Dänemark

Staat in Nordeuropa
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Kongeriget Danmark
Königreich Dänemark
Flagge Dänemarks Wappen Dänemarks
(Details) (Details)

Wahlspruch der Königin: Guds hjælp, Folkets kærlighed, Danmarks styrke
(dän. für „Gottes Hilfe, des Volkes Liebe, Dänemarks Stärke“)

Amtssprache Dänisch, in Gebieten der deutschen Minderheit auch Deutsch; Färöisch auf den Färöern, Grönländisch auf Grönland, jeweils neben Dänisch
Hauptstadt Kopenhagen
Staatsform parlamentarische Monarchie
Königin Margrethe II.
Premierminister Anders Fogh Rasmussen
Fläche 43.094 km²
Einwohnerzahl 5,4 Millionen (Stand 2003)
Bevölkerungsdichte 125 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 49.182 US-$ (2005)
Gründung 980 n.Chr.
Währung Dänische Krone
Zeitzone UTC +1
Nationalhymne Der er et yndigt land
Kfz-Kennzeichen DK
Internet-TLD .dk
Vorwahl +45
Lage Dänemarks in Europa
Eine Karte Dänemarks

Das Königreich Dänemark (dänisch Kongeriget Danmark) ist ein Staat, dessen Mutterland zwischen Skandinavien und Mitteleuropa etwa 43.000 km² Fläche umfasst, von denen ungefähr ein Drittel auf die insgesamt 406 Inseln entfällt. Die größten Inseln sind Seeland (etwa 7.000 km²), Vendsyssel-Thy (Nordjütland) (4.685 km²) und Fünen (etwa 3.000 km²). Aufgrund seiner Inseln und der zerklüfteten Buchten verfügt das flächenmäßig kleine Land über eine enorme Küstenlänge von 7.314 km. Dänemark ist ein ausgesprochen flaches Land, mit zahlreichen Moränenhügeln im Landesinneren, die der Landschaft eine leicht wellige Kontur geben. Der höchste Punkt Dänemarks erreicht gerade mal knapp 171 Meter über N.N. Dänemark grenzt an Deutschland, die Nordsee, das Skagerrak, das Kattegat und die Ostsee.

Neben dem beschriebenen Mutterland gehören zum Königreich Dänemark und der NATO, jedoch nicht zur EU, die weitgehend autonomen Gebiete Grönland und die Färöer.

Geographie

Datei:Klima kopenhagen.png
Klimadiagramm Kopenhagen

Die Halbinsel Jütland bildet das dänische Festland. Sie erstreckt sich etwa 300 km weit von der deutschen Grenze nach Norden. Dünen, Haffs und Sandbänke schützen die dänische Westküste vor den schweren Nordseestürmen. Die 405 Inseln liegen in der Ostsee, an die auch Jütlands östliches Flachland grenzt. Nur 80 dieser Inseln sind bewohnt. Dänemark erhebt sich im Durchschnitt nur 30 Meter über den Meeresspiegel. Die höchste natürliche Erhebung Dänemarks ist Møllehøj, der 170,86 m hohe Gipfel eines Endmoränenzugs bei Skanderborg auf Jütland.

Die Gletscher der Eiszeiten formten die dänische Landschaft. Ein Endmoränengürtel trennt Ost- und Westjütland.

Das größte Haff, der Limfjord, durchschneidet Jütland, das nördlich im sandigen, nach Schweden zeigenden Kap Skagen ausläuft. Östlich von Jütland, abgetrennt durch den kleinen Belt liegt die Insel Fünen, der sich südöstlich die kleinere Insel Langeland anschließt. Jenseits des Großen Belts liegt die Insel Seeland, an deren Ostküste sich die dänische Hauptstadt Kopenhagen befindet. Weitab im Osten liegt die Granitinsel Bornholm.

In Grönland leben mehr als 55.000 Menschen, davon 48.000 Inuit. Die grönländische Hauptstadt ist Nuuk. Seit 1380 war Grönland dänische Kolonie, seit 1953 Teil Dänemarks.

Die Färöer (Hauptstadt: Torshavn, Fläche: 1.399 km², 44.800 Einwohner) waren von 1035 bis 1814 norwegisch. Für ihr mildes, gemäßigtes Klima ist in erster Linie der Golfstrom verantwortlich.

