Botanik
Die Botanik, (grch. botaníké [epistémé]: Pflanzenkunde, von grch. botáné 'Weide[2], Futterpflanze'), ist das Teilgebiet der Biologie, das sich mit Pflanzen, Pilzen, und Flechten befasst. Auch die Mikrobiologie, die sich insbesondere mit Prokaryonten und Archaebakterien befasst, wird oft als Teilgebiet der Botanik verstanden.
Die Botanik befasst sich mit dem Lebenszyklus dieser Lebewesen, ihrem Stoffwechsel und Wachstum, ihrem Aufbau, ihren Inhaltsstoffen (siehe Heilkunde), ihrer Ökologie und letztendlich auch mit ihrem wirtschaftlichen Nutzen (siehe Landwirtschaft).
Fachgebiete der Botanik sind insbesondere
- die Allgemeine Botanik
- die botanische Taxonomie und Systematik
- die Pflanzenphysiologie
- die Angewandte Botanik
- die Genetik
- die Zellbiologie
- die Mikrobiologie
- die Molekularbiologie
- die Biochemie
- die Pflanzensoziologie und Ökologie
- die Gentechnologie
- die Holzbiologie
Als Hauptdisziplinen werden - nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Fragestellungen - häufig die Allgemeine Botanik, die Angewandte Botanik und die Mikrobiologie angesehen.
Allgemeine Botanik
Die Allgemeine Botanik beschäftigt sich insbesondere mit dem Bau der Pflanzen, Pilze und Flechten auf der makroskopischen Ebene (Morphologie) und der mikroskopischen Ebene (Anatomie) und Histologie, aber auch mit den anderen Bereichen der Botanik (Physiologie, Genetik, Zellbiologie ...)
Angewandte Botanik
Die Angewandte Botanik befasst sich mit botanischen Fragestellungen insbesondere unter dem Aspekt der Nutzung von Pflanzen durch den Menschen in Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau, Landschaftspflege und Umweltschutz.
Zum Beispiel die Pomologie
Mikrobiologie
Die Mikrobiologie befasst sich in erster Linie mit den Bakterien, Archaebaktieren (Archaea) und anderen Prokaryonten sowie mit einzelligen eukaryontischen Algen und Pilzen einschließlich ihrer Nutzung im Rahmen der Biotechnologie.
Physiologische Botanik oder Pflanzenphysiologie
Die physiologische Botanik befasst sich mit den Stoffwechselvorgängen in den Zellen und Organen der Pflanzen. Besondere Schwerpunkte sind: der Transport von Wasser, Nährsalzen und Nährstoffen, die Photosynthese, die Atmung, die Produktion sekundärer Pflanzenstoffe und das Verhalten von Pflanzen (z.B. die Reizverarbeitung).
Systematische Botanik
Die Systematik ordnet die Arten den Gattungen, Familien, Ordnungen, Klassen, Abteilungen und Reichen zu. Eine besondere Schwierigkeit ergibt sich dabei bei den Flechten, die Doppelwesen aus Pilzen und Algen sind, aber sich in der Natur wie klassische Pflanzenarten verhalten. Der Begriff Abteilung (Divisio oder auch Phylum) wird in der Botanik anstelle des in der Zoologie gebräuchlichen Taxons Stamm (Phylum) benutzt.
Die botanische Systematik fußt seit den Zeiten von Carl von Linné insbesondere auf der Analyse der Blütenmorphologie. Bei den blütenlosen Pflanzen spielen neben der Morphologie auch die Inhaltsstoffe eine besondere Rolle. In jüngerer Zeit gewinnt die Analyse von DNA und RNA-Sequenzen eine immer größere Bedeutung. Erst durch den Vergleich der Basensequenzen kann in vielen Fällen eine phylogenetisch begründete Systematik geschaffen werden.
Deutschsprachige Standardreferenzwerke:
- Lehrbuch der Botanik: Strasburger
- Jäger, Eckehart; Werner, Klaus: Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Bd. 2: Gefäßpflanzen: Grundband. 18. Aufl. 2002, 640 S., 991 s/w Abb. Gebunden.
Weblinks
Siehe auch: Phytoplankton, Portal Lebewesen