Chinese Taishan

Kreuzfahrtschiff
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Die Costa Voyager gehört mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 27 Knoten zu den schnellsten Kreuzfahrtschiffen der Welt. Sie wurde im Juni 2000 als erstes Neubauprojekt der griechischen Reederei Royal Olympia Cruise Lines als Olympic Voyager in Dienst gestellt. Mittlerweile wird das Schiff von der italienischen Reederei Costa Crociere betrieben, die dem amerikanischen Tourismuskonzern Carnival Corporation & plc angehört.

Costa Voyager
Schiffsdaten
Flagge Italien Italien[1]
andere Schiffsnamen
  • Grand Voyager
  • Voyager
  • Olympia Voyager
  • Olympic Voyager
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Klasse Voyager
Rufzeichen ICSW
Heimathafen Genua
Eigner Grand Celebration, Sociedade Unipessoal, Lda
Reederei Ibero Cruceros, Costa Crociere
Bauwerft Blohm + Voss (Hamburg, Deutschland)
Baunummer 961
Baukosten ca. 175 Mio. EUR
Kiellegung 8. Juli 1998
Stapellauf 14. Juli 1999
Indienststellung Juni 2000
Verbleib in Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 180,45 m (Lüa)
Breite 25,50 m
Tiefgang (max.) 7,25 m
Vermessung 24.430 BRZ / 10.083 NRZ
 
Besatzung 353
Maschinenanlage
Maschine dieselmechanisch
4 × Dieselmotor (Wärtsilä 9L46C), je 9.450 kW
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 37.800 kW (51.394 PS)
Höchst­geschwindigkeit 28 kn (52 km/h)
Propeller 2 × 4-Blatt-Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 836
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
seit Februar 2011 Registro Italiano Navale
Registrier­nummern IMO-Nr. 9183506

Geschichte

Bau und Indienststellung

Das Schiff wurde am 8. Juli 1998 auf der Werft Blohm + Voss in Hamburg als Baunummer 961 auf Kiel gelegt. Für die Werft war dieses Projekt der erste Neubau eines Passagierschiffes nach 44 Jahren. Mit dem Auftraggeber, der griechischen Reederei Royal Olympia Cruise Lines, hatte die Werft eine ungewöhnlich hohe Reisegeschwindigkeit vereinbart. Der Stapellauf erfolgte am 14. Juli 1999 und nach Abschluss der Arbeiten konnte der Neubau bereits am 15. Juni 2000 an den Eigner übergeben werden. Am 22. Juni 2000 wurde das Schiff in Athen von Staatspräsident Konstantinos Stefanopoulos auf den Namen Olympic Voyager getauft und unter griechischer Flagge in Dienst gestellt.[2]

Einsatz

 
Als Grand Voyager von Ibero Cruceros vor Bornholm

Das Schiff wurde seit ihrer Indienststellung für Kreuzfahrten im Mittelmeer und der Karibik eingesetzt. Im April 2002 wurde das Schiff in Olympia Voyager umbenannt. Nachdem die Reederei in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, erfolgte der Verkauf an Horizon Navigation (Nassau, Bahamas), wo das Schiff unter dem Namen Grand Voyager wieder in Fahrt gebracht wurde. 2004 charterte die spanische Reederei Iberojet das Schiff, die es bis Januar 2006 als Voyager betrieb.[3]

Von Dezember 2011 bis Frühjahr 2013 wird das Schiff unter dem Namen Costa Voyager von der italienischen Reederei Costa Crociere S.p.A. für Kreuzfahrten im Roten Meer gechartert. Für diesen Einsatz wurde sie auf der Werft San Giorgio in Genua für 2,5 Mio. Euro renoviert, dabei wurde unter anderem auch der Schornstein in den Farben der Reederei (blaues „C“ auf gelbem Grund) umgestaltet.[4][5]

Die Costa Voyager fuhr bis November 2013 für Costa Kreuzfahrten. Anschließend ging sie nach Genua in die Werft. Zu diesem Zeitpunkt verkündete Costa Chef Michael Thamm, daß das Schiff nicht mehr für Costa Kreuzfahrten fahren wird, sondern verkauft werde. Die bereits verkauften Kreuzfahrten für 2014 ab Triest, wurden storniert. Die gebuchten Passagiere bekamen das Angebot, auf die Costa Magica auszuweichen, ohne diesen jedoch eine Entschädigung für den Ausfall anzubieten.