Das Klima Dänemarks ist von seiner nördlichen Lage in der Nähe zu durchziehenden Tiefdruckgebieten sowie vom Golfstrom geprägt: Oft weht ein mäßiger bis starker Wind, vorzugsweise aus westlichen Richtungen, die Sommer sind für mitteleuropäische Verhältnisse kühl, die Winter mild, das ganze Jahr über fällt ausreichend Niederschlag. Die Aufforstung mit Nadelgehölzen hat die ursprünglichen Laubwälder verdrängt. Die meisten Anpflanzungen dienen dem Windschutz und dadurch der Verhinderung des Sandflugs an der Nordsee.

Abgesehen vom Rotwild haben sich in den Wäldern kaum größere Wildtiere erhalten. Im Gegensatz dazu gibt es eine artenreiche Vogelwelt. Umweltverschmutzung ist die Hauptursache für Schädigungen der Tierwelt in Binnen- und Küstengewässern.

In Dänemark sind die Rohstoffe Erdöl, Erdgas, Fisch, Salz und Kalkstein zu finden.

Siehe auch: Liste dänischer Inseln, Städte in Dänemark, Liste deutscher Bezeichnungen dänischer Orte

Bevölkerung

Sprache

Die Amtssprache Dänemarks ist Dänisch, in Sønderjylland (Nordschleswig) auch Deutsch, auf den Färöern Färöisch und in Grönland Grönländisch. Außerdem leben im Süden Dänemarks etwa 80.000 deutschsprachige Dänen. Dänisch ist eine nordgermanische Sprache. Der dänische Wortschatz enthält viele niederdeutsche Lehnwörter. Niederdeutsch war die traditionelle lingua franca des Nordens und der Hanse, zeitweise auch die Sprache der dänischen Könige und des Hofes. Heute ist Englisch die wichtigste Fremdsprache in Dänemark, aber auch das Deutsche und Französische haben noch immer einen nicht unerheblichen Einfluss. Die Mehrheit der Schüler lernt Deutsch.

Religion

Die große Mehrheit der Dänen gehört zur staatlich verankerten evangelisch-lutherischen "Folkekirke" (Volkskirche), die in der Reformationszeit bruchlos und unter Beibehaltung vieler Traditionen und Zeremonien aus den katholischen Bistümern des Landes entstand.
Katholiken (Bistum Kopenhagen) (35 000 [0,6 %]) und Muslime sowie Angehörige anderer religiöser Minderheiten sind größtenteils Immigranten.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Dänemarks

Datei:Wappen dänemark siebmacher.JPG
Dänisches Wappen ca.1600 (Siebmacher 1605)

Dänemark wurde um 980 von Harald Blauzahn erstmals geeint. Bis weit in das 11. Jahrhundert wurden u.a. die Dänen, Schweden und Norweger als Wikinger bezeichnet, welche in ganz Europa Kolonien gründeten und Handel trieben, aber auch ganze Länder und Landstriche plünderten und Kriege führten.

Mehrmals in der Geschichte kontrollierte Dänemark England, Norwegen, Schweden und weite Teile der Ostseeküsten und Norddeutschlands. Schonen, Blekinge und Halland (Teile des heutigen Schwedens) waren das eigentliche Herkunftsgebiet der Dänen und fielen erst 1658 an Schweden. Die dänisch-norwegische Personalunion löste sich durch den Frieden von Kiel 1814 auf, als Norwegen an Schweden fiel (bis 1905). Grönland, Island (bis 1944) und die Färöer verblieben ebenso bei Dänemark wie Dänisch-Westindien (bis 1917). Siehe auch: Dänische Kolonien.

Die Dänische Nationalbewegung und die Liberalen begannen in den 1830er Jahren an Macht zu gewinnen, und nach den europäischen Revolutionen um 1848 (vergleiche Märzrevolution) etablierte sich Dänemark 1849 zu einer konstitutionellen Monarchie unter der Linie Glücksburg des Hauses Oldenburg: Es erhielt seine erste Verfassung. Eine wichtige Rolle spielte in dieser Zeit der bedeutende dänische Theologe, Pädagoge, Dichter und Politiker N.F.S. Grundtvig

Nach dem Zweiten Schleswigschen Krieg 1864 war Dänemark gezwungen, Schleswig an Preußen und Holstein an Österreich, das dieses jedoch kurze Zeit später auch an Preußen verlor, abzutreten. Hieran erinnert heute noch die nationale Gedenkstätte bei den Düppeler Schanzen, wo jedes Jahr am 18. April der Jahrestag der verlorenen Entscheidungsschlacht begangen wird.

Diese Niederlage bewirkte tiefe Einschnitte in der Entwicklung der nationalen Identität Dänemarks, die Innenpolitik erfuhr einen Linksruck, die Außenpolitik der Nation nahm einen strikten Neutralitätskurs an, und behielt diesen bis nach dem Ersten Weltkrieg bei. Das ging sehr weit: Bei einer wichtigen Abstimmung des Völkerbundsrates am 17.4.35 gegen die illegale deutsche Wiederbewaffnung enthielt Dänemark sich als einziger von 17 Staaten. (Walter Truckenbrodt, Deutschland und der Völkerbund, 1941, Seite 169)

 
Dybbøl Mølle (Mühle von Düppel) 1998

Nach dem Ersten Weltkrieg verschob sich die deutsch-dänische Grenze erneut, diesmal nach Süden, im Jahre 1920 wurde ihr genauer und bis heute gültiger Verlauf per Abstimmung festgelegt, Nordschleswig ging wieder an Dänemark. Als Folge der häufigen Grenzverschiebung existieren auf beiden Seiten Minderheiten der jeweils anderen Nationalität mit besonderen Rechten, auf deutscher Seite in Schleswig-Holstein zum Beispiel ist der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) bei Landtagswahlen von der Fünf-Prozent-Klausel ausgenommen und regelmäßig im Kieler Landtag vertreten.

Am 9. April 1940 wurde Dänemark von Deutschland (Unternehmen Weserübung) besetzt und blieb bis Ende des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Besatzung. Der Widerstand des dänischen Volkes gegen den Holocaust war vorbildlich. Als Protest gegen die Einführung des Judensterns in Dänemark heftete sich der König das Abzeichen an die Kleidung und ritt durch das Land. Im Oktober 1943 kam es zu einer beispiellosen Tat: Die Rettung der dänischen Juden durch das dänische Volk.

Nach dem Krieg war Dänemark Gründungsmitglied der NATO, und wurde 1973 nach einer Volksabstimmung Mitglied der Europäischen Gemeinschaft.

1989 hat Dänemark als erstes Land der Welt zivilrechtliche Partnerschaften für Homosexuelle eingeführt.

Siehe Liste der dänischen Könige

Politik

 
Militärisch streng bewacht ist die Krone als Symbol der Monarchie im Schloss Rosenborg ausgestellt.

Dänemark ist eine parlamentarisch-demokratische Monarchie. Das Staatsoberhaupt, das jedoch nur repräsentative Funktionen wahrnimmt, ist die Königin oder der König. Derzeitiges Staatsoberhaupt ist Königin Margrethe II. Das dänische Parlament, das Folketing, besteht aus 179 Abgeordneten, die alle vier Jahre gewählt werden. Unter den 179 befinden sich zwei aus Grönland und zwei von den Färöer-Inseln. Im Folketing sind acht Parteien vertreten:

Die derzeitige Regierung unter der Leitung von Anders Fogh Rasmussen besteht aus der rechtsliberalen Partei Venstre und der Konservativen Volkspartei.

Verwaltungsgliederung

Datei:Dänemark satellit3.jpg
NASA-Foto: Dänemark im März 2002 aus dem Weltraum

Das Mutterland ist bislang in 13 Ämter und in 271 Kommunen eingegeteilt. Die 13 Ämter sind:

Wichtige Städte sind: Århus, Aalborg, Odense, Roskilde.


