Wetter (Ruhr) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt mit knapp 28.000 Einwohnern im südöstlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Wetter gehört zum Ennepe-Ruhr-Kreis und wird als kreisangehörige Stadt durch den Kreis beim Regionalverband Ruhr (RVR) und beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vertreten.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 23′ N, 7° 23′ O | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Arnsberg | |
Kreis: | Ennepe-Ruhr-Kreis | |
Höhe: | 110 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,55 km2 | |
Einwohner: | 26.302 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 834 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 58300 | |
Vorwahl: | 02335 | |
Kfz-Kennzeichen: | EN, WIT | |
Gemeindeschlüssel: | 05 9 54 032 | |
LOCODE: | DE WTR | |
NUTS: | DEA56 | |
Website: | www.stadt-wetter.de | |
Bürgermeister: | Frank Hasenberg (SPD) | |
Lage der Stadt Wetter (Ruhr) im Ennepe-Ruhr-Kreis | ||
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Geographie
Geografische Lage
Die geographische Lage Wetters (Innenstadt) ist 7° 23' östliche Länge und 51° 23' nördliche Breite. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von 31,47 km². Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt rund 4,8 km und die größte West-Ost-Ausdehnung 7,7 km.[2]
Die Höhendifferenz innerhalb des Stadtgebiets beträgt etwa 186 Meter. Den tiefsten Punkt des Stadtgebiets bildet mit rund 80 m ü. NN Höhe (mittlerer Wasserstand) die Ruhr in Wengern an der Stadtgrenze zu Witten.[2] Der mit 266 m ü. NN höchste Punkt befindet sich Am Südhang in Grundschöttel an der Stadtgrenze zu Gevelsberg (Silschede).[2][3]
Kulturlandschaftlich zählt die Stadt zum Niederbergisch-Märkischen Land, einem Wirtschaftsraum zwischen Ruhrgebiet, Rheinschiene, Bergischem Land und Sauerland, der u. a. durch den früheren oberflächennahen Abbau von Steinkohle und die proto- und frühindustrielle Metallverarbeitung gekennzeichnet ist.
Naturraum
Wetter liegt an der Ruhr, die im Osten des Stadtgebiets zum Harkortsee aufgestaut ist.
Naturräumlich gehört das Stadtgebiet zum Süderbergland innerhalb des Rechtsrheinischen Schiefergebirges. Dabei zählt fast das gesamte Gebiet zum Niederbergisch-Märkischen Hügelland, das hier wiederum in mehrere Untereinheiten gegliedert wird. Wetter hat Anteile am Ardeygebirge mit den Südardeywänden, an der Ardeypforte und am Bergisch-Märkischen Hügelland mit dem Märkischen Schichtrippenland und dem Haßlinghauser Rücken. Ein geringer Teil des Stadtgebiets (Teile von Alt-Wetter, Harkortsee) gehört hingegen zum Bergisch-Sauerländischen Unterland (Untereinheiten Märkisch-Sauerländisches Unterland, Hagener Tälerkessel, Hagener Ruhrtal).
Stadtgliederung
In ihrem heutigen Umfang besteht die Stadt erst seit 1970. Damals wurden die bis dahin selbstständigen und südlich der Ruhr liegenden Gemeinden Esborn, Volmarstein und Wengern in die fast vollständig nördlich der Ruhr liegende Stadt Wetter eingemeindet. Dadurch wurde das Stadtgebiet von unter 4 km² auf über 31 km² vergrößert.
Die Katasterfläche der Stadt umfasst fünf Gemarkungen mit insgesamt 46 Fluren (Stand 2012). Die heutigen Gemarkungsgrenzen entsprechen weitgehend – abgesehen von einigen kleinräumigen Anpassungen – den bis 1969 gültigen Gebietsgrenzen der ehemaligen Stadt Wetter und der drei alten Gemeinden. Grundschöttel wurde bereits 1939 nach Volmarstein eingemeindet.
Verwaltungstechnisch ist die Stadt Wetter (Ruhr) seit 1970 in vier Stadtteile gegliedert, zu denen jeweils mehrere Ortslagen gehören, d.h. unterschiedliche Siedlungsbereiche wie Stadtviertel, Weiler oder Einzellagen.
