Rufnummer

Ziffernfolge zur Anwahl eines Zielteilnehmers bei einem Telefongespräch
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Die Telefonnummer oder Rufnummer ist die einmalig vorkommende Nummer eines Telefonanschlusses innerhalb eines Vorwahlbereiches.

In Deutschland kann die Telefonnummer je nach Größe dieses Bereiches eine 3- bis 8 stellige Nummer sein. Neu vergebene Rufnummern haben dabei mit der Vorwahl 11, teilweise sogar 12 Ziffern (Vorgabe der Bundesnetzagentur (BNetzA, früher Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP)) In Österreich nimmt diese Aufgabe die RTR - Rundfunk- und Telefon-Regulierungs-GmbH wahr, in der Schweiz das BAKOM - Bundesamt für Kommunikation. ). Innerhalb dieses Vorwahlbereiches ist es nur notwendig, diese Nummer zu wählen. Eine Ausnahme sind die Mobilnetze. Hier ist es auch notwendig, innerhalb des Netzes die Vorwahl zu wählen.

Nach der Liberalisierung der Festnetzdienste ist auch vorgeschrieben, dass man bei Wechsel des Telefonanbieters auch die Telefonnummer behalten kann, und zwar nicht nur im Festnetz, sondern auch in den Mobilnetzen. Während dies bei deutschen Festnetznummern bereits seit 1998 möglich ist, funktioniert das bei deutschen Mobilfunknummern erst seit 1. November 2002. In Österreich ist dies seit 16. Oktober 2004 und in der Schweiz seit dem 1. März 2000 möglich. Man bezeichnet das als Rufnummernmitnahme oder Rufnummernportabilität (engl. für Nummernportabilität in Mobilnetzen: Mobile Number Portability, MNP).

Rufnummern am Anlagenanschluss

Ist an dem Telefonanschluss eine durchwahlfähige Telefonanlage angeschlossen, so kann man mit der an die Stammnummer angefügten Durchwahl direkt zu einer Nebenstelle durchwählen. Sofern unter einer Stammnummer mehr als eine Telefonanlage angeschlossen ist, spricht man von ökonomischer Rufnummernvergabe. Anhand der ersten Ziffer der Durchwahl erfolgt die Zuordnung zur richtigen Anlage. Vorteil der ökonomischen Rufnummernvergabe besteht darin, dass die Rufnummernvergabe besser an den benötigten Bedarf angepasst werden kann. Ein Telefonanlage mit 101 Nebenstellen blockiert bei dieser Vergabepraktik nur 99 statt 899 ungenutzte Rufnummern.

Rufnummernbezogene Dienste

Bei einem Festnetz- oder Mobilanschluss kann man einstellen, ob der angerufene Partner die Telefonnummer des Anrufers sieht oder nicht. Alle Endgeräte zum Anschluss an digitale Telefonleitungen (zum Beispiel ein ISDN-Telefon) sind prinzipiell fähig, die Rufnummer des Anrufers zu erkennen und diese, sofern das Gerät über eine Anzeige verfügt, auch anzuzeigen. Bei Endgeräten an analogen Leitungen muss der Telefonapparat des Angerufenen das CLIP-Protokoll unterstützen.

Um eine Nummer einer bestimmten Person oder einem Unternehmen zu erhalten, kann man im Telefonbuch nachschauen oder bei der Telefonauskunft erfragen.

Bei einem ISDN-Anschluss werden die dem Anschluss zugeteilten Telefonnummern auch MSN (Multiple Subscriber Number) genannt.

Faxnummer

Die Faxnummer, früher auch Telefaxnummer genannt, ist eine Zahlenfolge, die bei einem Faxgerät eingegeben werden muss, um einem anderen Teilnehmer, der mit einem Faxgerät ausgestattet ist eine Kopie eines Dokumentes (in der Regel DIN A4) über eine Fernübertragung zukommen zu lassen. Die Faxnummer ist insofern ein Sonderfall der Rufnummer und setzt sich - wie die Telefonnummer - aus der Telefonvorwahl und der eigentlichen Rufnummer des Anschlusses zusammen.

Bei Kombinationsgeräten, die sowohl als Faxgerät als auch als Telefon genutzt werden können ist die Faxnummer in der Regel die gleiche wie die Telefonnummer. Meistens wird das Faxgerät jedoch an einem ISDN-Anschluss oder einer Telefonanlage betrieben, wodurch dem Faxgerät eine eigene Rufnummer zugeordnet werden kann.

Mit der Verbreitung von Faxgeräten in den 1980er Jahren wurde die schriftliche Angabe der "neuen" Faxnummer ein fester Bestandteil der Anschrift/Adresse von Behörden, Institutionen sowie Unternehmen und Gewerbetreibenden, wobei sie bei größeren Unternehmen bald die Telexnummer verdrängte. Die Faxnummer ergänzte seitdem die hergebrachte Telefonnummer auf Briefbögen und Visitenkarten, fand jedoch in den 1990er Jahren mit der E-Mail-"Adresse" einen völlig neuen Konkurrenten. In Deutschland wird als Kennzeichnung der Faxnummer oft das Kürzel Fax verwendet (im Gegensatz zu Tel. vor der Telefonnummer).