Größte Kommunen

Kommune Amt Einwohner
1.1.2000
Einwohner
1.7.2005
Kopenhagen Kopenhagen (Stadt) 495.699 500.150
Århus Århus 284.846 293.932
Odense Fünen 183.912 185.861
Ålborg Nordjütland 161.161 163.290
Frederiksberg Frederiksberg (Stadt) 90.327 91.734
Esbjerg Ribe 82.949 82.212
Gentofte Kopenhagen 67.957 68.966
Randers Århus 61.983 62.483
Gladsakse Kopenhagen 61.867 61.892
Kolding Vejle 61.573 63.652
Helsingør Frederiksborg 59.492 61.330
Herning Ringkøbing 58.016 59.352
Horsens Vejle 56.803 58.754
Vejle Vejle 54.136 56.277
Roskilde Roskilde 52.572 54.586
Silkeborg Århus 52.360 55.460
Lyngby-Tarbæk Kopenhagen 50.609 51.697
Hvidovre Kopenhagen 49.270 49.937
Fredericia Vejle 48.066 49.218
Greve Roskilde 47.859 47.847
Næstved Storstrøm 46.536 48.593
Høje Tastrup Kopenhagen 45.948 45.769
Ballerup Kopenhagen 45.317 46.749
Bornholm Bornholm 44.337 43.300
Svendborg Fünen 42.905 43.140
Viborg Viborg 42.107 44.056


Siehe auch: Verwaltungsgliederung Dänemarks

Infrastruktur

Das dänische Schienennetz war im Jahr 2000 etwa 2.875 Kilometer lang. Neben dem staatlichen Eisenbahnunternehmen Danske Statsbaner werden speziell die Nebenstrecken häufig von Privatbahnen befahren.

Das Land verfügt über vier internationale Flughäfen in Kopenhagen, Billund, Aalborg sowie Århus.

Wirtschaft

 
Kopenhagens Nyhavn

Der Tourismus boomt in Dänemark seit Jahren: 1999 kamen mehr als zwei Millionen Besucher, darunter eine Million Deutsche. Die Einnahmen aus dem Tourismus betrugen in dem Jahr 3,31 Milliarden US-Dollar.

siehe dazu den Artikel: Tourismus in Dänemark

Schulsystem

Die Schulbildung beginnt in Dänemark mit der neunjährigen Volksschule (Folkeskole), die mit der Abschlussprüfung FSA (Folkeskolens Afgangsprøve) endet. Eine Trennung der Schüler vor der 9. Klasse findet nicht statt, es besteht insofern eine neunjährige Gemeinschaftsschule. Nach der Abschlussprüfung, die einem anspruchsvollen Hauptschulabschluss gleichzusetzen ist, bieten sich den Schülern je nach Eignung mehrere Wege an.

Zunächst gibt es die Möglichkeit, nach der 9. Klasse noch ein Jahr auf die Folkeskole zu gehen und die Erweiterte Abschlussprüfung zu absolvieren (die sog. FSU). Diese entspricht etwa dem Realschulabschluss. Da viele Folkeskolen keine 10. Klasse anbieten, wählen viele Schüler, ein Jahr auf einer sog. Efterskole zu absolvieren. Dies sind Internate, in dem die Jugendlichen neben den Fächern der 10. Klasse vor allem soziale, künstlerische, sportliche oder musikalische Kompetenzen weiter entwickeln sollen, wobei der Schwerpunkt bei jeder Efterskole anders gelegt wird. Aufgrund der relativ niedrigen Kosten ist es für praktisch alle Eltern möglich, Ihre Kinder auf so eine Efterskole zu schicken. Oftmals wird dies gemacht, wenn man den Schüler noch nicht als reif für das Gymnasium betrachtet.

Weiterführende Schulen nach der Folkeskole sind das Gymnasium, das Handelsgymnasium (HHX) sowie das technische Gymnasium (HTX).

Das Gymnasium ist mit dem deutschen Gymnasium vergleichbar und endet mit dem dänischen Abitur, dem sog. Studentereksamen. Vom Niveau und vom Umfang der Hochschulreife her entspricht das Studentereksamen dem deutschen Abitur, d.h. es ist mit dem Studentereksamen möglich, alle Studiengänge in Dänemark zu studieren, wobei es für bestimmte Studiengänge jedoch erforderlich ist, bestimmte Kurse im Abitur belegt zu haben. Es gibt am Gymnasium zwei Linien, die sprachliche "sproglig linie" und die mehr mathematisch-naturwissenschaftlich orientierte "matematisk linie". Da die mathematische Linie jedoch auch viele sprachliche Fächer enthält und neben 2 Jahren Englisch auch eine 2. Fremdsprache über 2 Jahre genommen werden muss, bietet die matematisk linie praktisch deutlich mehr Möglichkeiten, so dass sie von mehr Schülern gewählt wird.