Übersicht der Gemarkungen und Stadtteile von Wetter (Ruhr), Stand 2012 | ||||||
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Gem.nr. | Gemarkung | Fläche | Historie | Stadtteil | zugehörige Ortslagen | |
1334 | Wetter | 3,56 km² | bis 1969 Stadt Wetter (bzw. Wetter a. d. Ruhr) | Alt-Wetter | u.a. Dorf Wetter, Freiheit Wetter, Schöntal | |
1346 | Esborn | 9,97 km² | bis 1969 Gemeinde Esborn | Esborn | u.a. Albringhausen, Sackern, Voßhöfen | |
1347 | Grundschöttel | 7,99 km² | bis 1939 Gemeinde Grundschöttel | Volmarstein | u.a. Loh, Schmandbruch, z.T. Tinsberg | |
1349 | Volmarstein | 3,07 km² | bis 1969 Gemeinde Volmarstein | u.a. Am Vorberg, In der Bach, z.T. Tinsberg und Oberwengern | ||
1350 | Wengern | 6,89 km² | bis 1969 Gemeinde Wengern | Wengern | u.a. Osterfeld, Trienendorf, Sandberg, z.T. Oberwengern |
Nachbarstädte
Direkt angrenzende Kommunen sind im Osten die kreisfreie Stadt Hagen sowie – weiter im Uhrzeigersinn – Gevelsberg, Sprockhövel, Witten und Herdecke als Nachbarstädte im Ennepe-Ruhr-Kreis. Die umliegenden Großstädte − Bochum, Dortmund, Hagen und Wuppertal − sind innerhalb von 20 bis 30 Minuten mit der Bahn oder dem Auto zu erreichen.
Geschichte
Mittelalter
Auf dem Stadtgebiet von Wetter liegen die heutigen Stadtteile Wengern und Volmarstein. Diese werden bereits im 11. Jahrhundert erstmals erwähnt. Die Kirche von Wengern wurde um 1080 vom Kölner Erzbischof Sigewin von Are zur Pfarrkirche erhoben. In einem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 sind 22 Einzelhöfe in Wengern aufgeführt.
Wetter war, neben Altena, Hamm und Hörde, eine der vier Kreisstädte der Grafschaft Mark. Zwischen 1250 und 1274 wurde dann von den Grafen von der Mark die Burg Wetter wohl hauptsächlich als märkischer Vorposten gegen die kurkölnische Burg Volmarstein errichtet. Mit der Einführung der märkischen Amtsverfassung kam auch zum Beginn des 14. Jahrhunderts ein Amtmann der Grafen von der Mark, der in der Regel dem regionalen Adel angehörte, nach Wetter. Freiheit und Dorf, die eine Verwaltungseinheit bildeten, erhielten 1355 das Freiheitsprivileg.
Neuzeit
Wegen ihrer engen Verbindung zum Leben und Wirken von Friedrich Harkort (1793–1880) und weiteren Mitgliedern der Familie Harkort wird Wetter auch als Harkortstadt bezeichnet. Dies manifestiert sich in der Benennung u. a. des Harkortsees, des Harkortbergs und des Harkortturms.
Während der Ruhrbesetzung 1923 war das heutige Stadtgebiet von Wetter geteilt: Nördlich der Ruhr (heute Alt-Wetter) sind britische und französische Besatzer anwesend, wohingegen der südlichen Teil (Volmarstein und Wengern) frei ist. So war zum Beispiel die Overwegbrücke, die Oberwengern und Alt-Wetter verbindet, ein Grenz- und Kontrollpunkt und zur jeweils anderen Ruhrseite mussten auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule lange Pendelzeiten eingeplant werden.
Im Jahr 1943 wurde der Sitz der Gauleitung des NSDAP-Gaues Westfalen-Süd von Bochum, das damals durch Bombenangriffe bereits stark zerstört war, nach Wetter auf den Harkortberg verlegt. Hier residierte der Gauleiter Albert Hoffmann – ein Nationalsozialist. Er war unter anderem dafür verantwortlich, dass noch in den letzten Kriegstagen die Brücken über der Ruhr gesprengt wurden. Noch heute zeigen Bunker auf dem Berg Überreste der Befehlsstelle, jedoch sind sie nicht begehbar.
Neugliederung des Stadtgebiets 1970: Eingemeindungen
Mit der kommunalen Gebietsreform (Gesetz zur Neugliederung des Ennepe-Ruhr-Kreises) wurde der Ennepe-Ruhr-Kreis am 1. Januar 1970 neu gegliedert, und die südlich der Ruhr gelegenen, ehemals selbständigen Gemeinden Esborn, Volmarstein und Wengern bilden seitdem mit der ehemaligen Stadt Wetter (Ruhr) die neue Stadt Wetter (Ruhr). Seitdem gehören auch kleine Teile der ehemaligen Gemeinden Berge und Silschede zu Wetter.[4]
Bevölkerungsentwicklung
Daten zur stadtweiten Bevölkerungsentwicklung sind nur für die Zeit von der letzten Gebietsreform 1970 (Eingemeindung von Esborn, Volmarstein und Wengern) bis heute direkt vergleichbar. Zahlen bis 1969 beziehen sich auf die früheren Gemeinden, deren ehemalige Zuschnitte zwar größtenteils aber nicht exakt mit den heutigen Stadtteilen übereinstimmen.
In Wetter leben derzeit (Stand 2012) etwas weniger als 28.000 Menschen. Im Jahr 1973 war mit rund 31.300 Personen die höchste Bevölkerungszahl zu verzeichnen. Seit 1999 nimmt die Einwohnerzahl v. a. auf Grund des demografischen Wandels kontinuierlich ab. Durch den Zensus 2011 wurde die Bevölkerungszahl außerdem etwas nach unten korrigiert.
Mit Abstand einwohnerreichster Stadtteil ist Volmarstein mit 12.694 Personen (Stand 2. Januar 2009), gefolgt von Alt-Wetter mit 8229, Wengern mit 6534 und Esborn mit 1740 Menschen.[5]
Politik
Rat der Stadt
Im Rat der Stadt Wetter konnte die SPD bis zur Kommunalwahl 1999 mit absoluter Mehrheit die Politik bestimmen. Seit 1999 werden Entscheidungen im Rat von wechselnden Mehrheiten, also ohne Koalition getroffen, wobei meistens die SPD als weiterhin stärkste Fraktion dominierend ist.
Im aktuellen Gemeinderat gibt es seit der letzten Wahl 2009 sechs Fraktionen – neben SPD, CDU, Grünen und FDP auch zwei Wählergruppen, die Bürger für Wetter (BfW) und die Unabhängige Wählergemeinschaft Wetter (UWW) – und einen Mandatsträger ohne Fraktionsstatus.
Die nächste Kommunalwahl ist regulär für 2014 vorgesehen.
Kommunalwahlergebnisse ab 1975 und Sitzverteilungen im Rat der Stadt ab 1989 | |||||||
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Parteien und Wählergemeinschaften |
gewählte Vertreter (Sitze)[7] | ||||||
1989 | 1994 | 1999 | 2004 | 2009 | |||
SPD | 22 | 21 | 17 | 19 | 15 | ||
CDU | 11 | 12 | 13 | 13 | 10 | ||
GRÜNE | 4 | 4 | 3 | 5 | 6 | ||
FDP | 2 | 2 | 2 | 4 | 4 | ||
BfW | — | — | 5 | 5 | 2 | ||
UWW | — | — | — | — | 2 | ||
NPD | — | — | — | — | 1 | ||
Mandatsträger insgesamt | 39 | 39 | 40 | 46 | 40 |
Während der laufenden Amtszeit ergab sich eine Veränderung: Im Jahr 2012 ist ein Ratsmitglied aus der SPD ausgetreten und hat sich der BfW-Fraktion angeschlossen.
Bürgermeister
Wie in ganz Nordrhein-Westfalen gab es auch in Wetter bis Mitte/Ende der 1990er Jahre eine „kommunale Doppelspitze“ aus Stadtdirektor und Bürgermeister. Dabei war der Stadtdirektor als Hauptverwaltungsbeamter für behördliche Entscheidungen und alle Verwaltungsgeschäfte zuständig. Der Bürgermeister war hingegen ehrenamtlich tätig und hatte vor allem politisch-repräsentative Aufgaben. Er wurde aus der Mitte des Rats bestimmt (von den Ratsmitgliedern gewählt) und übernahm dessen Vorsitz, er wurde also nicht direkt von der Bevölkerung gewählt.
Seit der Gebietsreform 1970 (Eingemeindung von Esborn, Volmarstein und Wengern) waren folgende Personen ehrenamtliche Bürgermeister von Wetter:
- 1970–1975: ?
- 1975–1995: Ulrich Schmidt (* 1942, SPD)
- 1996–1997: Werner Laberenz (* 1938, SPD)
1994 wurde die Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen geändert und festgelegt, dass die Doppelspitze bis spätestens 1999 abzuschaffen ist. In Wetter wurde erstmals am 22. Mai 1997 ein hauptamtlicher Bürgermeister (Wahlbeamter) direkt von der Bevölkerung gewählt.
- 1997–2004: Werner Laberenz (SPD)
- 2004–2007: Dieter Seitz (SPD)
- 2007–heute: Frank Hasenberg (* 1964, SPD)
Bei der Bürgermeisterwahl am 11. November 2007 wurde das kurz zuvor am 17. Oktober 2007 in Kraft getretene Kommunalwahlgesetz von NRW angewendet, das eine Amtszeit von sechs Jahren vorsah und keine Stichwahl erforderte. Bei einer Wahlbeteiligung von 43,8 % wurde mit 45,9 % der Stimmen der SPD-Kandidat Frank Hasenberg gewählt. Hasenberg war damit der erste ohne absolute Mehrheit gewählte Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen.[8] Bei der folgenden Bürgermeisterwahl, die in Wetter am 22. September 2013 parallel zur Bundestagswahl stattfand, wurde Hasenberg bei einer Wahlbeteiligung von 70,6 % mit 64,7 % der Stimmen im Amt bestätigt. Die beiden Mitbewerber von CDU und Grünen erreichten 22,6 % bzw. 12,7 % der Stimmen.
Wappen
Das Wappen der Stadt entstand bei der Gemeindereform 1970 und wurde Anfang 1971 verliehen. Es zeigt im oberen Abschnitt ein „W“ in Zinnenschnittform, das an die beiden Burgruinen erinnert. Der darunter gelegene Schachbalken zeigt die frühere Verbundenheit der Grafschaft Mark. Das Dreiblatt schließlich ist aus dem alten Wappen des Amtes Volmarstein entnommen und symbolisiert die ehemaligen Edelherren zu Volmarstein.
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen seit 1990 mit der thüringischen Kleinstadt Stadtilm, seit 1998 mit der polnischen Landgemeinde Turawa und seit 2000 mit der englischen Gemeinde South Elmsall (City of Wakefield).[9] Zur oberschlesischen Gemeinde Turawa gehört auch die Ortschaft Węgry, die den deutschen Ortsnamen Wengern trägt; in Wetter wird die Partnerschaft vor allem von Organisationen aus dem Stadtteil Wengern getragen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Regelmäßige Veranstaltungen
Das Seefest wird üblicherweise eine Woche vor oder nach den Sommerferien am Harkortsee gefeiert, je nachdem, wie die Ferien liegen.
Lichtburg, Stadtsaal und Bürgerhaus
Die Lichtburg ist ein kleines Kino, das zusätzlich für kulturelle Veranstaltungen, u. a. vom Koffertheater genutzt wird. Verwaltet wird die Lichtburg durch den Verein Unabhängiges Kulturzentrum Lichtburg e. V. Dieser verwaltet auch den etwa 500 Personen fassenden Stadtsaal, der auch für private Veranstaltungen gemietet werden kann. Auch die Elbschehalle, das Bürgerhaus, die Villa Vorsteher, werden für Veranstaltungen und von Vereinen genutzt.
Sehenswürdigkeiten
- Harkortsee: Ausgangspunkt für Wanderungen, Fahrrad- bzw. Inlineskatertouren um die beiden Ruhrstauseen Harkortsee und Hengsteysee.
- Harkortberg: Ausgangspunkt für ausgiebige Wanderungen durch das Ardeygebirge mit Fernsicht auf den Harkortsee. Hier befindet sich auch der Harkortturm, ein weithin sichtbares Erkennungszeichen Wetters.
- Henriette-Davidis-Museum: Leben und Werk der berühmtesten deutschen Kochbuchautorin (Man nehme…).
- Planetenmodell Oberwengern, Zentrum am örtlichen Gymnasium
Bauwerke
- Rathaus Wetter: Ein in Alt-Wetter gelegenes altes Rathaus, 1909 fertig gestellt. Es wurde nach Plänen des Regierungsbaumeisters Gustav Werner erbaut und war ein Geschenk Gustav Vorstehers an die Stadt.
- Haus Hove: Ein in Oberwengern gelegenes Anwesen. Hier residierte Heinrich Hoffmann von Fallersleben bei Henriette von Schwachenberg.
- Der Harkortturm wurde 1884 erbaut und ist 35 Meter hoch. Der Turm ist nur zu bestimmten Anlässen oder nach Vereinbarung mit dem Heimatverein Wetter begehbar und bietet einen Blick über den Harkortsee bis ins Sauerland.
- Burg Volmarstein: Eine Burgruine mit Fernsicht über das Ruhrtal. Die Anlage wurde im Jahre 1100 vom Kölner Erzbischof Friedrich I. von Schwarzenburg erbaut.
- Freiheit Wetter: Ein mittelalterlicher Stadtkern mit restaurierten Fachwerkhäusern. Hervorzuheben ist hier das Fünf-Giebel-Eck, ein aus mehreren Häusern bestehendes Ensemble.
- Burg Wetter: Die Burg Wetter ist eine bedeutende Burgruine, sie ist ein Teil der Freiheit Wetter.
- Eisenbahnviadukt über die Elbsche, einen Nebenfluss der Ruhr, in Wengern.
- Leimkasten: Ein mittelalterlicher Bau im alten Dorfkern von Wengern.
Denkmäler
- Dampfmaschinenschwungrad: Ein Industriedenkmal im Ortsteil Alt-Wetter. Das Dampfmaschinenschwungrad stammt aus dem ehemaligen Stahlwerk Harkort und befand sich an der Schiffsanlegestelle am Harkortsee. Es wurde im Jahr 2009 von dort entfernt.
- Friedrich-Harkort-Gedenktafel am Harkortsee.
- Gedenktafel an den Kapp-Putsch am Bahnhof Wetter für die dort stattgefundenen Kämpfe
- Ehrenmal: Es befindet sich am Ehrenmalweg in Alt-Wetter. Von dort hat man einen Panoramablick über den Harkortsee.
- Denkmal an die Toten der Kriege 1866 und 1870/71: Dieses Denkmal befindet sich nahe der Burg Volmarstein.
- Denkmal an die Toten des Ersten Weltkriegs (1914–1918) in Volmarstein am Loh.
- Denkmal an die Toten von 1939 bis 1945: Dieses Denkmal befindet sich nahe der Burg Volmarstein.
- Freiherr vom Stein: Am Rathaus erinnert ein Denkmal an ihn.
Sport
In Wetter sind mehrere Sportvereine und Sporteinrichtungen beheimatet. In Wetter-Oberwengern befindet sich ein Hallenbad, in Alt-Wetter ein Freibad, das 2006 zu einem Natur-Schwimmbad umgebaut wurde. Auf dem Harkortberg und dem Böllberg befinden sich Sportplätze, ebenso wie auf dem Brasberg in Wengern und in der Köhlerwaldstraße in Volmarstein. Auf fast allen Plätzen liegt die Hauptnutzung im Bereich Fußball.
Wetter ist in Fachkreisen für die Klasse des beheimateten Kanupoloclubs Wetter überregional bekannt, dessen Damen- und Herrenteam in der ersten Bundesliga spielt. Des Weiteren spielen mehrere Damen und Herren in den jeweiligen Nationalteams. Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist auch das Tanzsportzentrum Wetter-Ruhr e. V., welches im ehemaligen „Bürgertreff“ am Schmandbruch residiert. Sportler dieses Vereins, die aus Nah und Fern kommen, erringen regelmäßig Landestitel.
