Speckstein (Talkschiefer, Steatit) ist ein Magnesium-Silikat (Mg3Si4O10(OH)2), das fast weltweit abgebaut wird. Die Steine unterscheiden sich regional in ihrer Härte und Brüchigkeit.

Mit dem Begriff Speckstein bezeichnet man eine Gruppe von Natursteinen, die je nach ihrer geographischen Herkunft sehr verschiedenartig zusammengesetzt sein können. Hauptbestandteile sind im allgemeinen die Mineralien Talk, Chlorit, Magnesit und Serpentin.
Vorkommen
Ägypten, Brasilien, China, Finnland, Indien, Italien, Kanada, Norwegen, Österreich (größte Talk-Lagerstätte Mitteleuropas), Russland, Südafrika
In Deutschland wurde Speckstein bis vor wenigen Jahren in der Johanniszeche (bei Wunsiedel in Oberfranken) abgebaut.
Wird auch Lavez (ital.: pietra ollare; franz.: pierre ollaire; engl.: soapstone) genannt, vor allem in der Schweiz und im Veltlin.
Die mittelalterliche Bezeichnung lautete für diesen Stein Talcus.
Verwendung
Industrie
In der Industrie als Talkum, Verwendung in der Glas-, Farben- und Papierindustrie, Schmiermittel, Grundstoff für Kosmetika, Babypuder, Körperpuder, Lebensmittelindustrie. Weiters in der Kunstoff-, Keramik-, Porzellan- und Autoindustrie.
Kunst
In der Bildhauerei sowie für die Herstellung von Skulpturen werden die kompakten, farbigen Steine bevorzugt. Sie sind leicht bearbeitbar und gut polierbar.
Handwerk
Aus finnischem Speckstein werden bevorzugt sog. Specksteinöfen gefertigt, die sich durch eine außerordentlich lange Wärmespeicherfähigkeit auszeichnen. Diese Specksteine sind aber viel härter und nicht zum plastisten Gestalten geeignet. Wegen der Wärmebeständigkeit wird Speckstein seit der Antike auch für Kochgeschirr verwendet. Die Hethiter verwendeten Speckstein für die Herstellung von Rollsiegeln.
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Härtegrad: 1 (nach der Mohs´schen Härteskala)
Dichte: 2,7 kg/dm³
Farben
weiß, gelb, rosa, grün, grau, schwarz, rotbraun
Zusammensetzung
Reiner Speckstein besteht bis zu 100% aus Talk und ist einfach mit dem Fingernagel ritzbar. Varietäten haben Talk 40–50 %, Magnesit 40–50 %, Penninit 5–8 % (finnischer Speckstein) und ist nicht mehr mit dem Fingernagel ritzbar.
Gefahren
In Speckstein sollen Asbestfasern enthalten sein. Diese können beim Bearbeiten freigesetzt werden und u.U. durch Einatmen krebserregend wirken. Gefährlich soll allerdings nur der Staub sein, der z.B. beim Feilen und Schleifen anfällt (Empfehlung: Nass-Schleifen, oder Verwendung entsprechender Mundschutzmasken; Arbeit im Freien). Im finnischen Ofenspeckstein sind nachgewiesenermaßen keine Asbestfasern enthalten. Diese Untersuchungen wurden von KIVITIETO OY-Teknologiantie 1 FI-09570 Oulu durchgeführt und in entsprechenden Analysen bestätigt.
Im allgemeinen sind Talklagerstätten karbonatischer Herkunft asbestfrei. Serpentinitische Lagerstätten könnten Asbest beinhalten, diese werden aber weltweit nicht mehr abgebaut.