Heinz Mayer (Jurist)

österreichischer Verfassungs- und Verwaltungsjurist
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Heinz Mayer (* 22. September 1946 in Mürzzuschlag) ist österreichischer Verfassungs- und Verwaltungsjurist, Universitätsprofessor und seit 2006 Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Er ist in der Öffentlichkeit als Gutachter bekannt und Verfasser mehrerer juristischer Standardwerke.[1]

Ausbildung und Berufsleben

Nach der Matura 1965 am Bundesrealgymnasium in Mödling studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Wien und wurde 1969 zum Dr. iur. promoviert. 1970 wurde er Universitätsassistent am Institut für Verwaltungs- und Verfassungsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien; daneben studierte er Staatswissenschaften, worin er 1973 zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. Im gleichen Jahr erhielt er den Theodor-Körner-Preis und begann seine Tätigkeit im praktischen Verwaltungsdienst bei der Bezirkshauptmannschaft Mödling. 1975 habilitierte er sich an der Wirtschaftsuniversität Wien im Bereich öffentliches Recht.

Mayer war 1977–1979 hauptberuflich als Vortragender an der Verwaltungsakademie des Bundes tätig. 1979 wurde er außerordentlicher Universitätsprofessor und 1983 ordentlicher Universitätsprofessor an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Von 1991-2003 war Mayer wissenschaftlicher Leiter und ab 2004 Mitglied des Kuratoriums des Ludwig Boltzmann-Instituts für Gesetzgebungspraxis und Rechtsanwendung; seit 1996 ist er Mitglied des Vorstandes des Hans-Kelsen-Instituts. Im Österreich-Konvent (Juni 2003-Jänner 2005) war Mayer Vorsitzender des Staatsziel-Ausschusses.[1] 2004 wurde er von den Grünen als unabhängiger Kandidat für die Nachfolge Franz Fiedlers als Präsident des Rechnungshofs vorgeschlagen;[2][3] gewählt wurde schließlich Josef Moser (FPÖ).[4] Von 2005 bis 2006 war er Präsident, seit 2006 ist er Vizepräsident des Beirates von Transparency International (Austrian Chapter). 2006 wurde Mayer Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und 2007 Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste.

Mayer gilt als parteiunabhängig

und war in der Vergangenheit bereits als möglicher Justizminister einer eventuellen SPÖ-Minderheitsregierung im Gespräch.[5]

Mayer ist verheiratet.

Auszeichnungen

Werke

Mayer ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen, darunter dreier juristischer Standardwerke. Dies sind:

  • mit Robert Walter u. Gabriele Kucsko-Stadlmayer: Grundriss des Österreichischen Bundesverfassungsrechts. 10. Auflage. Verlag Manz, Wien 2007, ISBN 978-3-214-08889-7
  • mit Robert Walter: Grundriss des Österreichischen Verwaltungsverfahrensrechts. 8. Auflage. Verlag Manz, Wien 2003, ISBN 3-214-18434-2
  • Das österreichische Bundes-Verfassungsrecht. Kurzkommentar. 4. Auflage. Verlag Manz, Wien 2007, ISBN 978-3-214-15034-1

Einzelnachweise

  1. a b ORF: Kurzporträts der Bewerber als Rechnungshofpräsident
  2. wienweb.at: Wunschkandidat Heinz Mayer, 6. Juni 2004
  3. Pressedienst des Parlaments: Presseaussendungen der Parlamentskorrespondenz nach Stichwort im Jahr 2004
  4. Pressedienst des Parlaments: Parlamentskorrespondenz Nr. 503 – Josef Moser zum Rechnungshofpräsidenten gewählt. Online auf www.parlament.gv.at vom 28. Juni 2004.
  5. Interesse vorhanden: Kommt Verfassungs- Profi Mayer als parteifreier Justizminister?
  6. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB)