Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Geographische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 75 m ü. NN |
Fläche: | 164,23 km² |
Einwohner: | 104.413 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 636 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 03040-03050 |
Vorwahl: | 0355 |
Kfz-Kennzeichen: | CB |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 52 000 |
Stadtgliederung: | 19 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neumarkt 5 03046 Cottbus |
Webseite: | www.cottbus.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Karin Rätzel (parteilos) |
Cottbus (sorbisch Chośebuz), ist eine Stadt im Osten Deutschlands. Sie ist nach der Landeshauptstadt Potsdam die zweitgrößte Stadt Brandenburgs. Neben Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Potsdam ist Cottbus eines der vier Oberzentren des Bundeslandes Brandenburg und hat den Status einer kreisfreien Stadt.
Seit 1976 ist Cottbus eine Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Die Stadt ist ein Dienstleistungs-, Wissenschafts- und Verwaltungszentrum.
Geographie
Geographische Lage
Cottbus ist die größte Stadt in der Lausitz und liegt in der brandenburgischen Niederlausitz an der mittleren Spree zwischen dem Lausitzer Grenzwall im Süden und dem Spreewald im Norden. Die Stadt dehnt sich in Ost-Westrichtung 15,6 km aus, in Nord-Südrichtung 19,2 km. Die Spree erreicht in Cottbus eine Breite von 36 m. Sie fließt in einer Länge von 36 km durch die Stadt.
Die Gesamtfläche der Stadt beträgt 164,2 km². 35,2 km² davon sind Waldfläche, weitere 3,0 km² Wasserfläche. Die nächstgelegenen Großstädte sind Dresden, ca. 90 km südwestlich, Zielona Góra in Polen, ca. 100 km ostnordöstlich und Berlin, ca. 100 km nordwestlich von Cottbus.
Nachbargemeinden und Kreise
Die Stadt Cottbus wird als kreisfreie Stadt vollständig vom Landkreis Spree-Neiße umschlossen, und grenzt als Gemeinde im Norden und Nordosten an die Gemeinden Drachhausen, Drehnow und Turnow-Preilack, die Stadt Peitz sowie die Gemeinden Teichland und Heinersbrück. Im Osten und Süden grenzt sie an die Gemeinden Wiesengrund und Neuhausen/Spree, im Südwesten an die Stadt Drebkau mit Klein Oßnig, und im Westen an die Gemeinden Kolkwitz, Briesen und Dissen-Striesow.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Cottbus ist in 19 Stadtteile gegliedert. Bei diesen handelt es sich, sortiert absteigend nach Bevölkerungszahl, um:
- Schmellwitz (Chmjelow) mit 16.988 Einwohnern ¹
- Sandow (Žandow) mit 16.475 Einwohnern ¹
- Sachsendorf (Knorawa) mit 14.534 Einwohnern ¹
- Spremberger Vorstadt (Grodkojske pśedměsto) mit 14.369 Einwohnern ¹
- Ströbitz (Strobice) mit 13.939 Einwohnern ¹
- Mitte (Srjejź) mit 8.313 Einwohnern ¹
- Sielow (Žylow) mit 3.571 Einwohnern ¹
- Gallinchen (Gołynk) mit 2.701 Einwohnern ¹
- Madlow (Modłej) mit 1.952 Einwohnern ¹
- Döbbrick (Depsk) mit 1.860 Einwohnern ¹
- Groß Gaglow (Gogolow) mit 1.452 Einwohnern ¹
- Branitz (Rogeńc) mit 1.369 Einwohnern ¹
- Kiekebusch (Kibuš) mit 1.366 Einwohnern ¹
- Kahren (Korjeń) mit 1.304 Einwohnern ¹
- Merzdorf (Žylowk) mit 1.228 Einwohnern ¹
- Dissenchen (Dešank) mit 1.203 Einwohnern ¹
- Willmersdorf (Rogozno) mit 770 Einwohnern ¹
- Saspow (Zaspy) mit 678 Einwohnern ¹
- Skadow (Škodow) mit 549 Einwohnern ¹
¹ Die Einwohnerzahl bezieht sich auf den 30. September 2005
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte von Cottbus
Die Cottbuser Siedlungsgeschichte im heutigen Stadtgebiet kann fast 2000 Jahre zurückverfolgt werden. Im 3. und 4. Jahrhundert nach Christi siedelten sich im Altstadtbereich germanische Siedler an. Im 8. Jahrhundert folgten die Lusitzi, ein westslawischer Stamm. Im 10. Jahrhundert wurde auf einer Talsandinsel am Westufer der Spree ein mittelslawischer Burgwall erbaut.
Im Schutze der slawischen Burg legten die Wenden eine Vorburgsiedlung an, die sich im 11. und 12. Jahrhundert zu einer frühstädtischen Siedlung entwickelte. Am 30. November 1156 fand Cottbus seine erste urkundliche Erwähnung. Im 14. Jahrhundert wurde die Cottbuser Stadtmauer angelegt.
Die "Herren von Cottbus", ein fränkisches Adelsgeschlecht, herrschten von 1199 bis 1445. In den Jahren 1405 und 1406 erteilte Johann III. den Tuchmacher- und Leineweberzünften ihr Privileg. Seit 1445, bis auf die Zeit von 1807 bis 1815, stand Cottbus unter Brandenburgischer Herrschaft. 1468 schlug der Blitz in die Stadt ein und legte ganz Cottbus und auch die Oberkirche in Asche. 1479 vernichtete ein Feuer die Stadt abermals.
Auch Pestepedemien und die jahrzehntelange Besatzung nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1618 brachten Zerstörung, Not und Elend für die Stadt und deren Bevölkerung. Die Stadt war im Dreißigjährigen Krieg den Truppen ausgeliefert. Wallenstein zog mit seinen Truppen durch Cottbus, und die Stadt erlebte über Jahrzehnte Besatzung, Plünderung und Zerstörung. Am Ende des Krieges im Jahr 1648 lebten nur noch wenige hundert Menschen in Cottbus.
Im 18. Jahrhundert siedelten sich die französischen Hugenotten an, und Cottbus erlebte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses 1815 kam Cottbus mit der ganzen Niederlausitz, die bis dahin sächsisch war, zu Preußen. Im 18. Jahrhundert wurden auch die Wehranlagen zurückgebaut, und die Cottbuser nutzen das Gelände, um auf Maulbeerbäumen Seidenraupen zu züchten. Auch wurden Gärten angelegt, und die mittelalterliche Stadt begann sich in alle Richtungen auszudehnen.
Mit zunehmender Industrialisierung im 19. Jahrhundert und durch kommunale Selbstverwaltung erhielt die Stadt einen bedeutenden Aufschwung. Cottbus wurde zum Zentrum der Niederlausitz - zu einer Industriestadt mit moderner Infrastruktur, mit Kultur- und Sozialbauten. Sie entwickelte sich durch den Bau der Eisenbahnen zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt.
Im Ersten Weltkrieg verloren etwa 1.000 Cottbuser ihr Leben. In der Reichskristallnacht 1938 wurde die Cottbuser Synagoge abgebrannt. Ab Mitte November wurden jüdische Bürger von Cottbus in Konzentrationslager deportiert. Die Stadt selber wurde im Zweiten Weltkrieg in großen Teilen von einem US-amerikanischen Bombenangriff am 15. Februar 1945 zerstört. Am 22. April 1945 nahmen sowjetische Streitkräfte nach dreitägigen verlustreichen Kämpfen mit der deutschen Wehrmacht die Stadt ein.
Als Bezirkshauptstadt zu DDR-Zeiten wurde Cottbus ab 1957 zum wichtigsten Kohle- und Energielieferanten. Aber auch das Bauwesen, die Textil- und Möbelindustrie sowie die Nahrungsmittelproduktion bestimmten die Wirtschaftsstruktur der Stadt, die 1976 den Status einer Großstadt erhielt. Mit dem Vollzug der deutschen Einheit im Oktober 1990 begann durch die Privatisierung der Wirtschaft ein tief greifender Strukturwandel in Stadt und Region. Cottbus wurde zu einem Dienstleistungs-, Wissenschafts- und Verwaltungszentrum. Im Zuge der brandenburgischen Kreisreform von 1993 wurde der Landkreis Cottbus Teil des neu gebildeten Landkreises Spree-Neiße. Die Stadt selbst blieb aber kreisfrei.
Religionen
Christentum
Die Stadt Cottbus gehörte anfangs zum Bistum Meißen. 1522 wurde ein erster Versuch unternommen, in der Stadt die Reformation einzuführen. Doch gelang es erst Markgraf Johann von Cüstrin 1537. Die Stadt war dann über Jahrhunderte überwiegend protestantisch. An Kirchen gab es die Oberkirche und die Klosterkirche, die jedoch später ausbrannte und erst 1911 wieder hergestellt wurde. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch gab es ab 1620 auch eine reformierte Gemeinde auf dem Schloss. 1714 wurde die Schlosskirche erbaut.
1817 wurden durch den König beide Konfessionen innerhalb Preußens zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) vereinigt. Somit gehörten die protestantischen Gemeinden von Cottbus zur "Evangelischen Kirche in Preußen" bzw. deren Provinzialkirche Brandenburg, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als "summus episcopus" war. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die Kreuzkirche, 1911 die Lutherkirche und danach weitere Kirchen.
Nach Wegfall des Landesherrlichen Kirchenregiments 1918 war die Provinzialkirche Brandenburgs Gründungsmitglied der "Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union". 1947 wurde sie eine selbständige Landeskirche (Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg) mit einem Bischof an der Spitze. 2004 fusionierte die Kirche mit der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz zur Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Die protestantischen Kirchengemeinden von Cottbus gehören - sofern es sich nicht um Freikirchen handelt - zum Kirchenkreis Cottbus innerhalb des gleichnamigen Sprengels, dessen Sitz sich ebenfalls in Cottbus befindet.
Neben den landeskirchlichen Gemeinden gibt es mehrere Freikirchen in Cottbus, u.a. eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine Evangelisch-methodistische Kirche, die Biblische Glaubensgemeinde Cottbus e.V., die Apostolische Gemeinschaft und eine Freie Christliche Gemeinde in Sachsendorf.
Als Gotteshäuser stehen den Gläubigen heute u.a. die Oberkirche St. Nikolai, die Schlosskirche, die Klosterkirche, die Lutherkirche, die Katholische Christuskirche die Madlower Martinskirche und die Propstei- und Pfarrkirche "St. Maria Friedenskönigin".
Judentum
Die älteste Nachricht über den Aufenthalt von Juden in Cottbus stammt aus dem Jahr 1448. Die erste Betstube befand sich 1811 im Hinterhaus eines Tuchmachers an der Mauerstraße. 1814 lebten nur 17 Juden in Cottbus. Mit dem Jahr 1816 und der Zugehörigkeit zu Preußen, wuchs auch die jüdische Gemeinde langsam. Im Jahr 1847 wurde von den Juden der Stadt und ihrer Umgebung beschlossen, die Bildung einer Jüdischen Gemeinde in Angriff zu nehmen. 1858 galt die Gemeinde schließlich als gegründet. 1866 gehörten ihr 31 Personen an, 1902 waren es bereits 90 Mitglieder.
Bereits im Jahr 1933 begann die systematische Ausbeutung, Diskriminierung, Verfolgung und Vernichtung jüdischer Bürger durch die Nationalsozialisten. Allein in diesem Jahr wurden 315 Gesetze und Verordnungen zu ihrem Ungunsten erlassen. Des Weiteren gründete sich ebenfalls 1933 die ausschließlich für so genannte „Judenangelegenheiten“ zuständige Ortspolizeibehörde Cottbus VI.
Am 31. März 1933 erschien in einer Cottbuser Tageszeitung der Boykottaufruf, der neben Lebensmittelläden auch sämtliche Büroräume jüdischer Rechtsanwälte, die Niederlassungen jüdischer Ärzte und Tuchversandgeschäfte betraf und ab dem 1. April 1933 gelten sollte. Darüber hinaus wurden zahlreiche Einbürgerungen, die zwischen 1918 und 1933 erfolgt waren, rückgängig gemacht. 1936 lebten 334 jüdische Bürger in Cottbus darunter 87 Kinder, 128 Frauen und 119 Männer. Im Februar 1937 lebten bereits 499 Juden in Cottbus. Viele von ihnen waren aus den umliegenden Gemeinden nach Cottbus geflohen, da sie darauf hofften, in einer größeren Stadt anonymer leben zu können. Während der Reichskristallnacht am 9. November 1938 brannten die Nationalsozialisten auch die Cottbuser Synagoge nieder. Diese Nacht war Auftakt für die Deportationen jüdischer Bürger in Konzentrationslager. Schon Mitte November 1938 verließ der erste Transport die Stadt. Nach dem Kriegsende waren nur noch 12 Mitglieder der ehemaligen Gemeinde am Leben.
Am 15. Juli 1998 wurde die jüdische Gemeinde in Cottbus wiedergegründet. Sie wirkt gemeinnützig als eingetragener Verein. Gegenwärtig zählt sie etwa 350 halachische Juden. Alle Mitglieder sind aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gekommen. Die Gemeinde hat jedoch bis heute keine würdige Synagoge.
Eingemeindungen
In der Geschichte der Stadt wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen nach Cottbus eingegliedert:
- 1871: Schlossgebiet, Mühleninsel, Metzt und Markgrafeninsel
- 1872: Brunschwig am Berge, Brunschwig in der Gasse, Brunschwig Rittergut und Gemeinde Ostrow
- 1904: Landgemeinde Sandow und Gutsbezirk Brunschwig
- 1926: Teilgebiet von Madlow
- 1927: Teilgebiet von Branitz und Ströbitz
- 1950: Madlow, Sachsendorf und Ströbitz sowie Teilgebiete von Groß Gaglow und Klein Gaglow
- 1974: Branitzer Park
- 1994: Branitz, Dissenchen, Döbbrick, Kahren, Maiberg, Merzdorf, Schlichow, Sielow, Skadow, Willmersdorf
- 2003: Gallinchen, Groß Gaglow und Kiekebusch
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung von Cottbus ist starken Schwankungen ausgesetzt. Die Schwankungen der Einwohnerzahl zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert sind Folgen der Pest. Die Bevölkerungszahl von Cottbus überschritt 1976 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. 1989 erreichte die Einwohnerzahl mit fast 130.000 ihren historischen Höchststand. Seit der Wende in der DDR hat die Stadt wegen der hohen Arbeitslosigkeit und dem Geburtenrückgang bis 2005 etwa 25.000 Einwohner verloren.
Nach einer Erhebung der Stadtverwaltung Cottbus vom 1. Juli 2005 verließen vom 1. Januar 1990 bis zum 31. Dezember 2004 rund 90.000 Einwohner die Stadt. In der gleichen Zeit wurden 60.000 Zuzüge registriert. Ohne Berücksichtigung von Mehrfachzählungen der gleichen Personen würde dies inklusive der Sterbefälle und Geburten innerhalb dieses Zeitraums einen fast kompletten Austausch der Einwohnerschaft bedeuten Dies zeigt auf jeden Fall beispielhaft für Ostdeutschland die nach der Wende eingesetzte heftige demographische Umgestaltung. Mit Stand vom 31. Juli 2005 gab es in Cottbus 105.438 Einwohner. 51.390 davon waren männlich, 54.048 weiblich. 13 Personen waren 100 Jahre alt oder älter.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Zahlen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die "Ortsanwesende Bevölkerung", ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die "Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung". Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
An der Spitze der Stadt Cottbus stand wohl schon seit dem 13. Jahrhundert ein Bürgermeister, doch sind nur einige Namen überliefert. Sie fungierten wohl als Sprecher der Bewohner und waren dem Schlossherrn unterstellt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert gab es auch einen Rat, der aus Ratsmännern und 4 Bürgermeistern bestand. Später änderte sich die Zahl der Bürgermeister. Seit dem 19. Jahrhundert trug das Stadtoberhaupt meist den Titel "Oberbürgermeister". Der Rat trug dann die Bezeichnung Stadtverordnetenversammlung.
Während der Zeit des Dritten Reiches wurde der Oberbürgermeister nach den Bestimmungen der Deutschen Gemeindeordnung von der NSDAP eingesetzt und die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den "Rat der Stadt" mit einem Oberbürgermeister. Der Rat wurde vom Volk gewählt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Stadtverordnetenversammlung wieder frei gewählt. Sie ist das Hauptorgan der Stadtverwaltung, die zuletzt am 26. Oktober 2003 von den Bürgerinnen und Bürgern für eine fünfjährige Zeit gewählt wurde. Die nächste Kommunalwahl wird somit 2008 stattfinden. Das Gremium wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung.
Der Oberbürgermeister wird ebenfalls direkt vom Volk gewählt. Bei den letzten Oberbürgermeister-Wahlen am 22. September 2002 konnte sich kein Kandidat der Parteien durchsetzen, und es wurde die parteilose Karin Rätzel (früher SPD) gewählt. Die Enttäuschung über die Kommunalpolitik der Parteien führte bei der Kommunalwahl 2003 zu der sehr geringen Wahlbeteiligung von 28,41 % und dem Stimmengewinn der parteilosen Liste AUB.
Im nachfolgenden sind die Oberbürgermeister der Stadt Cottbus seit 1803 aufgelistet:
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Die Stadtverordnetenversammlung hat neben der Oberbürgermeisterin derzeit 50 Mitglieder. Diese teilen sich wie folgt auf die Parteien auf:
- CDU (14 Sitze)
- Die Linkspartei.PDS (13 Sitze)
- SPD (9 Sitze)
- Aktive Unabhängige Bürger (AUB) (7 Sitze)
- Bündnis 90/Die Grünen (3 Sitze)
- FDP (2 Sitze)
- Frauenliste Cottbus (FLC) (2 Sitze)
Die bisherigen Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung waren Klaus Bernhard Friedrich (CDU), Reinhard Beer (SPD) und Siegfried Kretzsch (SPD). Seit dem Jahr 2003 ist Michael Wonneberger (CDU) der Vorsitzende.
