Hüttengrund (Sonneberg)

Ort im Sonneberger Oberland
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Hüttengrund ist ein Ortsteil der Gemeinde Oberland am Rennsteig im Landkreis Sonneberg in Thüringen.

Hüttengrund
Wappen von Hüttengrund und Blechhammer
Koordinaten: 50° 23′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 50° 22′ 52″ N, 11° 11′ 47″ O
Höhe: 419 m ü. NN
Postleitzahl: 96515
Vorwahl: 03675
Blick auf den Ort
Blick auf den Ort

Lage

Das Dorf liegt im Steinachtal an der ständig ansteigenden und kurvenreichen Landesstraße 1150, genannt Steinacher Straße.

Geschichte

1604/1606 weist Kahl die urkundliche Ersterwähnung von Hüttengrund nach.[1] Am 16. August 1604 erhält Thomas Paul vom Herzog Casimir zu Coburg das Recht auf Erbauung eines zweiten Hammers unterhalb und eines dritten Hammers oberhalb des Ölsetümpfels, die als Nebenbetrieb des Hüttenwerkes Hüttensteinach angelegt wurden. Aus diesen Hämmern wurden später Blechhämmer, wodurch Blechhammer seinen Namen erhielt.

Bei Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden politische Gegner verfolgt, so der KPD-Zeitungsverantwortliche Karl Müller, der im KZ Nohra interniert wurde. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 54 Frauen und Männer aus Russland, der Ukraine und Frankreich bei der Firma Peters & Rauschert Zwangsarbeit verrichten.[2]

Ursprünglich bildete der Hüttengrund, der von der Heymannsmühle bis zur Bollersmühle, dem Zusammenfluss von Rögitz und Ölse, reichte, eine politische Gemeinde, die 1848 in Hüttensteinach und Hüttengrund (heute zu Sonneberg gehörig) aufgeteilt wurde. Hüttengrund und Blechhammer wurden zur Gemeinde Hüttengrund vereinigt, die 1994 in der Einheitsgemeinde Egnitztal und 1997 wiederum in der Gemeinde Oberland am Rennsteig aufging.

In Hüttengrund arbeitet landschaftsprägend ein Hartsteinwerk, in dessen Steinbruch seit dem Anfang des des 20. Jahrhunderts Grauwacke abgebaut wird. Nach der Aufbereitung des Gesteins zu Packlager, Schotter, Split etc. erfolgt der Abtransport unter anderem mit der Eisenbahn über Sonneberg (Bahnstrecke Sonneberg–Probstzella) zu den Kunden.

Dialekt

In Hüttengrund wird Itzgründisch als Unterform des Mainfränkisch gesprochen.

Commons: Hüttengrund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 130
  2. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 286, ISBN 3-88864-343-0