Der Besuch des Gymnasiums dauert 3 Jahre, entspricht also der gymnasialen Oberstufe. Je nachdem, ob man nach der 9. oder 10. Klasse aufs Gymnasium geht, dauert es also 12 oder 13 Jahre bis zum Abitur. Da ein Leistungsunterschied zwischen den Schülern, die aus der 9.Klasse kommen im Vergleich zu denen, die nach der 10. Klasse kommen, nicht einwandfrei festgestellt werden kann, ist ein Abitur in Dänemark insofern nach 12 Jahren problemlos möglich. Es gibt für die belegten Kurse 3 Niveau-Arten, das A-,B- und C-Niveau. Das A-Niveau entspricht deutschem Leistungskursniveau, B-Niveau deutschem Grundkursniveau und C-Niveau einer grundlegenden Einführung. Kurse, die nur ein Jahr belegt werden, entsprechen dem C-Niveau (Beispielsweise Musik sowie Kunst), zweijährige Kurse B-Niveau (Beispielsweise Englisch bei der matematisk linie) und dreijährige Kurse entsprechen dem A-Niveau. Jeder Schüler muss drei Jahre Geschichte und Dänisch belegen, so dass diese beiden Kurse automatisch A-Niveau erhalten. Ferner müssen zusätzlich mindestens zwei, maximal drei andere A-Niveau Fächer hinzugewählt werden, beispielsweise Physik, Chemie, Mathematik oder mehrere Sprachen.

Die A-Niveau Fächer werden nach 3 Jahren schriftlich geprüft, zusätzlich noch 3 mündliche Fächer, wobei die Fächer ausgelost werden. Ganz Dänemark hat ein Zentralabitur, die schriftlichen Übungsaufgaben sind insofern in ganz Dänemark identisch. Die mündlichen Prüfungen werden vom jeweiligen Lehrer abgenommen, zusätzlich sitzt ein neutraler "Censor" im Raum, der von einer anderen Schule kommt und gleichberechtigt mit dem Lehrer über die mündliche Note entscheidet.

Das dänische Notensystem ist auf einer 13-Punkte-Skala aufgeteilt, wobei 00 das schlechteste ist und 13 das beste. Verglichen mit dem deutschen System stellt es sich so dar (die Noten 1,2,4 sowie 12 gibt es nicht): (Dänisch = Deutsch)(00=6;03=5-6,05=5;06=4;07=3-4;08=3;09=2-;10=1-2;11=1;13=1+)

Alle dänischen Studiengänge unterliegen einem NC, eine Zentralstelle vergibt die Studienplätze nach dem Notendurchschnitt (sog. Kvote 1 Verfahren). Ferner wird ein gewisser Prozentsatz der Studienplätze nach Sozialkriterien vergeben, wobei man hier seine Chancen durch soziale Arbeit verbessern kann (sog. Kvote 2 Verfahren). Ähnlich wie in Deutschland sind einige Fächer sehr überlaufen, so dass es schwer ist, einen Platz zu bekommen (z.B. Medizin, Medienwissenschaften), während andere Fächer einen sehr niedrigen Schnitt verlangen, so dass dort jeder Bewerber aufgenommen wird.

Neben dem oben genannten Studentereksamen gibt es in Dänemark noch zwei andere Examensarten, das Handelsschulexamen HHX (Højere Handelseksamen) sowie das technische Abitur HTX. Während ersteres vor allem für jene interessant ist, die eine Tätigkeit in der Wirtschaft anstreben, ist das HTX vor allem für Schüler interessant, die später einen Ingenieurberuf anstreben. Jedoch können diese Berufe auch von Absolventen des Studentereksamens ergriffen werden, manchmal wird dann jedoch ein längeres Berufspraktikum verlangt. Das HHX und HTX sind also fachgebundene Hochschulreifen, die nicht an die Flexibilität des Studentereksamens heranreichen, dafür jedoch in Ihrem Fachbereich zu einer intensiveren Vorbildung führen.

