Johannes Kahrs

ehemaliger deutscher Politiker (SPD), ehemaliges MdB
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Johannes Kahrs (* 15. September 1963 im Bremen) ist ein deutscher Politiker (SPD).

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Johannes Kahrs, Wahlkampf 2005

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur leistete Kahrs zunächst seinen Wehrdienst als Reserveoffiziersanwärter ab und absolvierte anschließend ein Studium der Rechtswissenschaft. Während seiner Studienzeit wurde er Mitglied des Hamburger Wingolfs. 1990-1992 war er Bundessprecher der farbentragenden, christlichen Studentenverbindung des Wingolfsbundes. Nach dem ersten Staatsexamen trat Kahrs in die SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg ein, wo er zuletzt als Stabsstellenleiter tätig war.

Familie

Auch die Eltern von Johannes Kahrs, Wolfgang Kahrs und Bringfriede Kahrs, sind Mitglied der SPD. Beide waren lange Jahre Senatoren in Bremen.

Johannes Kahrs ist ledig und bekennt sich offen zur seiner homosexuellen Orientierung.

Partei

Seit 1982 ist Kahrs Mitglied der SPD. Er engagierte sich zunächst bei den Jungsozialisten, deren Hamburger Landesvorstand er zwei Jahre angehörte.

Im Mai 1992 machte Kahrs als 29-jähriger Juso-Kreisvorsitzender in Hamburg-Mitte durch unorthodoxe Methoden der innerparteilichen politischen Auseinandersetzung von sich reden, die zu polizeilichen Ermittlungen führten. Eine Hamburger Juso-Funktionärin hatte Anzeige wegen wiederholter nächtlicher anonymer Telefonanrufe erstattet. Sie vermutete einen Stalker, eine Fangschaltung der Ermittler ergab allerdings Kahrs als Anrufer. Das Strafverfahren gegen Kahrs wurde aber gegen Zahlung eines Bußgeldes über 800 DM eingestellt. Daraufhin wurde er erfolglos im August 1992 von über 50 prominenten Hamburger Sozialdemokraten zum Rücktritt von allen politischen Ämtern aufgefordert.

Seit 2002 ist er Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Hamburg-Mitte.

Kahrs amtiert als einer der drei Sprecher des [Seeheimer Kreises], im wesentlichen ein Zusammenschluss der pragmatischen Abgeordneten in der SPD-Bundestagsfraktion. Bei der Auseinandersetzung um die Nachfolge von Klaus Uwe Benneter nach der Bundestagswahl 2005 setzte sich Kahrs für Kajo Wasserhövel, den Kandidaten des Parteivositzenden Franz Müntefering. Nach dem Votum des SPD-Parteivorstands für Andrea Nahles, einer exponierten Vertreterin der extremen SPD-Linken, und dem dadurch erzwungen sofortigen Rücktritt des Vorsitzenden Franz Müntefering, sprach Kahrs von einer "gigantischen Dummheit" und kämpfte in der weiteren Diskussion um die Zusammensetzung der SPD-Spitze dafür, die Hauptverantwortlichen für diesen "Königsmord" nicht zu belohnen. Die Ankündigung von Heidemarie Wieczorek-Zeul, nicht mehr für das Amt der stellvertretenden SPD-Vorsitzenden zu kandidieren, betrachtete Kahrs als sein persönlichen Erfolg, den er mit den Worten "Eine haben wir schon geschafft" kommentierte. Auch Andrea Nahles mußte nach kurzer Zeit einsehen, dass der Parteitag sie nicht zur Generalsekretärin wählen würde und gab ihre Kandidatur auf. Ihre Kandidatur als einfaches Mitglied im SPD-Parteivorstand unterstützen Kahrs und die Seeheimer dennoch. Kahrs: "Die SPD ist wie eine Möwe - sie hat zwei Flügel und wenn einer davon zu viel und der andere zu wenig flattert, kommt sie ins Trudeln und stürtzt ab."

Abgeordneter

Von 1993 bis 1998 gehörte Kahrs der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte an, wo er ab 1994 Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses war.

Seit 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist einer der drei Sprecher des Seeheimer Kreises, dem Zusammenschluß der pragmatischen Abgeordneten. Der Seeheimer Kreis wird auch als "Godesberger Flügel" oder "Regierungsflügel" bezeichnet.

Kahrs ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Hamburg-Mitte in den Deutschen Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 49,5 % der abgegebenen Erststimmen.

Im Bundestag ist er:

Mitgliedschaften

Literatur


Vorlage:Bundestagsabgeordnete aus Hamburg