Inverssuche

Die Inverssuche, auch Rückwärtssuche genannt, ist das Identifizieren von Personen und deren Namen anhand der Telefonnummer. In Deutschland war dies nicht erlaubt, jedoch durch eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes im Jahr 2004 reagierten viele Anbieter von digitalen und online Telefonbüchern. Jedoch muss der Teilnehmer, der Freigabe seiner Nummer zur Inverssuche, bei seinem Anbieter zustimmen. Allerdings hat der Regulierer dem hanebüchenen Verfahren zugestimmt oder es zumindest nicht verhindert, dass der Teilnehmer von gewissen Betreibern vielmehr aufgefordert wird stattdessen bis zu einer gesetzten Frist zu widersprechen, wenn seine Daten nicht freigegeben sein sollen - und den Widerspruch auf seine Kosten äußern zu müssen: schriftlich, also mit Porto, oder über eine vergleichsweise hoch gebührenpflichtige TED (0137)-Nummer, mit einem gesonderten Anruf für jede einzelne seiner für die Inverssuche zu sperrenden bis zu 10 MSN.

Spezielle Nummern

  • Notrufnummern sind für ein gesamtes Land oder für ganz Europa (Euronotruf) gleich, obwohl man immer die für das Gebiet zuständige Alarmzentrale erreicht.
  • kostenfreie Nummern sind solche, die aus dem ganzen Bundesgebiet kostenlos angerufen werden können. Die Gebühr bezahlt der Angerufene.
  • Ortstarifnummern sind solche Nummern, die man aus dem gesamten Bundesgebiet zum Ortstarif erreichen kann.
  • Mehrwertnummern sind Nummern, die nicht zum normalen Tarif des Telefonanbieters angerufen werden können, sondern eine höhere Gebühr zu bezahlen ist, wobei ein Teil vom Telefonanbieter direkt an den angerufenen Partner weiterbezahlt wird.
  • Onlinenummern sind Nummern, über die man sich mit einem Modem ins Internet einwählen kann. Sie haben normalerweise geringere Gebühren als eine Ortstarifnummer.
  • so genannte Vanity-Nummern sind Buchstabennummern wie zum Beispiel 0800 NOTFON D für 0800 668366 3. Im Gegensatz zum SMS-Schreiben ist die mit jeweils drei Buchstaben belegte Telefontaste nur einmal zu drücken, egal für welchen der drei aufgeführten Buchstaben. Vanity ist das engl. Wort für Eitelkeit. Im angelsächsischen Sprachraum heißen diese aber meist alphanumeric numbers.
  • 0700er-Rufnummern

Schreibweise

Die Schreibweise von Telefonnummern regelt für die BRD die DIN 5008. Demnach werden Telefonnummern nicht mehr (wie es bis 2001 vorgeschrieben war) in Blöcken zu je zwei Ziffern notiert, auch Klammern und Schrägstriche zur Abtrennung der Telefonvorwahl sind nicht mehr vorgesehen. Stattdessen werden Telefonnummern funktionsbezogen durch Leerzeichen gegliedert. Bei Anlagenanschlüssen wird die Durchwahl durch einen Bindestrich abgesetzt, die internationale Telefonvorwahl beginnt stets mit einem Pluszeichen. Beispiele:

  • 030 1234567: Ortsnetzkennzahl 030, Rufnummer 1234567
  • 030 12345-67: Ortsnetzkennzahl 030, Rufnummer 12345, Durchwahl 67
  • 0190 8 12345: Dienstkennung 0190, Gebührenkennzahl 8, Rufnummer 12345
  • 0900 5 123456: Dienstkennung 0900, Inhalte-Kennzahl 5, Rufnummer 123456
  • +49 30 1234567: internationale Telefonvorwahl +49, Ortsnetzkennzahl 30 (im Inland: 030), Rufnummer 1234567 auch bekannt als FQTN

Maximale Länge

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) empfiehlt, dass eine Rufnummer höchstens 15 Stellen haben soll, wobei die Ländervorwahl mitzuzählen ist, nicht jedoch Verkehrsausscheidungsziffern. Die Berliner Nummer +49 30 1234567 hat demnach 11 Ziffern. Derzeit werden in Deutschland Rufnummern mit 12 Ziffern, im Falle von Telefonanlagen auch 13 Ziffern, vergeben.

Historisches

Telefonnummern gab es bereits vor dem Selbstwählverkehr, als noch die Anschlüsse per Hand verbunden wurden. In manchen Gegenden waren die Telefonnummern eine alphanumerische Kombination. Diese Nummern waren zum Teil leichter zu merken.