Barnabas ist ein männlicher Vorname.
Herkunft und Bedeutung des Namens
laut Apostelgeschichte 4,36 aramäisch -> Sohn des Trostes. Tatsächlich ist die Bedeutung unklar. Der Name könnte auf eine Herkunft aus dem Ort Nob bei Jerusalem verweisen -> "Sohn aus Nob", auf einen Vater namens Nabu -> "Sohn des Nabu", oder auf eine Gottheit Nebo -> "Sohn des Nebo". Letzteres ist ein häufig belegter Name im syrischen Raum.
Namenstag
Der Barnabas-Tag ist der 11. Juni.
Er gilt als Namenstag für den hl. Barnabas, der ein Levit aus Zypern war und nach späten Traditionen zu den Jüngern Jesu zählte -- jedoch nicht zu den innersten Zwölf Aposteln. Berichte über ihn finden sich in der Bibel in der Apostelgeschichte des Lukas (Apg 4,36-37; Kap. 9 und 11 sowie Kap 13-15). Barnabas war Mitglied der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem, die er mit einem finanziellen Beitrag förderte. Nach Apg. 9 sorgte er für die Akzeptanz des Paulus bei den Aposteln (historisch umstritten), laut Apg. 11 wirkte er vor allem in Antiochia. Die dortige Gemeinde aus Juden- und Heidenchristen leitete er gemeinsam mit Paulus und anderen. Nach Apg. 13 und 14 führte er mit Paulus als Begleiter eine Missionsreise durch Zypern und das südliche Kleinasien durch. Die Mission in heidnischem Gebiet war laut dem Galaterbrief des Paulus bei einem Zusammentreffen mit den Jerusalemer Aposteln abgemacht worden (vgl. auch Apg 15). Später kam es zweimal zu einem Streit mit Paulus: Einmal über die Mitnahme des Johannes Markus auf eine weitere Missionsreise (Apg 15), das andere Mal über das gemeinsame Essen von Juden- und Heidenchristen in Antiochia (Gal 2). Barnabas soll laut den apokryphen Barnabasakten als Märtyrer auf Zypern gestorben sein, wo er als Nationalheiliger gilt.
Bekannte Namensträger
- Ronald Barnabas Schill, deutscher Politiker
- Barnaby Metschurat, deutscher Schauspieler
- Barnabas, us-amerikanische christliche Hardrockband
- Barnabiten-Orden
Der von Barnabas angeblich geschriebene Barnabasbrief stammt mit einiger Gewissheit nicht von ihm, da der Brief erst in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts entstand. Er enthält ausgefallene Auslegungen des Alten Testaments (Allegorie) sowie Polemik gegen das Judentum. Der frühchristliche Autor Tertullian schrieb den Hebräerbrief Barnabas zu. In den Barnabasakten wird von seinen Missionsreisen und seinem Märtyrertod auf Zypern berichtet. Das Werk stammt aus dem 6. Jahrhundert. Das Barnabasevangelium entstand erst im 17. Jahrhundert, wird aber in muslimischer Polemik gegen das Christentum gerne als authentische Quelle herangezogen. Es verkündet Mohammed als den wahren Propheten und Jesus als seinen Vorläufer, der nicht am Kreuz starb und auch nicht Gottes Sohn ist. Der Umstand, dass kaum Kirchen und Klöster nach Barnabas benannt wurden, liegt daran, dass er im Neuen Testament ganz in den Schatten des Paulus zurücktritt.
Varianten
- Barnaby (englisch)
Literatur
- Markus Öhler, Barnabas. Der Mann in der Mitte, Leipzig 2005, ISBN 3-374-02308-8 (Reihe "Biblische Gestalten")
- Paul Krumme: Barnabas, Sohn des Trostes, Dillenburg, 1992, ISBN 3-89436-041-0 (Reihe "Menschen der Bibel")