Büren (Neustadt am Rübenberge)

Stadtteil von Neustadt am Rübenberge
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Büren
Wappen von Büren
Koordinaten: 52° 35′ N, 9° 30′ OKoordinaten: 52° 35′ 27″ N, 9° 30′ 7″ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 6,28 km²dep1
Einwohner: 265 (2011)
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „,“ Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31535
Vorwahl: 05072

Büren ist ein Ortsteil nördlich der Stadt Neustadt am Rübenberge in der Region Hannover in Niedersachsen. Das Dorf liegt in der Nähe der L 191. Südlicher Nachbar ist Wulfelade, westlich liegt Dudensen, östlich Welze, Amedorf und Mandelsloh, nördlich Lutter und Bevensen.

Geschichte

Büren entstand um 800 als eine von vielen Siedlungen der Gegend im Gefolge der fränkisch-sächsischen Auseinandersetzungen mit den daraus resultierenden Zwangsumsiedlungen. Die erste urkundliche Erwähnung ist unter dem Namen Bueren für das Jahr 1215 belegt.[1] Der Ort wird in zwei weiteren Quellen von etwa 1250 und 1260 unter dem Namen Buren genannt.[2]

Im Jahre 1302 kam Büren mit anderen Gebieten der Grafschaft Wölpe an das Haus Braunschweig-Lüneburg. 1495 fiel der Ort an das Fürstentum Calenberg. Die Kirche in Büren wird urkundlich im Jahr 1438 das erste Mal erwähnt und 1543 wurde die Reformation eingeführt. Erster Pastor war Bartoldus Nigemeier ab 1588. In der Zeit der Religionskriege von 1626 bis 1627 verwüsteten die Tillyschen Soldaten den Ort. Für die Vogtei Mandelsloh erfolgte ab 1737 die Aufstellung der Hand- und Spanndienste. Der geheime Kammer-Sekretär Denicke in Hannover stiftete 1748 die Bürener Schulstelle. Im Jahre 1811 wurde das alte Schulhaus erbaut. Von 1813 bis 1830 wurden die Steuerzahlungen umgestellt. In diesem Zeitraum etwa fand die Ablösung des Zehnten statt. Ab dem Jahre 1819 begann die Ablösung von Gut und Weide und 1826 entschieden die Einwohner über die Teilung der Bürener Heide. Ab 1844 bis 1849 fand die Verkoppelung der Bürener Feldmark statt. Ein großes Feuer vernichtete 1849 fünf Höfe. In den Jahren 1894 bis 1898 wurde die Landstraße von Wulfelade über Büren nach Bevensen ausgebaut. Der Ort bekam eine gepflasterte Durchgangsstraße. Zehn Jahre später bekamen auch die Wege im Dorf festes Pflaster. Das neue Schulhaus wurde 1912 errichtet. Der Lehrer Heinrich Schulze trat seinen Dienst an. Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges wurde 1920 eingeweiht. 1933 wurde der neue Sportplatz an der Lehmkuhle fertiggestellt.[3] Ab 1963 bekommen die Einwohner ihr Trinkwasser aus der Harzwasserleitung.

Am 1. März 1974 wurde Büren in die Stadt Neustadt am Rübenberge eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Nachfolgend die graphische Darstellung der Einwohnerentwicklung:[5]

Die älteste Einwohnerin starb 2012 im Alter von 103 Jahren [6]

Wappen

Am 27.8.1952 beschlossen die Gemeindevertreter in einer Sitzung einstimmig das Wappen und das Siegel. Der Giebel des niedersächsischen Bauernhauses mit den Pferdeköpfen bezieht sich auf die Herleitung des Ortsnamens. Das Eulenloch stammt aus einer literarischen Arbeit des Dorfdichters Schulze-Lohhof Ut'n Uhlen lock und die beiden goldenen Herzen symbolisieren die Liebe zur Heimat.[7]

Politik

Bürgermeister

  • 1859 – 1880: Heinrich Oehlerking[8]
  • 1880 – 1886: Friedrich Biermann[8]
  • 1886 – 1892: Heinrich Rodewald[8]
  • 1892 – 1904: Heinrich Lammers[8]
  • 1904 – 1905: Heinrich Bartling[8]
  • 1905 – 1912: Heinrich Rodewald[8]
  • 1912 – 1915: Wilhelm Meyer[8]
  • 1915 – 1933: August Flentje[8]
  • ab 1933  : Heinrich Gerbes[8]
  • 1946 – 1949: Heinrich Biermann[7]
  • 1949 – 1950: Heinrich Thielking[7]
  • 1950 – 1960: Heinrich Biermann[7]
  • 1960 – 1974: Rudolf Beermann[7]

Durch die Gebietsreform 1974 wurde Büren gemeinsam mit Bevensen und Laderholz zur Ortschaft Bevensen, einem Stadtteil von Neustadt a. Rbge., zusammengefasst. Der Stadtteil wird durch einen gemeinsamen Ortsrat mit einem gemeinsamen Ortsbürgermeister vertreten.

