Streptokokken
Streptokokken (lat. Streptococcus) sind kokkenförmige (rundliche), grampositive und aerobe (auf das Vorhandensein von Sauerstoff angewiesene) Bakterien, die sich bevorzugt in Ketten anordnen. Sie sind etwa 0,5 bis 1 µm groß und gehören der normalen Bakteriengesellschaft an, die in und am Menschen siedelt, können aber auch schwere Erkrankungen verursachen. Manche Streptokokkenarten kommen in vielen Formen mit verschiedenen Antigentypen vor. So sind von Streptococcus pneumoniae 84 verschiedene Stämme bekannt, die sich in der Struktur ihrer Polysaccharidhülle unterscheiden. Jeder dieser Stämme stellt einen unterschiedlichen Serotyp dar.
Streptococcus | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | ||||||||||||
Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Streptococcus | ||||||||||||
Rosenbach 1884 | ||||||||||||
Arten (Auswahl) | ||||||||||||
Vergrünende Streptokokken nennt man Streptokokken, die im Blutagar eine so genannte α-Hämolyse („Vergrünung“) aufzeigen, das bedeutet, sie greifen die Erythrocyten (rote Blutkörperchen) an unter Abbau des Hämoglobins zu grünlichen Produkten. Sie gehören zur normalen Mikroorganismenbesiedelung der Mundhöhle. Viele von ihnen können bei Übertritt ins Blut zu einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) führen. Zu ihnen gehört auch die Art Streptococcus mutans, welche bei der Kariesentstehung eine bedeutende Rolle spielt, indem sie einerseits festhaftende Exopolysaccharide und andererseits aus Kohlenhydraten Milchsäure bildet, die die Zahnsubstanz angreift.
Nutzen der Streptokokken
Aus den Streptokokken wird Streptokinase gewonnen, welche bei der Fibrinolyse als Fibronolyseaktivator eingesetzt wird.