Zwischenfälle

Am 14. Februar 2005 geriet das Schiff mit mehr als 700 Passagieren und Besatzungsmitgliedern zwischen den Balearen und Sardinien während eines schweren Sturms mit orkanartigen Böen in Seenot. Zuvor hatte eine Welle die Fenster der Brücke zertrümmert und die Bordelektronik lahmgelegt. Durch den entstandenen Kurzschluss fiel die Maschinenanlage aus. Teile des Schiffsinneren wurden völlig verwüstet, zwanzig Passagiere wurden verletzt. Nachdem ein Notstromaggregat die Stromversorgung teilweise wieder hergestellt hatte, konnte einer der vier Hauptmotoren gestartet und das Schiff wieder stabilisiert werden. Am Morgen des 15. Februar 2005 erreichte es den Hafen von Cagliari auf Sardinien. Das Schiff war am 13. Februar vom Tunis aus zu einer einwöchigen Mittelmeer-Kreuzfahrt nach Barcelona aufgebrochen.[6]

Am 7. Februar 2012 kam es während einer Kreuzfahrt im Roten Meer zu einem Brand in einer Kabine auf Deck 3. Durch eine in italienischer Sprache übermittelte Alarmdurchsage kam es zu einer Panik. Passagiere stürmten mit angelegten Rettungswesten auf die Korridore, wo sie von der Besatzung, beruhigt und wieder zurück auf ihre Kabinen gebeten wurden. Als Folge des Brandes war es in der betroffenen Kabine auch zu einem durch die Sprinkleranlage verursachten Wasserschaden gekommen. Nach Aussage des Kapitäns war die Situation in der kurzen Zeit der Alarmierung stets unter Kontrolle und die Besatzung habe sofort reagiert. Das Schiff konnte seine Reise fortsetzen.[7]

Schiffstechnik

Rumpf

Die Konstruktion des Rumpfes basiert auf einem von der Werft entwickelten und patentierten Unterwasserschiff, dem sogenannten „Fast Monohull“ (dt. schneller Einzelrumpf). Durch die besonders strömungsgünstige Form zeichnet sich die Bauweise durch eine hohe Wirtschaftlichkeit aus (die Werft gibt eine Leistungseinsparung von etwa 20 % an).[8] Bei dieser Rumpfform werden beim Unterwasserschiff Strömungswerte erreicht, die einem U-Boot vergleichbar sind, die Kenterstabilität entspricht der eines konventionellen Schiffes. Die Unterseite des Rumpfs ist im weiteren Verlauf bis zum Heck tunnelförmig ausgehöhlt, wodurch Zu- und Abstrom der eng beieinanderliegenden Propeller optimiert werden.[9]

Maschinenanlage und Antrieb

Um die geforderten hohen Geschwindigkeiten zu erreichen, wurde das Schiff mit einer besonders leistungsfähigen Hauptmaschinenanlage ausgerüstet. Mit einer Gesamtleistung von 37.800 kW (51.394 PS) übertrifft sie die Maschinenleistung der in Größe und Vermessung vergleichbaren Deutschland (Reederei Peter Deilmann) um mehr als das Dreifache.

Die Anlage besteht aus vier Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotoren des Typs Wärtsilä 46, die jeweils paarweise in zwei Maschinenräumen untergebracht sind. Die Motoren treiben über Reduktionsgetriebe zwei große 4-Blatt-Verstellpropeller (Hersteller: KaMeWa) mit einem Durchmesser von 5,4 m an, deren Drehkreise sich beinahe berühren. Die Nenndrehzahl der Propeller liegt bei 130/min. Hydraulische Kupplungen erlauben den Betrieb in jeder Motorenkombination. Dadurch können auch während des Betriebes Motoren für Wartungsarbeiten abgeschaltet werden. Mit nur zwei laufenden Motoren erreicht das Schiff bereits Geschwindigkeiten von 22 Knoten. Bei Testfahrten unter Vollast wurden Geschwindigkeiten von über 30 Knoten (ca. 55,6 km/h) erreicht.

Neben den Hauptmotoren sind noch vier weitere Hilfsmotoren des Typs Wärtsilä 26 installiert. Jeder der Achtzylinder-Reihenmotoren leistet 2.000 kW (ca. 2.720 PS).[10]

Siehe auch

Liste von Kreuzfahrtschiffen

Literatur

Commons: Grand Voyager – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Schiffsdaten bei equasis.org. Abgerufen am 1. Mai 2012 (Anmeldung nötig).
  2. Royal Olympic Cruises' Olympic Voyager to be Christened by President of Greece, aufgerufen am 8. Februar 2011
  3. historische und technische Daten des Schiffes, aufgerufen am 9. Februar 2011
  4. Costa leiht sich die Grand Voyager von Ibero Cruceros | CruiseTricks, aufgerufen am 18. Februar 2011
  5. Costa-Flotte bekommt Zuwachs: Costa Voyager | CruiseTricks, aufgerufen am 9. November 2011
  6. Seenotfälle Februar 2005, aufgerufen am 9. Februar 2011
  7. Aktuelle Seenotfälle aus dem Ticker - Bereich (1. März 2012 Costa III))
  8. Blohm + Voss - Ein geschichtlicher Rückblick, aufgerufen am 9. Februar 2011
  9. TECHNIK: Feilen von Mast bis Kiel, aufgerufen am 9. Februar 2011
  10. Olympic Voyager Cruise Ship - Ship Technology, aufgerufen am 9. Februar 2011

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