Arthur Boehm-Tettelbach

deutscher Offizier, Rechtsextremist und Honorarprofessor
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Arthur Boehm-Tettelbach (* 21. Mai 1875 in Erstein; † 1952) war ein deutscher Offizier, Rechtsextremist und Honorarprofessor an der Universität Rostock.

Er legte das Abitur in Colmar (Elsass) ab und trat 1893 in das Infanterieregiment 132 in Straßburg ein. 1895 bis 1903 war er im Truppendienst, 1899 Bataillonsadjutant, 1903 bis 1908 Militärstudent an der Kriegsakademie Berlin, 1908 kam er in den Großen Generalstab, 1908 bis 1913 war er Ausbildungsoffizier, Gerichtsoffizier und Adjutant in Straßburg. 1912-1913 studierte er als Gasthörer Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Straßburg. 1913-1914 war er Kompaniechef im Infanterieregiment 78, Osnabrück. 1914-1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil in verschiedenen Verwendungen an der Front, im stellv. Großen Generalstab und im Vermessungswesen, zuletzt als Oberstleutnant im besetzten Litauen.

Nach dem Krieg siedelte er sich in Gotha an und begann als völkischer Redner und Schriftsteller zu wirken. Er war im "Deutschbund" als Bundeskanzler, in der Fichte-Gesellschaft, im "Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund" und der "Deutschvölkischen Freiheitsbewegung". 1920 wurde offiziell er aus dem Heeresdienst entlassen. 1924 zog er nach Lübeck um, wo er eine Bankzweigstelle bis 1927 leitete. Parallel hielt er wéiter antisemitische und völkische Vorträge. Von 1932-1943 hatte er Lehraufträge für Wehrgeschichte und Wehrwesen an der Universität Rostock und 1932-1933 an der Universität Hamburg. Am 1. Mai 1933 trat er in die NSDAP ein, 1934 in die Sturmabteilung. 1938 wurde er in Rostock Honorarprofessor. 1939 bis 1943 diente er in der Wehrmacht, zuletzt als Oberstleutnant.

Schriften

  • Die Offiziershetze als politisches Kampfmittel und Kulturerscheinung. München 1922.

Literatur

  • Buddrus, Michael; Fritzlar, Sigrid: Die Professoren der Universität Rostock im Dritten Reich. Saur, München 2007, S. 73-75 [1]