Die Wahlberechtigten Bürger von Cottbus wählen vorwiegend die SPD und die Linkspartei.PDS Damit unterscheiden sie sich klar vom Bundesdurchschnitt. Im nachfolgenden sind die Wahlergebnisse der Stadt Cottbus seit 1993 aufgelistet:
WappenDas Cottbuser Stadtwappen zeigt ein geschlossenes Tor mit zwei Türmen, zwischen denen ein roter Krebs auf silbernem Schild steht. Unter Forschern heiß diskutiert ist die Frage, wie der Krebs in das Stadtwappen kam und welche Bedeutung er hat. Zweifelsfrei gaben die Herren von Cottbus, deren Wappentier der Krebs ist, ihn als Zeichen ihrer Herrschaft über die Stadt, ihres Besitzes, in das Stadtwappen. Wappentiere sind Symbole, der Krebs steht dabei für Schutz (der Panzer) und Wehr (die Scheren). Er symbolisiert außerdem die die Wiedergeburt, weil das Krebstier jährlich seinen Chitinpanzer wechselt. Auch eine astrologische Bedeutung des Krebses ist nicht auszuschließen. Andere Forscher vermuten, dass die Herkunft auf die krebsreiche Spree oder den Rohstoff für die Küche zurückzuführen ist. Der Krebs als heraldisches Symbol ist relativ selten. Ursprünglich führten ihn streng gläubige Ritter in ihrem Schild. Nach Cottbus kam dieses Wappentier wahrscheinlich aus dem Fränkischen. Fredehelm von Cottbus, welcher 1307 starb, stammte vermutlich von fränkischen Adelsgeschlechtern ab. Er zeigte den Krebs in seinem Wappen. Im ältesten bildhauerischen Kunstwerk der Stadt, dem Grabstein in der Klosterkirche mit dem Bildnis Fredehelms und seiner Gemahlin Adelheid ist der Krebs auf dem Brustharnisch des Ritters abgebildet. Von dort kam der Krebs wahrscheinlich in das älteste erhaltene Stadtsiegel aus dem 14. Jahrhundert. Dies ist die älteste Überlieferung des Wappens. Als städtische Wappenfigur taucht der Krebs äußerst selten auf. Die Behauptung, dass Cottbus den Krebs als einzige Stadt im Wappen führt, ist aber falsch. Ebenfalls einen Krebs als Wappentier haben die Städte Bad Wurzach, Bernkastel-Kues, Kreßberg, Vörstetten und Pram in Oberösterreich. Außerdem haben auch die Landkreise Bernkastel-Wittlich und Spree-Neiße den Krebs im Wappen. StädtepartnerschaftenCottbus unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
Kultur und SehenswürdigkeitenTheaterDie Stadt Cottbus verfügt über eine Vielzahl von Theatern, Bühnen und Ensembles. Das bekannteste ist wohl das Staatstheater Cottbus. Es ist das einzige staatliche Theater in Brandenburg und stellt Schauspiel, Musiktheater und Ballett dar. Außerdem bietet die Stadthalle von Cottbus ungefähr 2.000 Menschen Platz. In dieser Stadthalle waren schon der Chinesische Nationalcircus, das Russische Staatsbalett und verschiedene Musikgruppen zu Gast. Das kleine Theater, die TheaterNative C, wurde als Privattheater 1989 gegründet und ist zu einer bestimmenden Größe in der Cottbuser Kunstszene geworden. Es bietet Schauspiel, Kabarett, Boulevard sowie Kindertheater und experimentelle Inszenierungen. Das piccolo-Theater ist seit 1991 ein Theater für Kinder und Jugendliche. Das Publikum der Puppenbühne Regenbogen besteht überwiegend aus Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren, für die der Besuch oft das erste Theatererlebnis ihres Lebens ist und bleibende Eindrücke hinterlässt. Weiterhin sind in der Stadt das Philharmonisches Orchester Cottbus, die Singakademie Cottbus, das "Cottbuser Kindermusical", das Kinder- & Jugendensemble "Pfiffikus" und das Studententheater Bühne 8 ansässig. KinoMit dem Weltspiegel besitzt Cottbus den ältesten Kinozweckbau Deutschlands. Dieser wurde im Jugendstil erbaut. Das Obenkino im Gladhouse und das Kinoh Stadthalle sind weitere kleine Kinos im Stadtzentrum. Die UCI Kinowelt im Stadtteil Groß Gaglow in der Nähe des Einkaufszentrums Lausitz Park bietet 9 Säle mit 2.200 Sitzplätzen. Das Kino besitzt modernste Tonsysteme und im großen Saal wird eine spektakuläre Lasershow geboten. Das Kino ist bequem erreichbar und es stehen 700 kostenlose Parkplätze direkt vor dem Kino zur Verfügung. Museen und GalerienDie Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz bringt dem Besucher im Museum des Schlosses die Geschichte des Parks näher. Das Wendische Museum vermittelt Einblicke in Kultur und Geschichte der Wenden der Niederlausitz. Zahlreiche Exponate zur Trachtenkunde, Schrifttum und Literatur, Kunst und Musik sowie zu Brauchtum und Lebensweise belegen die einzigartige Kultur der slawischen Bevölkerung. Im Stadtmuseum und dessen Archiv wird die Geschichte und Kulturgeschichte der Stadt und ihrer Umgebung aufgearbeitet. Mit Sonderausstellungen werden interessante Einzelthemen vorgestellt. Eine 3-teilige ständige Exposition widmet sich der Stadtgeschichte, dem Lausitzer Glas und der Teppichfabrikation in Cottbus. Sechs Knüpfstühle von 1894 geben Einblick in den Stand der Technik im 19. und 20. Jahrhundert. Im Museum der Natur und Umwelt ist die Naturgeschichte der Niederlausitz Hauptgegenstand der biologischen und geologischen Sammlungen. Das Brandenburgische Apothekenmuseum am Altmarkt ist das einzige Apothekenmuseum des Landes Brandenburg. Komplette Apothekeneinrichtungen aus der Zeit um 1830 und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden hier gezeigt. Die Brandenburgische Kunstsammlung beherbergt Werke aus den Gattungen Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Plakat und sie arbeitet vornehmlich mit dem Themenkomplex von Landschaft, Raum, Natur und Umwelt. Die Galerie Haus 23, die Galerie Fango und die Galerie auf Zeit bieten Bildhauern, Malern, Fotografen und Filmemachern aus Cottbus und der Region die Möglichkeit, ihre Werke auszustellen. Das Flugplatzmuseum zeigt 80 Jahre Geschichte der Cottbuser Flugplätze und der Luftfahrt in der Lausitz. Weitere Museen sind das Wassermuseum im Wasserwerk Cottbus, das Technische Denkmal Spreewehrmühle und das Technische Denkmal Parkschmiede Cottbus-Branitz. BauwerkeWeltliche BauwerkeDas Staatstheater am Schillerplatz, im Jugendstil, wurde 1908 von Bernhard Sehring erbaut. Die Spremberger