Taksin (geboren als Hai Hong, später auch Phaya Tak, Tak Sin) (* 1734, † 1782 in Thonburi/Thailand nach Todesstrafe), König in der Zwischenzeit von Ayutthaya zum Beginn der Chakri-Dynastie.
Taksin wurde als Sohn einer Siamesin und eines Chinesen in Siam geboren. Er machte eine militärische Karriere und wurde General im Heer des Königs Ekatat (Ekathat) von Ayutthaya. Er befand sich in der Hauptstadt, als die Burmesen diese mit einer riesigen Armee fast ein Jahr lang belagerten. Er sah, wie unentschlossen der König war und wie sich Verräter im Palast mit den Burmesen zusammentaten. Kurz entschlossen nutzte er ein ausbrechendes Feuer in der Stadt, um sich mit 500 Mann aus Ayutthaya abzusetzen. Kurze Zeit später nahmen die Burmesen die Hauptstadt und zerstörten sie vollständig, setzten den König ab und töteten ihn. Siam lag am Boden, Chaos und Anarchie herrschte im Land, Untergangsstimmung breitete sich aus.
Taksin verschanzte sich mit seiner Truppe im Osten des Reiches bei Chantaburi. Ihm kam zugute, daß die Burmesen wegen eines Überraschungsangriffs der Chinesen im Norden starke Kräfte zusammenziehen mußten. Nach dem Fall Ayutthayas bildeten sich fünf kleinere Fürstentümer heraus, die das Machtvakuum zu füllen gedachten. Taksin verbündet sich zunächst mit dem Gouverneur der Provinz Chonburi. Nach einem Führungsstreit schaltet Taksin diesen aus, und sammelt dort versprengte Soldaten. Innerhalb kurzer Zeit bildet er eine schlagkräftige Armee und kehrt nach Ayutthaya zurück, um die kleine Besatzungstruppe der Burmesen auszuschalten. Das hatte mehr symbolischen Wert, verstärkte auch das Charisma, mit dem Taksin seine Ziele zu erreichen vermochte. Taksin mußte sich nach einer neuen Hauptstadt umsehen, die möglichst startegisch günstig lag und einen starken Außenhandel begünstigen konnte. Er fand das kleine Städtchen Thonburi am rechten Ufer des Maenam Chao Phaya aus der Zeit des Königs Chakrapat (1548 – 1568). De facto war Taksin damit der Nachfolger der Ayutthaya-Dynastie. Die Chinesen unterstützten Taksin mit ihren Handelsbeziehungen, natürlich gegen die Erteilung wertvoller Privilegien. Bis heute ist der Handel Thailands fast zur Gänze in der Hand der chinesischen Minderheit.
Schon 1768 muß Taksin den innenpolitischen Kampf aufnehmen. Die Priesterfürsten von Fang stellten sich gegen Taksin. Ihr Ziel war ein buddhistisch-fundamentalistischer Staat, mit dem die Bevölkerung aber auch konform ging. Taksin findet deshalb schnell Verbüdete, als er in Korat (heute Nakhon Ratchasima) einmarschiert. Damit ist Siam bis auf die Nordprovinzen wieder ganz in einer Hand. 1774 fiel das alte Königreich von Lan Na von Burma ab und begibt sich unter den Schutz von Taksin. Chiang Mai und Nan werden nach und nach den Burmesen entrissen.
Die innere Ordnung muß Taksin in all dem Chaos mit harter Hand durchsetzen. Strengste Strafen auch bei kleineren Vergehen waren an der Tagesordnung. Da Taksin sich nicht auf alte Herrschaftsstrukturen oder eine einflußreiche Familie stützen konnte, machte er sich viele gefährliche Feinde. Aber er fand auch brillante Helfer, so u.a. die Brüder Thong Duang und Surasi aus Phitsanulok, die ihm ab etwa 1770 als Militärführer dienten. Nachdem er eine erneuten Aufstand in Korat niederschlägt, wird Thong Duang 1775 mit dem Adelstitel Chao Phraya Chakri belehnt (er ist der spätere Begründer der Chakri-Dynastie).
1777 kommt das Königreich Campasak im südlichen Laos zu Siam, im Jahr darauf Luang Prabang und Vientiane. Bis zur Abtretung an Frankreich im Jahr 1893 bleibt Laos einer der Vasallenstaaten Siams. Eines der Beutestücke aus dieser Zeit ist der berühmte Smaragd-Buddha (heute im Wat Phra Kaeo in Bangkok).
Auch Kambodscha bleibt nicht ruhig, und so müssen die beiden Generale Chao Phraya Chakri und Surasi 1781 wieder mit der Beruhigung der Lage betraut werden.
In dieser Zeit machen sich starke Persönlichkeitsveränderungen bei Taksin bemerkbar. Die Dauerbelastung an allen inneren und äußeren Fronten, die vielleicht gegen seine innere Einstellung notwendige Härte bei der Führung des neuen Staates, fordern ihren Tribut: Taksin jedenfalls sieht sich als der kommende Buddha und möchte von der Bevölkerung als Gott verehrt werden. Widerspenstige läßt er auspeitschen, auch Mönche und Hofangehörige. Schon bei geringsten Anlässen werden drakonische Strafen ausgesprochen, die eigenen Familienmitglieder bilden keine Ausnahme. Dies führt zu einer Rebellion unter Führung eines Phraya Sankhaburi, der die Absetzung und Hinrichtung Taksins beschließen läßt. Man bietet den Thron dem aus Kambodscha zurückgekehrten Phraya Chakri an.
Am 6. April 1782 wird das Urteil an Taksin vollstreckt: er wird nach alter Sitte in einen Samtsack gesteckt und zu Tode geprügelt, königliches Blut durfte ja nicht vergossen werden. Am selben Tag besteigt Phraya Chakri als König Rama I. Buddha Yotfa Chulalok. Er ist damit der Begründer der noch heute herrschenden Chakri-Dynastie.
1784 wurde für Taksin in Thonburi eine nachträgliche Beisetzungszeremonie abgehalten, mit der seine Verdienste um Siam gewürdigt wurde, die er ja zweifellos vorzuweisen hatte. 1981 wurde ihm posthum der Titel "der Große" verliehen. Sein Krönungstag, der 28. Dezember, ist ein nationaler Gedenktag, aber kein offizieller Feiertag.