Am 29. November 1947 wurde der UN-Teilungsplan für Palästina, ein Plan der den arabisch-jüdischen Konflikt auf dem Gebiet des Britischen Mandats Palästina lösen sollte, von der UN-Vollversammlung angenommen. Der Plan teilte das Gebiet in einen jüdischen und einen arabischen Staat und sah vor, den Großraum Jerusalem (einschließlich Betlehems) unter internationale Kontrolle zu stellen. Das Scheitern des Plans führte zum 1. Israelisch-arabischen Krieg.
Entstehung des Plans
Die Vereinten Nationen, als Nachfolger des Völkerbundes, versuchte die Streitigkeiten zwischen Juden und Arabern in Palästina zu beenden. Zu diesem Zweck ernannten die Vereinten Nationen eine Kommission, die UNSCOP. Dieser gehörten Vertreter verschiedener Staaten an, aber keine Vertreter der Großmächte, um neutralere Entscheidungen möglich zu machen.
Die UNSCOP verfolgte zwei wichtige Ansätze. Der erste sah die Gründung zweier unabhängiger, arabischer und jüdischer Staaten vor, wobei Jerusalem unter internationale Verwaltung gestellt werden solle. Die Alternative hierzu war ein einziger gemischter Bundesstaat.
Eine Mehrheit nahm die erste Möglichkeit an, obwohl verschiedene Staaten die zweite Möglichkeit befürworteten und ein Mitglied (Australien) sich nicht zwischen ihnen entscheiden wollte. Die UN-Vollversammlung akzeptierte die Vorschläge der UNSCOP in den meisten Punkten, kleinere Abweichungen wurden allenfalls in Hinsicht auf die Grenzen zwischen den beiden zukünftigen Staaten gemacht.
Die Teilung sollte ab dem Tag des britischen Rückzugs gelten. Laut Teilungsplan sollte der jüdische Staat 55 % des Mandatsgebiets erhalten. Dies schloss die fruchtbare Küstenebene und die Negev-Wüste ein. Die Wüste konnte zu dieser Zeit weder landwirtschaftich genutzt werden, noch konnte man dort Städte errichten. Das Land, das für einen jüdischen Staat vorgesehen war, stimmte weitestgehend mit dem Land überein, in dem es auch eine signifikante jüdische Bevölkerung gab. (externer Link: Karte mit der Bevölkerungsverteilung).
Der Plan im einzelnen
Die Vereinten Nationen empfahlen die internationale Verwaltung der Städte Jerusalem und Betlehem wegen der wichtigen religiösen Stätten dortselbst. Die zwei Staaten, wie sie der Plan vorsah, bestanden jeweils aus drei größeren Teilen, die über exterritoriale Verbindungsstraßen miteinander verbunden sein sollten. Der jüdische Staat sollte die Küstenebene von Haifa bis nach Rehovot, den Osten von Galiläa (auch um den See Genezareth und den Galiläaischen Pfannenstiel) und die Negev-Wüste, einschließlich des südlichen Außenpostens Umm Rascharasch (heute Eilat) enthalten.
Der arabische Staat sollte West-Galiläa mit der Stadt Akko, das Bergland von Samaria, das Bergland von Judäa, die südliche Küste bis nördlich von Majdal (heute Askalon, was den heutigen Gazastreifen enthält) und einen Wüstenstreifen entlang der ägyptischen Grenze enthalten. Der UNSCOP-Bericht hätte Jaffa, eine Stadt mit hauptsächlich arabischer Bevölkerung, die südlich von Tel Aviv liegt, dem jüdischen Staat zugeschlagen, aber eine Änderung des Plans, bevor er den Vereinten Nationen vorgelegt wurde, machte sie nun zu einer Enklave als Teil eines arabischen Staates. Der Plan war ein Kompromisspapier, das auf zwei anderen Plänen basierte.
In dem vorgeschlagenen jüdischen Staat hätte es eine Bevölkerung von 498.000 Juden und 325.000 Nichtjuden gegeben. In dem arabischen Staat hätten 807.000 Nichtjuden und 10.000 Juden gelebt. In der vorgeschlagenen Internationalen Zone hätten 105.000 Nichtjuden und 100.000 Juden gelebt.
Reaktionen auf den Plan
Von den Befürwortern des Plans wurde starker Druck ausgeübt, um die Vereinten Nationen zur Annahme des Plans zu bringen. Die meisten Juden akzeptierten den Plan, zu nennen ist hier vor allem die Jewish Agency, eine Art Vorgängerregierung des Staates Israel. Die radikalen Nationalisten, wie Menachem Begins Irgun oder Jitzhak Schamirs Lehi (auch unter dem Namen Stern Gang bekannt) lehnten ihn ab. Mehrere Quellen belegen die Freude der jüdischen Bevölkerung Palästinas über die Pläne. Bis zum heutigen Tage wird in israelischen Geschichtsbüchern der 29. November als der wichtigste Tag in Israels Bemühungen um die Unabhängigkeit angesehen. Dennoch wurde von einigen kritisiert, dass die entsprechenden Gebiete keine Kontinuität hinsichtlich jüdischer Staatlichkeit darstellten.
Die arabischen Führer lehnten den Plan ab. Neben der generellen Ablehnung eines jüdischen Staates geschah dies mit der Begründung, der Plan verletzte die Rechte der Mehrheitsbevölkerung in Palästina, die zu diesem Zeitpunkt aus 67 % nicht-jüdischer Religion bestand. Kritisiert wurde die Menge und die Qualität des Landes, das den Juden gegeben wurde. Den Juden werde 55 % des Landes gegeben, obwohl nur 7 % des Landes in jüdischem Besitz war. Es sollte jedoch auch erwähnt werden, dass große Teile des Landes niemandem gehörten.
Der Resolutionstext
Siehe auch
Peel-Kommission, MacDonald Weißbuch, Balfour Deklaration, Völkerbundsmandat für Palästina