Straße erstrahlt neu gestaltet. Sie war einst eine wichtigste Handelsstraße, welche von Wohn- und Geschäftshäusern aus dem 19. Jahrhundert sowie von 1950-1960 geprägt ist. Noch heute hat sie ihre ursprüngliche Länge von 300 m. Der Spremberger Turm ist das Wahrzeichen der Stadt und er wurde im 13. Jahrhundert erbaut und bildet mit Bastei und Torhaus das südliche Stadttor. Die Zinnenkrone erhielt er in den Jahren 1823-1825. Er ist heute 31 m hoch. Der Münzturm ist der älteste Turm der Stadt. Die "Herren von Cottbus" ließen hier wahrscheinlich schon 1483 den Cottbuser Heller mit dem Cottbuser Wappentier, dem Krebs, prägen. Türme, Tore und Wiekhäuser entlang der mittelalterlichen Stadtmauer lassen den Grundriss der Altstadt erkennen. Der Münzturm und der Spremberger Turm begrenzen den 1.200 m langen Teil der alten Wehranlage. Die Lindenpforte entstand, um schneller von der Altstadt den Markt in der Neustadt erreichen zu können. Dazu durchbrach man erst im Jahre 1879 den alten Mauerturm in der Mauerstraße. Der Altmarkt mit Marktbrunnen war einst wichtiger Handelsplatz, ursprünglich mit Fachwerkhäusern umbaut. Heute zeigt sich der Markt als eindrucksvolles Ensemble von Bürgerhäusern im Barockstil. Das Wendische Viertel wurde 1984-1989 auf historischem Stadtgrund zwischen Berliner Platz und Oberkirchplatz vorwiegend in Plattenbauweise mit altstadttypischer Fassadenstruktur erbaut. Bildkünstlerische Werke stammen von sorbischen und deutschen Künstlern. Das neue Rathaus wurde von 1934-1936 erbaut. Über den Säulenkolonnaden, Berliner Straße, zeigen Reliefs Symbole alter Cottbuser Handwerkskunst. Eine Tafel erinnert an das Geburtshaus des Malers Carl Blechen. Das Elektrizitätswerk wurde 1901-1903 in neugotischer Industriearchitektur errichtet. Es diente mit 2 Wasserturbinen, Dampfmaschinen und Kesselanlagen zur Versorgung der städtischen Straßenbahn. Am Mühlengraben stehen die ältesten Cottbuser Gebäude, die Loh- und Weißgerberhäuser. Diese belegen die drei Entwicklungsphasen des Gerberhandwerks. Das kleine Haus von 1727 war Werk- und Wohnhaus zugleich. Das mittlere (um 1760 erbaut) war bereits ein reines Wiekhaus. Um 1860 entstand der Ziegelbau. Im 10. Jahrhundert erbauten die Wenden auf der Talsandinsel am Westufer der Spree einen slawischen Burgwall, die größte slawische Burg der Niederlausitz und heutiger Schloßberg. Hier erhebt sich der 46 m hohe, mittelalterliche Schloßturm, der 1877 mit dem Neubau des Gerichtsgebäudes seine Zinnenkrone und neugotische Turmhaube erhielt. Seit Februar 2005 gehört das architektonisch außergewöhnliche Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum des Campus der BTU zu den überregional beachteten Sehenswürdigkeiten von Cottbus. Studierende, Wissenschaftler und viele Cottbuser nutzen diesen neuen Ort des Lernens mit seinem umfangreichen Angeboten. Am Schloßkirchplatz vereinen sich vier Bauepochen. Das Haus am östlichen Platzende war Sitz des Bürgermeisters, des Pastors und des französischen Richters. Im Süden steht ein Werk des Architekten Mendelssohn im typischen Bauhausstil. Das Schloss Branitz im Fürst-Pückler-Park wurde im Spätbarock (1772) erbaut. Von Gottfried Semper wurde es später umgebaut. Weitere bekannte Bauwerke sind der Cottbuser Wasserturm, die Bauhaus-Schule, das Dieselkraftwerk, die Panta-Rhei-Halle und der chinesische Pavillon. KirchenDie evangelische Schlosskirche wurde 1419 als Katharinenkirche erbaut und später mehrmals durch Brände zerstört. Errichtet wurde sie nach Einzug der Hugenotten 1714 auf deren Grundmauern als einschiffiger Putzbau mit Walmdach und Sakristeianbau. 1870 erhielt sie den neugotischen Turm. Die evangelische Oberkirche St. Nikolai ist die größte Kirche der Niederlausitz. Es ist ein spätgotischer dreischiffiger Backsteinbau des 14. Jahrhunderts. Schön im Inneren sind Sterngewölbe und Kanzel sowie Hochaltar (1664 erbaut) mit prächtiger Alabasterschnitzerei. Im Kirchenschiff und in den Kapellenanbauten befinden sich mehrere bedeutsame Grabdenkmäler des 16. und 17. Jahrhunderts. Der Ausblick auf die grüne Stadt Cottbus vom 55 m hohen Kirchturm ist lohnenswert. Die evangelische Klosterkirche wird auch "Wendische Kirche" genannt. Sie ist der Rest des ehemaligen Franziskanerklosters aus dem 13. und 14. Jahrhundert. Das älteste Cottbuser Gotteshaus birgt ein wichtiges Zeugnis der Stadtgeschichte. Die Grabplatte des Stadtgründers zeigt das heute noch gültige Wappentier. Die katholische Propstei- und Pfarrkirche "St. Maria Friedenskönigin", die 1911 erbaute Lutherkirche, die Katholische Christuskirche und die Madlower Martinskirche sind weitere Kirchen der Stadt Cottbus. ParksDer Branitzer Park ist der wohl bedeutendste und bekannteste Park in Cottbus. Branitz gelangte 1696 in Besitz der Grafen von Pückler. Im Jahr 1845 begann er mit der neuen Parkanlage. Der von ihm geschaffene Landschaftspark, der unter dem Nachfolger vollendet wurde, ist ein Gartenkunstwerk von internationaler Bedeutung. Der namhafte Schriftsteller und Weltreisende Fürst Pückler war neben Peter Joseph Lenné und Friedrich Ludwig von Sckell einer der bekanntesten deutschen Gartengestalter des 19. Jahrhunderts. Der Branitzer Park ist ein nach dem "Zonierungsprinzip" angelegter Landschaftsgarten mit gestalterisch differenzierten Parkbereichen. Der "Innere Park" mit dem Gelände der Ökonomie und der Gärtnerei ist auf einer Fläche von ca. 100 ha angelegt. Fürst Pückler gestaltete außerdem die den Park umgebende Feldflur, den "Äußeren Park" als "ornamental farm" auf einem Gesamtareal von ca. 600 ha. Um das Schloss legte er einen sehr reich mit Blumenbeeten, Plastiken, weiteren Schmuckelementen und Ziergehölzen ausgestatteten Blumenpark an. Hier verwendete Pückler auch fremdländische Gehölze, während er im Park nur einheimische pflanzen ließ. Für die Gestaltung des Parks nutzte Fürst Pückler den anstehenden hohen Grundwasserstand und die in der Nähe gelegene Spree, um in seinem Park ein künstliches Gewässersystem zu schaffen. Mit dem Aushub aus den Seen und Kanälen ließ er das gestalterisch vollendete Geländerelief des Parks anlegen. Besonders schön ist die Schilfseepartie modelliert. Die Pyramidenebene mit der ehemals stufenförmig erbauten Landpyramide (1860-1863) und dem Tumulus (1856-1857) beeindruckt durch ihre einzigartige Wirkung. Fürst Pückler ist 1871 im Tumulus, der Seepyramide, beerdigt worden. 