Marienkäfer

Familie der Ordnung Käfer (Coleoptera)
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Die Marienkäfer (Coccinellidae) bilden eine weltweit verbreitete Familie halbkugeliger, flugfähiger Käfer. Der Artenreichtum europäischer Marienkäfer ist enorm und umfasst 75 Gattungen, die sich jeweils in Arten und Varietäten aufspalten.

Marienkäfer
Marienkäfer
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Neuflügler (Neoptera)
Zwischentaxon: Holometabole Insekten
(Holometabola)
Vorlage:Ordo: Käfer (Coleoptera)
Vorlage:Subordo: Polyphaga
Vorlage:Superfamilia: Cucujoidea
Vorlage:Familia: Marienkäfer
Wissenschaftlicher Name
Coccinellidae
Latreille 1807

Merkmale

Die Körpergröße der halbkugelförmigen Käfer variiert von 5 bis 8 mm. Der Kopf, die Brust sowie die Unterseite sind schwarz gefärbt, charakteristisch sind die meist in Rot-Tönen gefärbten Vorderflügel mit einer artenabhängigen Anzahl an Punkten.

Färbung

Der Siebenpunkt (Coccinella septempunctata) ist der in Deutschland bekannteste Marienkäfer, da er durch seine sieben schwarzen Punkte auf den roten Flügeldecken sehr auffällig ist. Die Anzahl der Punkte gibt entgegen einem weit verbreiteten Irrtum nicht das Alter des Käfers an. Vielmehr ist die Zahl der Punkte charakteristisch für jede Art und ändert sich während des Lebens des Käfers nicht. Es gibt unter anderem Marienkäfer mit 2, 5, 7, 10, 14, 16 und 22 Punkten. Auch die Grundfarbe der Flügeldecken und der Punkte variiert und ist meistens rot, orange, gelb oder schwarz. Bei manchen Arten kommen auch verschiedene Färbungen innerhalb der Art vor, so gibt es den Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata) in rot mit schwarzen Punkten, aber auch seltener umgekehrt als schwarzen Käfer mit roten Punkten.

Die auffällige Färbung dient als Warnsignal an Fressfeinde, da Marienkäfer einen unangenehmen, bitteren Geschmack haben. Zusätzlich können sie bei Gefahr eine gelbliche Flüssigkeit aus den Gelenkhäuten absondern (sog. "Schenkelbluten"), die zum einen durch ihren unangenehmen Geruch Feinde vertreibt, zum anderen giftige Alkaloide (z.B. Coccinellin) enthält. Gleichzeitig stellen sie sich dabei tot (Thanatose, Akinese) und ziehen ihre Beine in kleine Vertiefungen (Kehlungen) an der Körperunterseite ein.

Ernährung

 
Marienkäfer bei der Paarung
 
Marienkäfer bei der Eiablage
 
Marienkäferlarve
 
es gibt auch gelb gefärbte Marienkäfer

Viele Marienkäferarten und ihre Larven vertilgen Blattläuse, bei genügend großem Angebot bis zu 50 Stück pro Tag und mehrere Tausende während ihres gesamten Lebens. Sie werden daher zu den Nützlingen gezählt und für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Es gibt jedoch auch Arten, die sich pflanzlich oder von Mehltau- oder Schimmelpilzen ernähren.

Fortpflanzung

Im Frühjahr werden von Marienkäfer-Weibchen bis zu 400 Eier an Pflanzen abgelegt. Die nach etwa einer Woche schlüpfenden Larven entwickeln sich innerhalb von 30-60 Tagen zum erwachsenen Käfer. Für gewöhnlich leben die Marienkäfer Mitteleuropas ein Jahr lang.

Vorkommen

Marienkäfer sind über ganz Europa verbreitet und besiedeln unter anderem Parks, Gärten, Wälder und Wiesen.

Der Marienkäfer und der Mensch

Der Marienkäfer wird wegen seiner Nützlichkeit geschätzt und gilt als Glückssymbol. Deshalb ist er ein beliebtes Motiv auf Glückwunschkarten. Auch der Name Marienkäfer weist hierauf hin: Wegen ihrer Nützlichkeit für die Landwirtschaft glaubten die Bauern, dass die Käfer ein Geschenk der Maria (Mutter Jesu) seien, und benannten diesen nach ihr.

Es gibt aber auch noch regionale Bezeichnungen für den Marienkäfer, z. B.:

  • Motschekiebchen oder Mutschekiebchen (eigentlich "Kuhkälbchen"); auch Muhküfchen (Nordhessen)
  • Himmelmiezel (Erzgebirge; Der Name spielt wahrscheinlich auf die Nützlichkeit vergleichbar mit Katzen an.)
  • Herrgottskäfer
  • Junikäfer (nicht zu verwechseln mit dem eigentlichen Junikäfer Rhizotrogus marginipes)
  • Frauenkäfer (Im britischen Englisch heißt der Käfer ladybird (ursprünglich ladybird beetle) und im amerikanischen Englisch ladybug.)

Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist das Insekt des Jahres 2006

Systematik


nicht sortierte Arten:

Vorlage:Commons2

http://www.phil.uni-passau.de/didaktik_natw/fuersch/taxonomy.html Taxonomie