Preußische Tugenden

Wertevorstellung im 17.-18. Jhd.
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„Viel leisten, wenig hervortreten; mehr sein als scheinen.“
(Graf v. Schlieffen über Helmut v. Moltke)
„Üb' immer Treu und Redlichkeit bis an Dein kühles Grab...'“
(Glockenspiel der Potsdamer Garnisonkirche)
„Vom wahren Preußentum ist der Begriff der Freiheit niemals zu trennen.“
(Generalmajor v. Tresckow am 11.4.1943 in der Garnisonkirche zur Konfirmation seiner Söhne)


Als preußische Tugenden bezeichnet man diejenigen von der protestantisch-calvinistischen Moral geprägten Tugenden, welche maßgeblich den Aufstieg Preußens trotz seiner schlechten Voraussetzungen (sandige, magere Ackerböden (märkische Streusandbüchse), große Verwüstungen und Menschenentleerungen im Dreißigjährigen Krieg) ermöglichten. Ihre Verbreitung geht auf den im calvinistischen und blühenden Holland erzogenen Großen Kurfürsten, sowie die preußischen Könige Friedrich Wilhelm I., den sparsamen, bürgerlichen Soldatenkönig, und insbesondere dessen aufklärerischen Sohn Friedrich den Großen, zurück. Diese verstanden sich als moralisches Vorbild (Vater) und Hüter der Vernunft (Sohn) für ihren multireligiösen und vielsprachigen - nach damaligen Maßstäben multikulturellen - Vielvölkerstaat.


Zu den - häufig aus der Not geborenen - Tugenden zählen:

Walter Flex 1915: „Wer je auf Preußens Fahne schwört, hat nichts mehr, was ihm selbst gehört.“
religiöse Toleranz: (Sebastian Haffner nannte es in seinen Historischen Variationen "staatliche Gleichgültigkeit", die Bevölkerung der "alten" Provinzen waren lutherisch, das herrschende Hohenzollernhaus calvinistisch-reformiert und Schlesien katholisch, die große polnische Minderheit katholisch)


Siehe auch