1884 wurde auch seine 1854 verstorbene Frau und Lebensgefährtin, Lucie von Pückler-Muskau dorthin umgebettet. Durch meisterhafte Gruppierung der Gehölze, künstlerisch gelungene Behandlung des Reliefs und geschickte Wegeführung schuf der Fürst mit dem Park eine Art Bildergalerie, in der sich dem Betrachter beim Spazieren gehen eine Folge dreidimensionaler Gartenbilder darbietet. Im Zentrum der Anlage befindet sich das 1770-1772 erbaute Schloss. Der Blechenpark an der Ostseite der Spree enstand in den 30er Jahren. Er zeigt er sich mit seltenen Bäumen und erlesenen Blütenstauden als gärtnerisches Kleinod. Seine 1934 und 1935 geschaffene Uferpromenade hat mit dem nach Süden verlaufenden "Rosenufer", heute Ludwig-Leichhardt-Allee, eine gelungene Fortführung gefunden. Vor über 100 Jahren, 1898, entstand auf der feuchten Niederung der Mühleninsel die erste Cottbuser Parkanlage, der Goethepark, durch Initiative des Oberbürgermeisters Paul Werner und des Verschönerungsvereins. Der Amtsteich innerhalb des Parks wurde bereits um 1600 zur Fischzucht angelegt. 1914-1935 erfolgte ein weiterer Ausbau des einst sumpfigen Geländes. Die Gestaltung der Uferbereiche mit schönen Staudenpflanzungen an den Bachläufen nahe des Dieselkraftwerkes wurde 1954 zur Ausstellung "Grünen und Blühen an der Spree" vorgenommen. Heute zeigt sich die Parkanlage wieder in alter Schönheit aus der Zeit um 1900. Der Eliaspark entstand 1902 durch eine Stiftung des Kommerzienrates Elias. Dieser dreieinhalb Hektar große Park wurde wieder neu gestaltet durch die BUGA 1995. Inmitten gepflegter Wiesenflächen unter schattenspendenden Bäumen entstanden neue Wegeführungen, schöne Spiel- und Sportanlagen, ein Wasserspielplatz und das Spielhaus als Treff für Kinder und Jugendliche. Heute ist dieses Areal wieder ein gern besuchter Erlebnisbereich für Alt und Jung nahe des Spreeauenparks. Der Spreeauenpark erfreute seit der Bundesgartenschau 1995 Millionen Besucher. Um den 1,2 ha großen Parkweiher gruppieren sich Rosengarten, Rhododendronhain, Wiesenlandschaften mit Wechselpflanzungen, Apotheker- und Bauerngarten u. v. m. Für Kenner ist der Tertiärwald mit Pflanzen und Gehölzen aus verschiedenen erdgeschichtlichen Epochen, Findlingen aus der Eiszeit und einem fossilen Mammutbaumstubben eine besondere Attraktion. Der direkt an den Spreeauenpark grenzende Cottbuser Tierpark erstreckt sich inmitten einer Landschaft von uralten Bäumen, in reizvoller Nähe zum Branitzer Park. Mit mehr als 1.000 Tieren in über 170 Arten aus allen Erdteilen ist es der größte zoologische Garten Brandenburgs. Wegen der erfolgreichen Zucht von Wasservögeln ist der Tierpark weithin anerkannt. Wenige Städte verfügen über ein solches Areal verschiedenster Parkgenres mit diesen Erlebniswerten. SportCottbus ist Olympiastützpunkt für die Sportarten Turnen, Leichtathletik, Boxen und Radsport. International bekannte Sportler kommen aus Cottbus. Für den aktiven Freizeitsport stehen allen Interessenten 50 Sporthallen, 49 Sportplätze und Stadien, 20 Tennisspielfelder, 70 Kegel- und Bowlingbahnen, 5 Schiessstände, 4 Badeseen, eine Reitsportanlage, eine Schwimmhalle, ein Freibad und ein Bootshaus zur Verfügung. Diese werden auch durch die mehr als 120 Sportvereine in Cottbus genutzt. In der Stadt gibt es vier Dachorganisationen, welche verschiedene Sportarten vereinen. Dazu gehört der PSV Cottbus 90 e.V., der SCC Breitensport e.V., der Stadtsportbund Cottbus e.V. und die Versehrtensportgemeinschaft Cottbus e.V. Die bekanntesten Vereine aus der Stadt sind der LHC Cottbus (Handball), die White Devils (Basketball), die Cottbus Crayfish (American Football) und der Energie Cottbus (Fußball). Der FC Energie schaffte in der Saison 1999/2000 sensationell den Aufstieg in die erste Bundesliga sowie den zweimaligen Klassenerhalt, seit der Saison 2003/2004 spielt der Fußballklub wieder in der zweiten Bundesliga. Die breite Unterstützung der Fußballer durch die vielen Fans ist der beste Beweis für eine sportlich orientierte Stadt und Region. Das Stadion der Freundschaft hat aktuell ein Fassungsvermögen von 22.450 Zuschauern. Es bietet 6.970 überdachte Sitzplätze, 4.405 überdachte und 11.205 nicht überdachte Stehplätze. Das Sportzentrum ist eine der größten und modernsten Sportanlagen in der Region Südbrandenburg. Es bietet die besten Voraussetzungen zur Sicherung des Kinder- und Jugendsports, des Nachwuchs- und Spitzensports sowie des Breiten- und Behindertensports. Zum Komplex gehören das Leichtathletikstadion, das Radstadion, die Turnhalle und die Boxhalle. Das Leichtathletikstadion erfüllt mit allen seinen Anlagen die internationalen Anforderungen, die an ein Stadion gestellt werden. Das Radstadion mit seiner überdachten Radrennbahn ist eine weitere Attraktion auf dem Gelände des Sportzentrums. Auf ihr finden nationale und internationale Wettkämpfe mit großem Anklang statt, beispielsweise der Welt-Cup im Bahnradsport 1995 und 1996. Regelmäßige VeranstaltungenMessen und AusstellungenDie Messen und Ausstellungen finden in der MesseCottbus statt. Dieser moderne Komplex bietet multifunktionale Ausstellungsflächen. Diese bieten beste Bedingungen für Veranstaltungen aller Art. Eingebettet in den reizvollen Spreeauenpark und in unmittelbarer Nähe zum bekannten Fürst-Pückler-Park Branitz liegt die MesseCottbus verkehrsgünstig. Sowohl die direkte Anbindung an den Stadtring als auch die Bahnhofsnähe gestatten ein unkompliziertes Anreisen. Verschiedenste Veranstaltungen wie Kongresse, mit bis zu 3.000 Teilnehmern, und Konzerte für bis zu 5.000 Besucher haben hier bereits Tradition.