Der TG Harkort Wetter gewann im Tischtennis in der Saison 1979/80 die Aufstiegsrunde zur 1. Bundesliga, verzichtete aber wegen fehlender Sponsoren auf den Aufstieg. Die Mannschaft löste sich auf und der Verein spielte in der Folgesaison in der Bezirksliga.
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
Wetter liegt an der Bundesautobahn 1 (Ausfahrt Volmarstein) und den Bundesstraßen 226 und 234.
Wetter verfügt über einen Bahnhof. Eisenbahnanschlüsse bestehen über die S 5 nach Dortmund und über Hagen, Wuppertal und Düsseldorf nach Mönchengladbach, sowie einem Regionalbahn- bzw. Regionalexpressanschluss über Witten und Bochum nach Essen und in der Gegenrichtung nach Hagen bzw. Siegen und Iserlohn. Die nächstgelegenen Fernverkehrsbahnhöfe sind in Hagen, Dortmund und Bochum.
Die Radfernwege Ruhrtalradweg, von der Ruhrquelle in Winterberg bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg und Kaiser-Route, von Aachen nach Paderborn führen entlang der Ruhr durch Wetter.
Wetter gehört dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) an.
Eine weitere Ruhrbrücke zwischen Oberwengern (südl. der Ruhr) und der westlichen Stadtgrenze von Alt-Wetter und Herdecke (nördl. der Ruhr) ist seit dem Frühjahr 2011 in Betrieb. Diese soll den Verkehr aus dem Ortskern von Alt-Wetter herausführen.[10] In diesem Zuge wird die Landesstraße 675 zwischen Hagen-Vorhalle und Oberwengern, die südlich der Ruhr verläuft, zur Bundesstraße 226 heraufgestuft.[11]
Öffentliche Einrichtungen
Als öffentliche Einrichtungen existieren in Wetter diverse gemeindliche Einrichtungen (u.a. Schulen und Stadtbetrieb). Außerdem ist die Stadt Sitz des für Wetter und die Nachbarstadt Herdecke zuständigen Amtsgerichts und einer Jugendarrestanstalt.
Feuerwehr und Katastrophenschutz
Wetter verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr. Sie setzt sich aus fünf Löscheinheiten zusammen (Alt-Wetter, Esborn, Grundschöttel, Volmarstein und Wengern) die sich wiederum in drei Löschzüge (Alt-Wetter, Volmarstein-Grundschöttel und Wengern-Esborn) gliedern.
Der Rettungsdienst wird durch die Rettungswache der Stadt Wetter mit angestellten Rettungsassistenten betrieben.
Das Technische Hilfswerk verfügt über einen Ortsverband in Wengern. Ihm unterstellt ist ein technischer Zug mit der Fachgruppe Wassergefahren. In seinem Zuständigkeitsbereich liegen die Städte Wetter und Herdecke.
Bildung
In Wetter gibt es sieben Grundschulen:
- Bergschule
- Gemeinschaftsgrundschule Schmandbruch
- Gemeinschaftsgrundschule Volmarstein
- Gemeinschaftsgrundschule Albringhausen
- Grundschule Grundschöttel
- Osterfeldschule (Wengern)
- Katholische Grundschule Wetter
Wetter hat folgende weiterführende Schulen:
- Städtische Hauptschule
- Städtische Realschule
- Geschwister-Scholl-Gymnasium (Wetter)
- Georg-Müller-Gesamtschule (private evangelisch-freikirchliche Bekenntnisschule, nur Sekundarstufe I und Halbtagsunterricht)
- BBW – Berufsbildungswerk (Werner-Richard-Berufskolleg, Berufsschule der ESV)
Unternehmen
In der Stadt sind mehrere bekannte Unternehmen ansässig:
- ABUS – August Bremicker und Söhne KG
- afi August Fischer GmbH
- bitwork GmbH
- Bleistahl GmbH
- BURG F. W. Lüling KG
- Burg-Wächter KG
- Buerstätte GmbH & Co. KG – Stanzteile
- Demag Cranes & Components GmbH
- Evangelische Stiftung Volmarstein, diakonische Einrichtung der Körperbehindertenhilfe, Altenpflege und Orthopädie
- NOBA Verbandmittel
- RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH
- Sichelschmidt GmbH - Gabelstapler
- Taprogge GmbH
- Wesendrup-AVU-Recycling GmbH & Co. KG (Altpapierrecycling, Akten- und Datenträgervernichtung)
- Zeschky Galvanik GmbH & Co. KG.
