiopische Essen sehr scharf, meist durch das Gewürz Berbere. Man kann aber fast überall mildere Varianten bestellen, bzw. wird die scharfe Berbere-Soße auf kleinen Extra Schälchen zum selbst dosieren gereicht.