Sportveranstaltungen
Sonstige Veranstaltungen
Außerdem findet ein mal im Monat ein Flohmarkt auf dem Viehmarkt statt. Zwei mal im Jahr findet in der Stadthalle Cottbus eine Sammlerbörse statt.
Infrastruktur und VerkehrBundesautobahnen und BundesstraßenDurch das südliche Stadtgebiet von Cottbus führt die Bundesautobahn A 15,die vom Dreieck Spreewald (A 13 Dresden-Berlin) kommend in Richtung Polen/Ukraine führt. Die Autobahn ist zweispurig und hat 2 Abfahrten in Cottbus: Cottbus-West und Cottbus-Süd. Cottbus wird von den Bundesstraßen B 97, B 115 und B 169 durchzogen. BahnverkehrVon Cottbus aus führen Bahnlinien in alle Richtungen und zwar nach Görlitz, Leipzig, Dresden, Norddeich Mole, Berlin, Forst (Lausitz), Emden und Frankfurt (Oder). Es führen auch Linien in die polnischen Orte Warschau, Żagań, Breslau und Krakau. Zudem gibt es regelmäßige Zugverbindungen nach Reichenberg in Tschechien. Auf dem Cottbuser Gebiet befinden sich 5 Bahnhöfe der Deutschen Bahn AG:
LuftverkehrCottbus verfügt über zwei regionale Flugplätze. Der Verkehrslandeplatz Neuhausen ist ca. 15 km entfernt und bietet europaweit Charter- und Taxiflüge, Ausbildung, Rund- und Wirtschaftsflüge mit Flugzeugen und Hubschraubern und Luftsport. Auch der ca. 30 km entfernte Flugplatz Cottbus-Drewitz bietet europaweit Charter- und Taxiflüge. In größerer Entfernung zu Cottbus liegen die drei internationalen Flughäfen:
Der künftige Großflughafen BBI (Berlin-Brandenburg International) wird 85 km von der Stadt entfernt liegen und per Auto und Bahn in jeweils 45 Minuten erreichbar sein. Öffentlicher NahverkehrDen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahnen und Busse der Cottbusverkehr GmbH und Neißeverkehr GmbH. Ingesamt gibt es 45 Linien, davon 4 Straßenbahn- und 41 Omnibuslinien. Das Liniennnetz bietet 567 Haltestellen und es ist ca. 1032 km lang. Insgesamt sind 34 Straßenbahnen und 62 Omnibusse im Einsatz. Außerdem verbindet eine Parkbahn (600 mm Spurweite) den Bahnhof Cottbus-Sandow mit dem Fußballbundesliga-Stadion "Stadion der Freundschaft", dem Messezentrum, dem Tierpark Cottbus und dem Ortsteil Branitz. Der zeitweise Verkehr beschränkt sich auf die Sommermonate.
WirtschaftAnsässige UnternehmenIn Cottbus ist eine Vielzahl von Unternehmen ansässig. Dazu gehört z.B. die Vattenfall Europe AG, Mining & Generation, welche von Cottbus aus die Verwaltung von Tagebauen & Kraftwerken im Raum Hamburg und Ostdeutschland steuert. ABB ist ein Konzern der Elektrotechnik und ebenfalls in Cottbus ansässig. Die Deutsche Bahn besitzt in der Stadt ein Fahrzeuginstandhaltungswerk. Die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM) ist ein regionaler Energie- und Kommunikationsdienstleister in Ostdeutschland. Einen Standort hat dieses Unternehmen auch in Cottbus. Weitere Unternehmen kommen vorrangig aus den Bereichen Architektur, Chemie- und Pharmazieunternehmen, Dienstleister, Einzelhandelsunternehmen, Energieunternehmen, Finanzunternehmen, Forschungsunternehmen, Gesundheitsunternehmen, Handelsunternehmen, Maschinenbauunternehmen und Telekommunikationsunternehmen. Mit Stand vom 30. Juni 2004 gab es in Cottbus 47.762 Arbeitnehmer. Diese verteilten sich auf öffentliche und private Dienstleistungen (34,9 %), Grundstückswesen, Vermietung, Dienstleistung für Unternehmen (14,1 %), öffentliche Verwaltung (13,8 %), Handel (12,0 %), Nachrichten und Verkehr (8,0 %), Baugewerbe (4,8 %), Verarbeitendes Gewerbe (4,7 %), Kredit- und Versicherungsgewerbe (2,6 %), Gastgewerbe (2,1 %), Energie- und Wasserversorgung (2,1 %) und Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (0,9 %). Die Arbeitslosigkeit beträgt mit Stand vom 30. September 2005 genau 17,3%, das heißt es gab insgesamt 9.816 Arbeitslose. MedienCottbus ist Sitz eines Regionalstudios des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Bereits seit dem 2. August 1925 erfolgten regelmäßige Sendungen des Deutschen Radio-Klubs aus Cottbus. Sie hatten eine Empfangsreichweite von bis zu 600 Kilometer. Im Jahr 1946 wurde das Studio Cottbus des Landessenders Brandenburg gegründet. Es strahlte ausschließlich Rundfunkprogramme aus. Die DDR-Regierung unterstellte das Studio ab dem Jahr 1952 dem Nationalen Komitee für Rundfunk. In der Folgezeit wurden tägliche bis zu sechsstündige, regionale Hörfunksendungen auf (Radio DDR 2) in deutscher und niedersorbischer Sprache produziert. Im Jahr 1989 erhielt das Studio Cottbus ein eigenes Außenstudio in Bautzen für die Produktion von Hörfunksendungen in obersorbischer Sprache. Das Studio Bautzen wurde am 1. Januar 1991 vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) übernommen. Im Frühjahr 1990 gründeten die Regionalstudios von Radio DDR 2 in Cottbus, Potsdam und Frankfurt/Oder das gemeinsame Hörfunkprogramm Antenne Brandenburg. Am 1. Januar 1991 wurden Programm und ein Teil der Redaktionen vom Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) und später von dessen Rechtsnachfolger RBB übernommen. In seinen Cottbuser Hörfunkstudios produziert