Caligula (Camus)

Drama von Albert Camus
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Caligula ist ein Drama des französischen Schriftstellers und Philosophen Albert Camus.

Entstehung

Camus begann 1938, nachdem er De vita Caesarum von Sueton gelesen hatte, mit der Arbeit an Caligula und beendete eine erste Fassung des Stücks im darauf folgenden Jahr. Wie er in seinem Vorwort zur deutschsprachigen Erstausgabe von 1959 schreibt, wollte er das Stück in seinem kleinen Theater in Algier aufführen lassen und ursprünglich selbst in die Rolle des Caligula schlüpfen. Der Krieg führte jedoch dazu, dass Caligula erst im Mai 1944 bei Gallimard verlegt und schließlich 1945 im Théâtre Hébertot in Paris mit Gérard Philipe, Michel Bouquet und Georges Vitaly unter der Regie von Paul Œttly uraufgeführt wurde.

Inhalt

Das Theaterstück gliedert sich in vier Akte. Ein zunächst als harmlos geschilderter, junger Kaiser wird über den Tod seiner Schwester und Geliebten, Drusilla, der schlechten Einrichtung der Welt gewahr („Die Menschen sterben und sie sind nicht glücklich.“) und beschließt daraufhin, nach dem Unmöglichen zu streben. Mit dem Ziel, alle Werte umzukehren und zu nivellieren, nutzt er seine Freiheit und Macht vollends und mit mörderischer Konsequenz aus. Schließlich wird ihm sein Irrtum bewusst und er fördert seine eigene Ermordung.

Rezeption

Caligula wird häufig in Bezug auf Camus’ Philosophie des Absurden als ein philosophisches Stück bezeichnet und vor diesem Hintergrund interpretiert und gedeutet. Camus selbst distanziert sich jedoch in seinem Vorwort zur deutschsprachigen Erstausgabe interessanterweise von dieser Lesart.

Caligula ist also eine Tragödie der Erkenntnis. Und daraus wurde mit schöner Selbstverständlichkeit der Schluß gezogen, es handle sich um ein intellektuelles Drama. [...] ich suche umsonst nach der in diesen vier Akten angeblich zum Ausdruck kommenden Philosophie.“

Albert Camus: Vorwort zu Dramen (1959)

Den einzigen Anflug einer Philosophie vermag er im bereits zitierten „Die Menschen sterben und sie sind nicht glücklich.“ zu sehen. Dies allerdings sei „eine der ganzen Menschheit vertraute Binsenweisheit“.

Ausgaben

  • In: Dramen, ins Deutsche übertragen von Guido G. Meister, Rowohlt Verlag, Hamburg 1959.