Treuen

Stadt im Vogtlandkreis, Sachsen, Deutschland
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Treuen ist eine Kleinstadt im sächsischen Vogtlandkreis. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Treuen.

Wappen Deutschlandkarte
Treuen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Treuen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 33′ N, 12° 18′ OKoordinaten: 50° 33′ N, 12° 18′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Vogtlandkreis
Verwaltungs­gemeinschaft: Treuen
Höhe: 424 m ü. NHN
Fläche: 43,74 km2
Einwohner: 7614 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 174 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08233
Vorwahl: 037468
Kfz-Kennzeichen: V, AE, OVL, PL, RC
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 430
Stadtgliederung: 12 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 7
08233 Treuen
Website: www.treuen.de
Bürgermeisterin: Andrea Jedzig
Lage der Stadt Treuen im Vogtlandkreis
KarteTschechienBayernThüringenErzgebirgskreisLandkreis ZwickauAdorf/Vogtl.Auerbach/Vogtl.Bad BrambachBad ElsterBergen (Vogtland)BösenbrunnEichigtEllefeldElsterbergFalkenstein/Vogtl.Grünbach (Sachsen)HeinsdorfergrundKlingenthalLengenfeld (Vogtland)Limbach (Vogtland)MarkneukirchenMühlentalMuldenhammerNetzschkauNeuensalzNeumark (Vogtland)Neustadt/Vogtl.Oelsnitz/Vogtl.Pausa-MühltroffPlauenPöhlReichenbach im VogtlandWeischlitzRodewischRosenbach/Vogtl.Schöneck/Vogtl.Steinberg (Vogtland)Triebel/Vogtl.TheumaTirpersdorfTreuenWerda
Karte

Geographie

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden (alle im Vogtlandkreis) sind Limbach, Neuensalz, Pöhl sowie die Städte Auerbach/Vogtl., Falkenstein/Vogtl., Lengenfeld und Rodewisch.

Stadtgliederung

Zur Stadt Treuen gehören auch die Dörfer Altmannsgrün, Buch, Eich, Gospersgrün, Hartmannsgrün, Mahnbrück, Perlas, Pfaffengrün, Schreiersgrün, Veitenhäuser und Wetzelsgrün.

Geschichte

Das 1214 erstmals erwähnte Waldhufendorf Treuen erhielt 1390 das Stadtrecht. Ihre Blütezeit hatte die Stadt während der Gründerzeit, als infolge der Industrialisierung die Zahl von Betrieben und Geschäften stark zunahm.

Am 29. März 1908 wurde der Aussichtsturm auf der Wilhelmshöhe bei Perlas eröffnet.

Am 30. Mai 1958 wurde das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, die Heimstätte der BSG Fortschritt Treuen und des Treuener Leichtathletikvereins, eingeweiht.

Eingemeindungen

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altmannsgrün[2] 1. April 1993
Buch[3] vor 1880 Eingemeindung nach Perlas
Eich[2] 1. Januar 1999
Gospersgrün[4][5] 1. Juli 1950
Hartmannsgrün[2] 1. Januar 1999
Mahnbrück[3] vor 1880 Eingemeindung nach Perlas
Perlas[3] 13. Juli 1931 Umbenennung in Veitenhäuser
Pfaffengrün[4][5] 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Hartmannsgrün
Schreiersgrün[2] 1. Januar 1994
Veitenhäuser[3][4][5] vor 1880
13. Juli 1931
1. Juli 1950
Eingemeindung nach Perlas,
Umbenennung von Perlas in Veitenhäuser,
Eingemeindung nach Treuen
Wetzelsgrün[4][5] 1. Juli 1950

Einwohnerentwicklung

 
Treuener Schloss

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

  • 1834: 3837
  • 1960: 10.093
  • 1971: 9277
  • 1998: 9512
  • 1999: 9526
  • 2000: 9409
  • 2001: 9355
  • 2002: 9339
  • 2004: 9144
  • 2007: 8791
  • 2008: 8740
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

Gedenkstätten

Grabstätten und ein Gedenkstein aus dem Jahre 1947 auf dem Friedhof erinnern an neun namentlich unbekannte weibliche jüdische KZ-Häftlinge, die beim Todesmarsch aus dem Außenlager Christianstadt des KZ Groß-Rosen von SS-Männern im Frühjahr 1945 in der Flur von Weißensand ermordet wurden.