der RBB täglich rund fünf Stunden Hörfunksendungen in deutscher und niedersorbischer Sprache. Das RBB-Regionalstudio Cottbus fertigt außerdem Fernsehsendungen und einzelne Fernsehbeiträge. So werden in Cottbus die Sendungen RBB regional, die sorbischsprachige Sendung Łužyca (Lausitz) und Gartenzeit produziert (Stand 2005). Darüber hinaus erfolgen Zulieferungen für Das Erste, die dritten Fernsehprogramme sowie Produktionshilfen für das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF). Regelmäßig erfolgt seit der Schließung des alten Berliner Friedrichstadtpalastes im Jahr 1980 die Produktion großer Fernsehshows in Cottbus, u. a.: Ein Kessel Buntes (DFF), Die Goldene Note (DFF), Musikanten sind da (DFF), Melodien für Millionen (ZDF), Musikantenstadl (DFF/ARD/SF DRS/ORF), Fest der Volksmusik (ARD), Musik für Sie (MDR) und Heut’ steppt der Adler (ORB/RBB/ARD). Fernsehgeschichte schrieb der Entertainer Harald Juhnke mit seinem überraschenden Auftritt in der ersten deutsch-deutschen Unterhaltungsshow Musikantenstadl am 17. Dezember 1989. Die Sendung wurde innerhalb von nur zwei Wochen vom Deutschen Fernsehfunk (DFF) redaktionell vorbereitet und technisch abgesichert. Produktionshilfe leisteten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Schweiz, Österreichs und die ARD. Im Januar 2006 wird in Cottbus von der ARD die Sendung Da steppt der Adler produziert. Neben dem öffentlich-rechtlich organisierten Rundfunk sind in Cottbus auch private Programmveranstalter vertreten. LTV (Lausitz TV), BB Radio, rs2, 94.5 Radio Cottbus. In Cottbus und Umgebung erscheinen auch regionale Tageszeitungen. Dazu gehört beispielsweise die Lausitzer Rundschau, welche das Monopol besitzt. Die 20cent ist ein Ableger der Lausitzer Rundschau. Außerdem erscheinen die Veranstaltungsmagazine Blicklicht und Hermann. Der märkische Bote und der Wochenkurier sind Anzeigenblätter. Bildung und ForschungDie Brandenburgische Technische Universität Cottbus wurde 1991 durch das Land Brandenburg gegründet. Sie gilt als die jüngste Technische Universität im Bundesgebiet. Ihre Neugründung ermöglichte den Aufbau einer effektiven Struktur. Bis zum Jahr 2008 soll der Campus baulich fertiggestellt sein. International anerkannte Leistungen erzielte die Technische Universität bereits während ihrer noch laufenden Aufbauphase im Flugzeugbau, der Architektur sowie in der Umweltwissenschaft. Spitzenplätze im nationalen Universitätsranking stehen seit dem Jahr 2000 auf der Tagesordnung. Der weitere Ausbau zu einem Zentrum der Technik- und Ingenieurwissenschaften gibt wichtige Entwicklungsimpulse weit über die Niederlausitz und Brandenburg hinaus. Ausgelegt für 6.250 Studienplätze, mit derzeit 4.796 Studierenden, bietet die einzige technische Universität des Landes Brandenburg ideale Voraussetzungen für ein effizientes Studium. Ein großer Anteil der Studierenden, nämlich 1.192, kommen aus dem Ausland. Die Universität bedient die Fakultäten Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik, Architektur und Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen sowie Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik. Das Informations,- Kommunikations- und Medienzentrum und auch weitere Bibliotheken bieten den Studierenden die Möglichkeit sich umfassend mit Thematiken zu beschäftigen. Die Fachhochschule Lausitz wurde 1991 mit Verwaltungssitz in Senftenberg und Standort in Cottbus gegründet. Mit derzeit 1.179 Studenten ist sie die größte Fachhochschule des Landes mit einem sehr breiten Angebot ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge. Die Studiengänge in Cottbus sind Architektur, Bauingenieurwesen, Ver- und Entsorgungstechnik, Musikpädagogik und Sozialwesen. In der Stadt gibt es außerdem 16 Grundschulen (3.299 Schüler), 4 Realschulen (1.040 Schüler), 6 Gesamtschulen (2.358 Schüler), 6 Gymnasien (3.751 Schüler), 6 Förderschulen (670 Schüler), eine Waldorfschule (250 Schüler) und ein Cottbus-Kolleg (325 Schüler). Zusätzlich gibt es eine Fachschule für Wirtschaft und eine Medizinische Fachschule Weitere Forschungseinrichtungen in der Stadt sind das Frauenhofer Anwendungszentrum für Logistiksystemplanung und Informationssysteme, das Institut für Verkehrstechnik, Triebwerks-Kompetenzzentrum Deutschland & Weltraumforschung, das Forschungszentrum für Leichtbauwerkstoffe, das Klaus Steilmann Institut, das Joint Lab-Institut für Elektronikforschung, das Institut für Informatik, das Zentrum für Energietechnologie CeBra, das Zentrum für Rechts- und Verwaltungswissenschaften, das Humanökologisches Zentrum, das Forschungszentrum Bergbaufolgelandschaften, das Energieressourcen-Institut Cottbus e.V. sowie das Sarkoidose-Zentrum Deutschland.
PersönlichkeitenSöhne und Töchter der Stadt
Weltmeister, OlympiasiegerAlle angegebenen Weltmeister und Olympiasieger sind bzw. waren Mitglied in Cottbuser Vereinen.
Literatur
WeblinksCommons: Cottbus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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