  • 1974 - 1976: Heiner Meyer[7]
  • 1976 – 1995: Friedhelm Dreyer[7]
  • 1995 – 1998: Fritz Schnepel[7]
  • 1998 – 2006: Gerd Kastenschmied
  • 2006 – 2011: Henry Öhlerking[7]

Amtierender Ortsbürgermeister ist Hartmut Evers (parteilos).[9]

Vereine

  • Die Freiwillige Feuerwehr Büren ging 1934 aus dem Männergesangsverein Germania hervor. Die Gründungsmitglieder wählten aus ihren Reihen den ersten Gemeindebrandmeister Heinrich Biermann. Das erste Feuerwehrhaus wurde bis 1973 von der Feuerwehr benutzt. In den Anfangsjahren bekämpften die Feuerwehrleute die Brände mit Handpumpen und Löscheimern, gefüllt aus den vier Teichen im Dorf. Im Jahr 1959 wurde ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA) in Dienst gestellt, der anfangs noch von Pferden gezogen wurde. Später übernahm diese Aufgabe ein Traktor. 1976 erhielt die Feuerwehr einen gebrauchtes Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) aus Berenbostel, 1982 gab es ein neues Fahrzeug. Der Neubau des Feuerwehrhauses begann 1989 mit den Freiwilligen der Feuerwehr, 1990 war es fertig. Im Jahr 2006 übernahm die Feuerwehr neues Tragkraftspritzenfahrzeug und 2009 kam das jetzige im Einsatz befindliche Fahrzeug. Die erste Jugendfeuerwehr bestand von 1977 bis 1987, die Neugründung erfolgte im Jahr 1997.[10] [11]
  • Der Schützenverein wurde 1965 mit 36 Mitgliedern gegründet. Schützenkönig Friedel Thies war der erste Vorsitzende. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte mit 55 Mitgliedern im Jahre 1970. Von 1971 bis 1972 erfolgte der Bau des Schützenhauses und 1973 kam der Schießstand dazu.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche

  • Die kleine Fachwerkkirche St. Petri wurde vermutlich 1769 erstellt. Die Kirche im Ort bekam 1924 einen neuen Turm. Eine Empore wurde errichtet, eine Glocke, eine Uhr und ein Betglockenwerk angeschafft.[3] Das Gebäude wird nach aufwendiger Restaurierung 1995 wieder eingeweiht.

Literatur

  • Der Schulze-Lohhof-Gedenkstein in der Bürener Straße erinnert an den Heimatdichter Heinrich Schulze-Lohhof (1889–1956), der Lehrer in Büren war.

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden belegte Büren 1976 den ersten Platz.[13]
  • Im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden belegte Büren 1977 nochmals den ersten Platz.[13]
  • Der Ort gewann 1981 die Bronzemedaille im Bundeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden.[13]
  • Im Landeswettbewerb Unser Dorf soll schöner werden belegte Büren 1987 wieder den ersten Platz.[13]

Hobby und Freizeit

Im Nordosten des Dorfes gibt es einen Modellflugplatz. Dieser wird betrieben von der Modellbaugruppe Leinepark e.V.[14]

Wirtschaft und Infrastruktur

Der Ort hat 2013 noch 5 bewirtschaftete Bauernhöfe.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ehlich, Hans: Bauern Bürger brennende Dörfer, Nr. 4 der Calenberger Blätter, Wunstorf: Oppermann Verlag, S. 130
  2. Boetticher, Annette von: Die Urkunden des Neustädter Landes, Band 1. 889 - 1302, Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2002, S. 145 und 109
  3. a b Schulze, Heinrich: Auf den Wegen der Heimat. Ein Heimatbuch des Niedersachsendorfes Büren im Kreise Neustadt a. Rbge. Herausgeber: Kreis der Heimatfreunde 1936 S. 59 und 60
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198.
  5. Für 1689, 1768, 1852: Mandelsloh 985–1985. hrsg vom Komitee 1000 Jahre Mandelsloh 1985, S. 341
    Für 1910: gemeindeverzeichnis.de, Landkreis Neustadt am Rübenberge, abgerufen am 23. Mai 2011
    Für 1925, 1933 und 1939: verwaltungsgeschichte.de, Landkreis Neustadt am Rübenberge (Neustadt i. Hannover), abgerufen am 23. Mai 2011
    Für 1961 und 1970: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 198.
  6. Leinezeitung vom 9. Mai 2012
  7. a b c d e f g h i Archiv der Stadt Neustadt am Rübenberge
  8. a b c d e f g h i Schulze, Heinrich: Auf den Wegen der Heimat. Ein Heimatbuch des Niedersachsendorfes Büren im Kreise Neustadt a. Rbge. Herausgeber: Kreis der Heimatfreunde 1936 S.61
  9. Leinezeitung vom 4. Januar 2012
  10. Leinezeitung vom 22. September 2005
  11. Feuerwehrbuch beim Ortsbrandmeister
  12. Neustädter Zeitung vom 27. Juni 1990
  13. a b c d Urkunden im Schützenhaus des Dorfes
  14. Neustädter Zeitung vom 24. Juli 2013 S. 8
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