- König GmbH
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- seit 1906: Gustav Vorsteher (1836–1914), in Wetter geborener Unternehmer und Mäzen, der der Stadt u.a. das Grundstück für das ehemalige Krankenhaus, das Rathaus und den Harkortturm stiftete und die Villa Vorsteher hinterließ
Personen, die in der Stadt geboren wurden
Personen, die vor der Gemeindereform 1970 in den Orten Esborn, Grundschöttel, Volmarstein oder Wengern geboren wurden, sind in den entsprechenden Artikeln aufgeführt.
- Andreas Bech (* 1969), in Wetter geborener Ruderweltmeister und Olympionike
- Martin Böcker (* 1958), in Wetter geborener Organist
- Gerhard Claas (1928–1988), in Wetter geborener Baptistenpastor und Generalsekretär des Baptistischen Weltbundes
- Erwin Geldmacher (1885–1965), in Wetter geborener Professor für Betriebswirtschaftslehre
- Eduard Honigmann (1809–1886), in Wetter geborener Bergmeister und Bergwerksbesitzer
- Horst Ilberg (* 1930), in Wetter geborener Tischtennis-Nationalspieler und Seniorenweltmeister im Doppel
- Angelika Kempfert (* 1946), in Wetter geborene Politikerin, Staatsrätin in Hamburg
- Helmut Kollhosser (1934–2004), in Wetter geborener Jurist und Hochschullehrer
- Günter Leifheit (1920–2009), in Wetter geborener Unternehmer
- Jürgen Renfordt (* 1955), in Wetter geborener Schlagersänger, Komponist, Texter, Produzent und Radiomoderator
- Berta Schulz (1878–1950), in Wetter geborene Politikerin, Reichstagsabgeordnete in der Weimarer Republik
- Peter Strauch (* 1943), in Wetter geborener freikirchlicher Theologe, Buchautor und Liedermacher
Personen, die in der Stadt wirken oder gewirkt haben
Personen, die vor der Gemeindereform 1970 in den Orten Esborn, Grundschöttel, Volmarstein oder Wengern starben oder dort schwerpunktmäßig wirkten, sind in den entsprechenden Artikeln aufgeführt.
- Marquard Bohm (1941–2006), in Wetter gestorbener Schauspieler
- Rudolf Bredt (1842–1900), in Wetter gestorbener Maschinenbauingenieur und Unternehmer, zeitweilig Eigentümer der Stuckenholz AG in Wetter
- Edward Carstenn (1886–1957), in Wetter gestorbener Gymnasiallehrer und Regionalhistoriker
- Eduard Goecker (1848–1931), Pfarrer und Erbauer der Lutherkirche in Wetter
- Julius von Grawert (1746–1821), preußischer Offizier, Amtshauptmann von Wetter
- Friedrich Harkort (1793–1880), zeitweise in Wetter lebender Unternehmer und Politiker in der Frühzeit der industriellen Revolution
- Ernst Wilhelm Hengstenberg (1802–1869), in Wetter aufgewachsener Theologe und Alttestamentler
- Johann Heinrich Karl Hengstenberg (1770–1834), in Wetter gestorbener Lehrer, Prediger und Kirchenliederdichter, wirkte mehrere Jahre in Wetter
- Hoffmann von Fallersleben (1798–1874), Jugendfreund von Henriette von Schwachenberg, der Gutsherrin des in Wetter-Oberwengern gelegenen Haus Hove
- Rainer Johannes Homburg (* 1966), in Wetter aufgewachsener Organist, Chorleiter und Dirigent
- Johann Ehrenfried Honigmann (1775–1855), Markscheider beim Oberbergamt in Wetter
- Heinrich Kamp (1786–1853), gründete zusammen mit Friedrich Harkort die Mechanischen Werkstätten Harkort & Co. auf der Burg Wetter
