Der Adler ist gelandet (Film)

Film von John Sturges (1976)
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Der Adler ist gelandet (Originaltitel The Eagle Has Landed) ist ein Kriegsfilm, der 1976 unter der Regie von John Sturges gedreht wurde. Hauptdarsteller sind unter anderem Michael Caine, Donald Sutherland und Robert Duvall. Er basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Jack Higgins.

Film
Titel Der Adler ist gelandet
Originaltitel The Eagle Has Landed
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1976
Länge 135 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie John Sturges
Drehbuch Tom Mankiewicz
Produktion David Niven Jr.,
Jack Wiener
Musik Lalo Schifrin
Kamera Anthony B. Richmond
Schnitt Anne V. Coates
Besetzung

Handlung

Nachdem deutsche Fallschirmjäger Mussolini aus der Gefangenschaft befreit haben, hat Adolf Hitler die Idee, Winston Churchill zu entführen, um die Alliierten einer wichtigen Führungsperson zu berauben und um ein Druckmittel gegen die Briten zu haben. Admiral Wilhelm Canaris, der Chef der deutschen Abwehr, soll die Durchführbarkeit eines solchen Unternehmens prüfen und einen entsprechenden Plan ausarbeiten lassen.

Canaris beauftragt Oberst Radl mit dieser Aufgabe, hofft aber, dass Hitler die ganze Sache wieder vergisst, befürchtet allerdings, dass Himmler sich für die Durchführung des Unternehmens einsetzen wird. Im Gegensatz zu Canaris ist Radl der Meinung, dass das Unternehmen durchführbar und sinnvoll ist, zumal er die Information erhalten hat, dass sich Churchill demnächst im abgelegenen englischen Küstenort Studley Constable aufhalten soll, um sich ein Manöver anzusehen. Er hat auch bereits zwei Leute, die für das Unternehmen in Frage kommen. Der eine ist Oberst Kurt Steiner, Kommandeur eines Fallschirmjägerregiments, der mit seinen ihm absolut treu ergebenen Männern Dienst in einer Strafeinheit auf der Insel Alderney versieht, nachdem er sich für eine Jüdin eingesetzt hat. Der andere ist der irische Freiheitskämpfer Liam Devlin, der zur Zeit Vorträge an einer Berliner Universität hält.

Himmler ist begeistert, mit welchem Engagement Radl das Unternehmen vorbereitet und überreicht ihm eine (angeblich) von Hitler persönlich unterschriebene Vollmacht, durch die Radl nun in der Sache freie Hand hat. Steiner und seine Männer werden, getarnt als polnische Fallschirmjäger, an der englischen Küste abgesetzt und dort von Devlin und Joanna Grey, einer gebürtigen Südafrikanerin, die aus persönlichen Motiven für die deutsche Seite arbeitet, empfangen, der lokalen Bevölkerung vorgestellt und von dieser zunächst herzlich aufgenommen. Die wahre Identität der angeblichen polnischen Fallschirmspringer wird jedoch schon bald enthüllt. Als einer der Männer während eines fingierten Manövers ein englisches Kind vor dem Ertrinken rettet und dabei selbst sein Leben verliert, reißt seine Uniform auf und enthüllt die darunter befindliche deutsche Uniform, die zu tragen Steiners Männern von Radl erlaubt worden ist.

Die anwesenden Dorfbewohner werden daraufhin als Geiseln genommen und in der Kirche interniert. Jedoch alarmiert eine Verwandte des Pfarrers eine in der Nähe stationierte Einheit US-amerikanischer Ranger, deren unerfahrener Kommandeur, Pitts, von seinem Kriegsdienst in der Etappe frustriert ist. Er wittert nun seine große Chance, doch noch den ersehnten Schlachtenruhm erringen zu können. Ebenso energisch wie arrogant und inkompetent versucht er auf eigene Faust, den Plan der Deutschen zu vereiteln und lässt die Dorfkirche umstellen, in der Steiner sich mit seinen Männern verschanzt hat. Der amerikanische Angriff schlägt jedoch völlig fehl und kostet nicht nur einem Großteil der Beteiligten, sondern auch Pitts das Leben, als er sich ausgerechnet an Joanna Grey um Hilfe wendet und von dieser in deren Haus erschossen wird.

