Hochschule Flensburg (Fachhochschule)

Fachhochschule von Flensburg
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Die Fachhochschule Flensburg ist eine von neun öffentlichen Hochschulen in Schleswig-Holstein. Sie liegt gemeinsam mit der Universität Flensburg etwas südlich des Flensburger Stadtzentrums im Stadtteil Sandberg auf dem Campusgelände.

Hochschule Flensburg (Fachhochschule)
Gründung 1886
Trägerschaft staatlich
Ort Flensburg
Bundesland Schleswig-Holstein
Land Deutschland
Präsident Herbert Zickfeld
Studierende 4.047 WS 2012/13[1]
Professoren 80
Website www.fh-flensburg.de

Geschichte

 
Der Gebäudekomplex

Im Jahr 1875 wurde eine Navigationsschule in Flensburg eingerichtet, 1886 erfolgte die Gründung der Königlichen Seedampf-Maschinistenschule. Die historischen Gebäude aus der Gründungszeit liegen etwas außerhalb des heutigen Campus' nahe dem Stadtzentrum, sind aber auch heute noch in Benutzung durch verschiedene Einrichtungen der Fachhochschule und der Universität. Die Schule erhielt 1969 den Status einer Staatlichen Fachhochschule für Technik.

Bis 1975 wurden hier weiterhin vor allem Studierende der Schiffsbetriebstechnik und Nautiker ausgebildet, nach der Erweiterung des Hochschulkomplexes wurden dann unter anderem auch Elektrotechnik und Informatik angeboten. Mit der Zeit kamen weitere ingenieurwissenschaftliche Fächer hinzu. Mathematik im Jahre 1987. Technickübersetzung im Jahre 1988. Der Fachbereich Wirtschaft wurde 1990 geschaffen. Der Fachbereich Technik war in Heide ausgelagert worden und wurde 1994 in die Fachhochschule Westküste ausgegliedert. Seit 2005 werden durch Beschluss der Landesregierung die beiden Hochschulen aus ökonomischen Gründen wieder schrittweise zusammengelegt. Die Bereich Energie- und Umweltmanagement wurde 1997/1998 zusammen mit der Universität Flensburg eingerichtet. Der Fachbereich Internationale Fachkommunikation (IFK) wurde 2004 geschaffen.

Seit dem Jahr 2000 werden das Menke-Planetarium und die zugehörige Menke-Sternwarte in Glücksburg von der Fachhochschule betrieben.[2]

2010 gelangte die Fachhochschule Flensburg mehrfach auf Grund von Untreue Vorwürfen gegenüber ihrem amtierenden Kanzlers in die Presse.[3] Die Ausübung seiner Dienstgeschäfte wurden ihm untersagt, wogegen Klaus Arnold versuchte mit seinem Anwalt vorzugehen.[4][5] Dennoch wurder er durch Sabine Christiansen ersetzt.[6][7] Auf die Untreuevorwürfe reagierte er mit einer privaten Internetpräsenz auf der er seine Sicht der Dinge darstellte und dabei auch auf die privaten Belange von Mitarbeitern einging.[8] Das Flensburger Tageblatt titelte darauf im April 2011 Kanzler Arnold lädt zur Schlammschlacht.[9] Zuletzt meldete im September 2012 die Presse dass die Staatsanwaltschaft drei Hausdurchsuchungen veranlasst hatte, nämlich in den Büro- und Werkstatträumen der Fachhochschule, im privaten Anwesen Arnolds sowie ein Energieunternehmen, welches die Fachhochschule in Arnolds Amtszeit als Dienstleister für Callcenter-Aufträge beauftragt hatte.[10] Im August 2012 wurde der Protest von Studenten öffentlich die sich gegen die harte Benotung eines Professors äußerten. Der Professor hatte 17 von 20 Studenten einer Klausur der Chemischen Verfahrenstechnik durchfallen lassen.[11]

Da die benachbarte Universität sich zur Europa Universität wandelt, wurde im November 2013 von Seiten der Fachhochschule angedacht, dass sich die Fachhochschule in Zukunft ebenfalls vermehrt mit europäischen Themen beschäftigen sollte.[12]

Derzeit studieren mehr als 4000 Studenten an der Fachhochschule Flensburg.[13]

Studiengänge

Die Schule unterhält die Fachbereiche Wirtschaft und Technik, die 12 Bachelor- und zurzeit sechs Master- und einige auslaufende Diplom-Studiengänge anbieten.

Fachbereich Wirtschaft:

Fachbereich Technik:

 
Windräder der FH

Kooperation

Die Fachhochschule Flensburg bietet mit der benachbarten Universität gemeinsame Studiengänge im Bereich der technischen Ausbildung von Berufsschullehrern und den Master-Studiengang Energie- und Umweltmanagement an. Seit 2007 besteht auch die Möglichkeit zur berufsbegleitenden Promotion im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der neu gegründeten flensburg.school.