- Hanno Kesting (1925–1975), Soziologe, lebte zeitweise in Wetter und war dort Ratsmitglied
- Max Klaas (* 1993 in Hagen), in Wetter lebender Percussionist
- Leo Konopczynski (1927–2003), Fußballer, zeitweise in Wetter aktiv
- Georg Lackum († 1591), wurde am 11. Dezember 1591 in Wetter als Mörder hingerichtet[12]
- Pia Laus-Schneider (* 1968), in Wetter aufgewachsene Dressurreiterin
- Heinrich Plange (1857–1942), in Wetter gestorbener Architekt, lebte mehrere Jahre in der Stadt
- Alfred Rethel (1816–1859), Maler, schuf um 1834 ein Gemälde der Harkortschen Werkstätten in der Burg Wetter, das als wichtige Darstellung der beginnenden Industrialisierung gilt
- Wolfgang Andreas Reuter (1866–1947), Ingenieur und Unternehmer, zeitweise in Wetter tätig
- Hartmut Riemenschneider (* 1958), Präsident des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, ehem. Baptistenpastor in Wetter
- Johann August Sack (1764–1831), preußischer Beamter, Bergrat und Bergrichter in Wetter
- Ulrich Schmidt (* 1942 in Witten), Politiker, ehem. Bürgermeister von Wetter und Landtagspräsident von NRW
- Reimar Julius von Schwerin (1695–1754), preußischer Generalleutnant, Drost von Wetter
- Georgios Souleidis (* 1972), Schachspieler, spielte zeitweise beim SVG Ruhrtal Wetter
- Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein (1757–1831), preußischer Beamter, Minister und Reformer, gilt als Urheber der kommunalen Selbstverwaltung, Bergamtsdirektor in Wetter (1784–1793), reorganisierte dort die Rechnungsführung
- Leo Tilgner (1892–1971), in Wetter gestorbener Grafiker
- Alfred Trappen (1828–1908), Maschinenbauingenieur, leitete über vier Jahrzehnte die Maschinenfabrik Kamp & Co. in Wetter
Weblinks
- Website der Stadt Wetter (Ruhr)
- „Von Herdecke bis Blankenstein“, eine postalische Ruhrpartie vom Hengsteysee bis zum Kemnader See
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025. (Hilfe dazu)
- ↑ a b c Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
- ↑ Die u.a. von der Stadt Wetter verbreitete Angabe, der Bereich am Wasserturm Loh mit 258 m ü. NN Höhe sei der höchste Punkt des Stadtgebiets, ist falsch.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 113.
- ↑ Stadt Wetter (Ruhr): Demografiebericht 2009. S. 6 (Datenbasis: Einwohnermeldedaten zum 2. Januar 2009)
- ↑ http://www.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/2009/Gem_raete/c954032kw0900.html
- ↑ Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen. Landesbetrieb Information und Technik NRW, 2013, abgerufen am 19. Oktober 2013 (Werteabruf über Code 14431-01 Gemeinderatswahlen: Wahlberechtigte, Wähler, gültige Stimmen und gewählte Vertreter nach Parteien).
- ↑ Martin Fehndrich: Regeländerung während der Bürgermeisterwahl. 10. November 2007, abgerufen am 22. September 2013.
- ↑ Partnerstädte. Stadt Wetter (Ruhr), abgerufen am 22. Oktober 2013.
- ↑ Die neue Ruhrbrücke. Stadt Wetter (Ruhr), abgerufen am 22. Oktober 2013.
- ↑ Erster Spatenstich für neue Bundesstraße – B226 in Wetter wird verlegt. Landesbetrieb Straßenbau NRW, 26. Juli 2004, abgerufen am 23. Oktober 2013.
- ↑ Ralf-Peter Fuchs: Der Mordfall Lackum. Justiz und Alltag im „Ruhrgebiet“ um 1590. Abgerufen am 23. Oktober 2013.