Als die überlebenden Amerikaner mit Verstärkungen erneut zum Angriff anrücken, beschließen Steiners Männer, die Stellung in der Kirche so lange wie möglich zu halten, damit er genug Zeit hat, im Alleingang an Churchill heranzukommen. Steiner gelingt es tatsächlich, in Churchills Domizil einzudringen und in seine unmittelbare Nähe zu kommen. Nach einigem Zögern schießt er im letzten Augenblick auf den Premierminister und wird unmittelbar danach selbst von dessen Sicherheitskräften erschossen. Erst jetzt wird enthüllt, dass der vermeintlich tote britische Premierminister gar nicht Winston Churchill ist, sondern ein Schauspieler, und dass Churchills Besuch nur eine Inszenierung war, um die Aufmerksamkeit der Deutschen abzulenken. Der echte Churchill befindet sich zu diesem Zeitpunkt nämlich in Persien auf der Teheran-Konferenz, wo er mit Roosevelt und Stalin die Invasionspläne bespricht, mit denen der endgültige Sieg über Deutschland herbeigeführt werden soll.

Kritiken

„Fragwürdiger Actionfilm, der Krieg einmal mehr als Angelegenheit ehrenhafter und ritterlicher Männer zeigt und Halbwahrheiten und Erfindungen als authentisch ausgibt.“

Lexikon des internationalen Films, CD-ROM-Ausgabe, Systhema, München 1997.

„Dank der großartigen Starbesetzung zeichnet sich der Film durch die unterschiedlichen, fein ausgefeilten Charaktere aus. Michael Caine […] war von der Arbeit mit John Sturges begeistert […] Bei den Dreharbeiten kam es unter den einzelnen Stars erstaunlicherweise zu keinen Reibereien. Diese gute Atmosphäre hat sich indirekt auch auf den Streifen übertragen, der nach Sturges’ Meinung nicht als reiner Kriegsfilm zu bewerten ist, sondern als ein Abenteuerfilm über die Ideale von Männerfreundschaften.“

Das große Film-Lexikon : alle Top-Filme von A–Z [1]

„[…] ein schöner, altmodischer Abenteuerfilm, angefüllt mit markigen Ereignissen und Personen, so dass man sich das entspannt anschauen kann, ohne sich um den Wahrheits- oder gar Wahrscheinlichkeitsgehalt kümmern zu müssen.“

Vincent Canby[2]

Hintergründe

  • Tag der Erstaufführung in der Bundesrepublik Deutschland war der 24. Februar 1977.[3]
  • Der Adler ist gelandet wurde in Berkshire, Charlestown/Cornwall, Mapledurham/Berkshire, Cornwall, Rovaniemi, Newquay und dem Twickenham Studio in London gedreht.[4]
  • Das Budget lag bei geschätzten 6 Mio. US-Dollar.[5]
  • Der Film gehört zu den Kriegsfilmen, dessen Poster ein Original-Schriftenlogo verwendeten, das mit deutschen Rechtsvorschriften nicht vereinbar war. Es handelte sich um einen Adlerkopf im Buchstaben G, dessen Auge ein Hakenkreuz darstellt.
  • Bis 2013 war der Film ab 16 freigegeben. Durch eine Neuprüfung wurde die Freigabe auf ab 12 Jahren heruntergestuft.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dirk Manthey u. a. (Hrsg.): Das große Film-Lexikon : alle Top-Filme von A–Z. Verlagsgruppe Milchstraße, Hamburg, ISBN 3-89324-126-4, S. 40 f.
  2. Vincent Canby Eagle Has Landed on Screens With Lively Splash of Adventure: In The New York Times, 26. März 1977
  3. Katholisches Institut für Medieninformation [KIM] und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.): Lexikon des internationalen Films. Kino, Fernsehen, Video, DVD. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-86150-455-3, S. 39.
  4. Drehorte für The Eagle Has Landed (1976). In: IMDb. IMDb.com, Inc., abgerufen am 13. März 2008 (englisch).
  5. Einspielergebnisse für The Eagle Has Landed (1976). In: IMDb. IMDb.com, Inc., abgerufen am 13. März 2008 (englisch).