SC Eintracht Hamm

deutscher Fußballverein
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Der SC Eintracht Hamm (vollständiger Name: Sportclub Eintracht Hamm e.V.) war ein Sportverein aus dem Hammer Stadtteil Heessen. In den 1980er Jahren spielte der Verein in der damals drittklassigen Oberliga Westfalen und scheiterte zweimal am Aufstieg in die 2. Bundesliga. 1984 wurde der Verein Deutscher Vizemeister der Amateure.

SC Eintracht Hamm
Logo
Voller Name Sportclub Eintracht e.V
Ort Hamm-Heessen
Gegründet 1922
Aufgelöst 2006
Vereinsfarben blau-gelb
Stadion Marienstadion Hamm
Höchste Liga Oberliga Westfalen
Erfolge Deutscher Vize-Amateurmeister 1984
Westfalenmeister 1983, 1985
Heim
Auswärts

Geschichte

Im Jahre 1922 gründete sich mit dem VfR 1922 Heessen die Urzelle des heutigen Vereins. Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers schloss sich der verbotene Arbeitersportverein ATSV 1922 Heessen dem VfR an. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs spalteten sich die Arbeitersportler als TuS 1945 Heessen wieder ab. Der heutige DJK Spielverein wurde als katholische Sportbewegung 1926 gegründet. 1935 wurde dieser von den Nationalsozialisten zwangsaufgelöst.[1]

1957 wurde der VfR Heessen auf Verbandsbeschluss in die viertklassige Landesliga aufgenommen und gehörte bis 1965 dieser Klasse an. Erst vier Jahre später gelang die Rückkehr. Am 11. März 1970 fusionierte der VfR mit dem TuS 1945 Heessen zum SC Eintracht Heessen. Zum Vorsitzenden wurde der Chef der Hammer Bank Paul Schulte gewählt. Die Mannschaft spielte in den folgenden Jahren mit unterschiedlichem Erfolg in der Landesliga. Nach der Vizemeisterschaft 1975 gelang erst 1980 der Aufstieg in die Verbandsliga. Weiter verstärkt gelang der Mannschaft in der nächsten Saison der Durchmarsch in die Oberliga Westfalen.

Nach einem sechsten Platz in der Saison 1981/82 gewann die Mannschaft ein Jahr später die Westfalenmeisterschaft. Das bessere Torverhältnis gegenüber der punktgleichen Mannschaft von Rot-Weiss Lüdenscheid brachte den Hammern den Titel. In der folgenden Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga lag der SC Eintracht vor dem letzten Spieltag noch in aussichtsreicher Position. Eine 3:1-Niederlage bei Rot-Weiß Oberhausen und der gleichzeitige 5:1-Sieg des SC Charlottenburg über den FC St. Pauli verhinderte jedoch den Aufstieg.

Die Saison 1983/84 brachte den Heessenern die Vizemeisterschaft hinter dem FC Gütersloh. Damit qualifizierte sich der Verein für die deutsche Amateurmeisterschaft, wo die Mannschaft über die Stationen SC Viktoria Köln und Werder Bremen Amateure ins Finale vorstieß. Vor 8.000 Zuschauern im Offenburger Karl-Heitz-Stadion mussten sich die Heesser dem Offenburger FV mit 1:4 geschlagen geben. Zur Saison 1984/85 änderte der Verein seinen Namen in SC Eintracht Hamm.

1984 wurde der Verein in den Skandal um die Hammer Bank gezogen: Der Vereinsvorsitzende Paul Schulte, der zugleich auch Vorstandsvorsitzender der Bank war, wurde in Untersuchungshaft genommen, nachdem bei der Hammer Bank ein Verlust von zunächst über 300 Mio. DM, der später viel größer wurde, festgestellt wurde. Trotz der Querelen um den wichtigsten Sponsor sicherte sich die Mannschaft mit drei Punkten Vorsprung auf den DSC Wanne-Eickel erneut die Meisterschaft. Wie zwei Jahre zuvor scheiterte das Team jedoch in der Aufstiegsrunde. Zum Knackpunkt wurde am drittletzten Spieltag ein verschossener Elfmeter von Harry Ellbracht beim Stand von 1:1 gegen Tennis Borussia Berlin.

Nach der Saison 1986/87 stieg die Mannschaft als Tabellenletzter aus der Oberliga ab und wurde in der folgenden Saison in die Landesliga durchgereicht. 2006 fusionierte der SC Eintracht Hamm mit dem SV 26 Heessen. Nach zwei Abstiegen in Folge spielt die erste Mannschaft ab 2012 in der Kreisliga A.

Persönlichkeiten

Literatur

Hardy Grüne, Christian Karn: Das große Buch der deutschen Fußballvereine. AGON-Sportverlag, Kassel 2009, ISBN 978-3-89784-362-2, S. 208.

Einzelnachweise

  1. SVE Heessen 22/26 e.V (Hrsg.): DJK SV 26 Heessen - Einführung und Geschichte der DJK. , abgerufen am 9. April 2012.