Politik

Kommunalwahl 2009[6]
Wahlbeteiligung: 46,5 % (2004: 46,1 %)
 %
40
30
20
10
0
35,1 %
27,2 %
14,5 %
9,9 %
7,3 %
6,0 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
 %p
   2
   0
  −2
  −4
−0,1 %p
+1,9 %p
−2,0 %p
−1,8 %p
+1,5 %p
+0,5 %p

Stadtrat

Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 führte zu folgender Sitzverteilung:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Perlaser Turm

Ältestes Bauwerk von Treuen ist der Kirchturm der Stadtkirche St. Bartholomäi. Der unterste Teil des Turmes im romanischen Stil wurde Ende des 12.Jahrhunderts errichtet. 1514 wurde das Gotteshaus durch ein Kirchenschiff erweitert. Bei einem Stadtbrand 1806 wurde die gesamte Kirche bis auf Teile des Turms zerstört. Während der napoleonischen Besatzungszeit wurde die Kirche im klassizistischen Stil wieder aufgebaut.

Zur Zeit der Spätrenaissance entstand das Treuener Schloss. Es besteht aus einem massiven Erdgeschoss, zwei weiteren Etagen mit Fachwerkvorbau sowie einem Treppenturm mit Oktogon und geschweifter Haube. Nach der Wende drohte dem Gebäude der Verfall. Durch Spendengelder eines Fördervereins konnte dies vermieden und eine schrittweise Renovierung des Anwesens in die Wege geleitet werden.

Markanter Aussichtspunkt nahe Treuen ist der Perlaser Turm auf der Wilhelmshöhe. Von diesem 1907 erbauten 20 Meter hohen Turm kann man sowohl über Treuen als auch über weite Teile des Vogtlands blicken.

Die jüdische Dresdner Schriftstellerin Auguste Lazar, setzte den ermordeten Jüdinnen (vgl. →Gedenkstätten) mit ihrem 1963 erschienenen Buch „Die Brücke von Weißensand“ ein literarisches Denkmal.

Wirtschaft und Infrastruktur

Treuen liegt an der BAB 72 (Abfahrt Treuen) und an der im Schienenpersonennahverkehr von der Vogtlandbahn betriebenen Bahnstrecke Herlasgrün–Falkenstein. Besonders in den letzten Jahren konnte die Stadt durch bedeutende Ansiedlungen von Unternehmen der Automobilzulieferindustrie ihre wirtschaftliche Stärke verbessern und entwickelte sich zu einem regionalen Wirtschaftszentrum.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Karl Otto Naumann: Blicke in Treuens Vergangenheit. Festgabe zur Orgelweihe, den 12. August 1877. Schnalke. Treuen 1877 (Digitalisat)
  • Werner Schmidt (Hrsg.): Das östliche Vogtland. Werte der deutschen Heimat. Bd 59. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, ISBN 3-7400-0938-1, S.72-78
Commons: Treuen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Treuen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
  2. a b c d Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen
  3. a b c d Das Sachsenbuch, Kommunal-Verlag Sachsen KG, Dresden, 1943
  4. a b c d Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  5. a b c d Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere, 1952, Herausgeber: Ministerium des Innern des Landes Sachsen
  6. http://www.statistik.sachsen.de/wpr_neu/pkg_w04_ver.prc_ver?p_bz_bzid=GR09&p_ebene=GE&p_ort=14523430