Ein Lunisolarkalender (von lateinisch Luna, Mond, und Sol, Sonne) ist ein Kalender, der sich sowohl nach dem Lauf der Sonne als auch nach dem Lauf des Mondes richtet.
Die Umlaufdauer der Erde um die Sonne beträgt etwa 365,24 Tage, die synodische Periode des Mondes (Zeit von Neumond bis Neumond) etwa 29,53 Tage. Das Jahr lässt sich also nicht ganzzahlig in Monate teilen. Die meisten Völker verwendeten daher entweder Mondkalender oder Sonnenkalender.
Ein Lunisolarkalender verbindet Sonnen- und Mondlauf. Hierbei wird ausgenutzt, dass 19 Jahre und 235 Mond-Monate fast exakt die gleiche Anzahl an Tagen ergeben (6939,5 Tage). Diese Gesetzmäßigkeit nennt man Metonischer Zyklus, sie wurde im alten Griechenland von dem Athener Meton entdeckt, auch im alten China war sie schon bekannt.
19 Jahre mal 12 Monate ist nur 228. Von 19 Jahren müssen daher sieben Jahre jeweils einen dreizehnten Monat haben (228 + 7 = 235). Diese werden auf verschiedene Weise eingeschoben: entweder regelmäßig mittels eine mathematischen Formel (Jüdischer Kalender) oder je nach Bedarf -- etwa indem Priester beobachten, wie reif das Getreide schon ist, wenn die Frage ansteht. Neben den Juden hatten die Griechen und vor Julius Cäsar auch die Römer, und haben die Chinesen einen Lunisolarkalender. Auch das christliche Osterfest wird bis heute nach einem Lunisolarkalender berechnet.