Ehemalige Studenten

Mehrere Tausend technische und nautische Schiffsoffiziere haben sich am Institut für Schiffsbetriebsforschung der FH ausbilden lassen. So haben die Hälfte aller in Deutschland ausgebildeter Technischen Schiffsoffiziere ihren Abschluss an der Fachhochschule Flensburg erlangt. Mit dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts begann die FH Flensburg ein Alumni-Netzwerk zu betreiben.[14] Im Jahr 2008 wurde das moderne Online-Portal für den Alumni-Bereich geschaffen.[15] Das Netwerk soll als Knotenpunkt für Kontakte und dem Austausch von Informationen zwischen den Ehemaligen untereinander und den Professoren der FH und der Fachhochschule im Allgemeinen dienen. Außerdem soll das Netzwerk den Berufseinstieg und das berufliche Fortkommen erleichtern, die fachliche und kulturelle Weiterbildung fördern sowie die enge Verbundenheit zwischen Fachhochschule und AbsolventInnen leben.[16] Zu den bekanntesten ehemaligen Studenten zählt Haron Aloko, Sohn des Attorney Generals Mohammad Ishak Alako, [17] der wie auch die New York Times berichtete in der afganhischen Botschaft in Washington arbeitete.[18] Außerdem studtierte der Vorsitzende der CDU Flensburg, Arne Rüstmeier zeitweise an der FH, bis er zum selben Studienbereich der Wirtschaftsakademie Flensburg wechselte und dort seinen Abschluss machte.[19] Zu den Aktivitäten des Alumni-Sektors der Fachhochschule gehört des Weiteren die jährlich stattfindende Kohl- und Pinkel-Tour und ein Sommerfest.[20]

Flensburger Campus

 
Flens-Arena

Auf dem Campusgelände in Flensburg liegen die Universität Flensburg, die Fachhochschule, gemeinsame Vorlesungssäle im Audimax, eine zentrale Bibliothek, die Mensa, Wohnheime und ein Kindergarten. Zudem existiert auf dem weitläufigen Parkgelände seit 2003 die Flens-Arena (Heimhalle der SG Flensburg-Handewitt), die ein Fitnesszentrum und Einrichtungen für den Hochschulsport beherbergt. Daneben gibt es noch Caféterien in den Hochschulgebäuden. Anfang 2010 wurden ein neues Hallenbad[21] und eine Kapelle[22] fertiggestellt, 2011 das "Maritime Zentrum".

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt: Studierendenzahlen Studierende und Studienanfänger/-innen nach Hochschularten, Ländern und Hochschulen, WS 2012/13, S. 66-113 (abgerufen am 3. November 2013)
  2. Seite des Menke Planetariums, Fachhochschule Flensburg
  3. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Untreue Vorwürfe an der FH des Kanzlers nach vorn, vom 7. Juni 2010
  4. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Arnold soll weg: FH sucht Nachfolger, vom 2. März 2011
  5. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Kanzler in Pension zittern geht weiter, vom 28. April 2011
  6. Fachhochschule Flensburg, Die Fachhochschule Flensburg hat eine neue Kanzlerin, Abgerufen am 4. Dezember 2013
  7. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Sabine Christiansen beerbt den "ewigen Kanzler" Arnold, vom 1. Juni 2011
  8. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Der ewige Kanzler, vom 21. Mai 2011
  9. Vgl. Fachhochschule Flensburg, Campuszeitung 22, Ein Beispiel „äußerster Verwaltungskunst“?, Abgerufen am 4. Dezember 2013
  10. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag: Fall Arnold: Durchsuchung an drei Orten, vom 18. September 2012
  11. Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag Fachhochschule Flensburg - Durchgefallen: Protest gegen Professor, vom 10. August 2012
  12. Die Welt: Der Norden Kompakt, vom 8. November 2013
  13. Über die Fachhochschule Flensburg. fh-flensburg.de, abgerufen am 30. September 2012.
  14. Vgl. Das Alumni-Netzwerk, der Ehemaligen der Fachhochschule Flensburg im Internet
  15. FH Flensburg, Über uns, Alumni-Netzwerk an der FH Flensburg
  16. Ziele des Alumni-Netzwerks an der FHF
  17. Afghan Biographies, Aloko, Haron, Political Counselor Afghan Embassy USA
  18. Er verlor seinen Posten nachdem er einen Mitbotschaftsangehörigen geschlagen hatte. Vgl. New York Times: After Scuffle at Afghan Embassy, a Spotlight on Connections, vom 16. Februar 2012The Wire News - Argument About a File Cabinet Leads to Dismissal of Afghani Embassy Staffer, vom 16. Feburar 2012
  19. Vgl. Homepage, Arne Rüstmeier, Mehr über Arne
  20. FH Flensburg, Über uns, Alumni-Netzwerk an der FH Flensburg
  21. Campusbad Flensburg, Hallenbad Flensburg, Wettkampfbecken und Sprungtürme
  22. Die Campelle. Campelle-flensburg.de, abgerufen am 12. Juni 2010.