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, nach der 9. Klasse statt des Besuchs einer weiterführenden Schule eine Lehre zu absolvieren. Hierfür gibt es ebenfalls Berufsschulen, bei denen Theorie und Praxis kombiniert werden.

Das dänische Schulsystem differenziert daher bis zum Ende der Folkeskole überhaupt nicht, danach jedoch sehr stark. Oftmals wird der Niveausprung von der Folkeskole zum Gymnasium als sehr drastisch empfunden, was erklärt, wieso sich viele Dänen für die 10. Klasse entscheiden. In der öffentlichen Diskussion wird der Niveauunterschied zwischen der Folkeskole und dem darauffolgenden Gymnasium oftmals diskutiert, jedoch ist grundsätzlicher Konsens, dass an der Politik der späten Differenzierung festgehalten werden soll. Eine frühe Trennung der Schüler wie sie in Deutschland nach der Grundschule stattfindet, wird abgelehnt.

Kultur

Drei Weltkulturerbestätten sind in Dänemark zu finden: Grabhügel, Runen und Kirche von Jelling sowie die Kathedrale von Roskilde und das Schloss Kronborg bei Helsingør.

Literatur

Weltweit bekannt ist der Dichter Ludvig Holberg (geboren als Norweger); er schrieb vornehmlich Komödien und einen satirischen Roman; zudem trat er als Geschichtsschreiber hervor.

Den bedeutendsten dänischen Beitrag zur Weltliteratur machten der Märchen-Autor Hans Christian Andersen, die Schriftstellerin Karen Blixen (in Deutschland unter ihrem Pseudonym Tania Blixen verlegt) so wie der Nobelpreisträger Johannes Vilhelm Jensen (Nobelpreis 1944), dessen Roman Kongens Fald erst kürzlich von einigen dänischen Zeitungen zum (dänischen) Buch des Jahrhunderts gewählt worden ist.

Weitere Träger des Literaturnobelpreises aus Dänemark sind Karl Gjellerup und Henrik Pontoppidan, die sich 1917 den Preis teilten.

Wichtige Impulse für den literarischen Impressionismus gingen von dem Schriftsteller Herman Bang aus.

Obwohl weitgehend eher als Philosoph bekannt, erlangte Søren Kierkegaard auch als hochrangiger Literat großes Ansehen.

Ein weiterer weltbekannter Autor Dänemarks ist Peter Høeg, der mit seinem Erfolgsroman "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" berühmt wurde.

Siehe auch: Liste dänischsprachiger Schriftsteller, Dänische Zentralbibliothek für Südschleswig

Film

In der Epoche des Stummfilms war Dänemark der größte Filmproduzent nach den USA, Deutschland und Frankreich. Wenngleich die Position des Landes auf dem internationalen Filmmarkt mit dem Aufkommen des Tonfilms zusammenbrach, fanden anspruchsvolle Produktionen weltweit Beachtung. Vor allem in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts sicherte sich das dänische Kino durch die Filmbewegung Dogma 95 wieder ihre Führungsposition auf dem internationalen Filmmarkt. Bekannte dänische Regisseure sind:

Ausländische Filme werden in Dänemark nicht synchronisiert sondern lediglich mit Untertiteln versehen. Einzige Ausnahme bilden Kinderfilme.

Musik

Plattenfirmen

Sport

Die am weitesten verbreiteten Sportarten in Dänemark sind Fußball und Handball. 1992 wurden die dänischen Fußball-Herren Europameister. Die Handball-Damen errangen 1996, 2000 und 2004 den Olympiasieg. Auch im Badminton gehören dänische Sportler seit langem zur Weltspitze.

Bekannte dänische Sportgrößen:

Sonstiges

Einer der berühmtesten Exportartikel Dänemarks ist der Legostein, welcher Mitte des 20. Jahrhunderts von einem dänischen Zimmermann erfunden wurde.

Siehe auch

Wiktionary: Dänemark – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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