Indiana Jones and the Fate of Atlantis

Computerspiel aus dem Jahr 1992
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Januar 2006 um 12:36 Uhr durch 217.254.128.124 (Diskussion) (Typos). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Computerspiel Infobox

Indiana Jones and the Fate of Atlantis ist das zweite klassische "Point and Click"-Adventure von LucasArts mit dem Archäologen als Titelfigur. Insgesamt ist es der vierte Teil der Indiana Jones Serie, wobei zu der Geschichte von FoA kein Film gedreht wurde. Das Spiel erschien 1992 für MS-DOS, Amiga und Mac, eine ursprünglich ebenfalls geplante Version für den Atari ST wurde aufgrund des damals massiven Bedeutungsverlustes des Systems gestoppt. Aber auch die Amigaversion stieß mit 11 DD-Disketten an die Grenzen des Systems und war folgerichtig das letzte LucasArts-Adventure, das dorthin protiert wurde. Für MS-DOS-PCs wurde später noch eine englische CD-Version mit Sprachausgabe veröffentlicht, die aber aus Kostengründen auf die bekannte Originalstimme von Indiana Jones (Harrison Ford) verzichtete. Diese Version ist heute eine extreme Rarität.

Technisch basiert der Titel wie auch Monkey Island 2 auf Version 5 der LucasArts-eigenen SCUMM-Sprache. D.h. der Bildschirm ist dreigeteilt in einen Bereich für Aktionsverben, ein aus Icons bestehendes Inventar der Spielfigur und den Spielbildschirm. Neben den klassischen Adventurerätseln sind auch Dialoge zu führen, die in diesem Spiel erstmals abgekürzt werden können, und es sind Actioneinlagen in Form von Faustkämpfen, die ebenfalls abgekürzt werden können, Ballonflügen etc. zu bestehen. Die Animationen der Charaktere sind in diesem Spiel erstmals durch das Abfilmen echter Bewegungen und deren nachträglich Bearbeitung am Computer entstanden und wirken daher realistischer als in vorhergehenden Adventures.


Handlung

Der Spieler übernimmt die Rolle des Archäologen Indiana Jones. Der Einstieg erfolgt, indem er im Auftrag eines Besuchers in den Archiven der Universität eine mysteriöse Statue, die bisher keiner der bekannten Hochkulturen zu zuordnen ist, suchen muss. Leider entpuppt sich der Besucher als deutscher Agent und entwendet die Statue. Aufgrund von Hinweisen kann aber eine Querverbindung zu Sophia Hapgood, einer ehemaligen Schülerin von Indy, die sich jetzt pseudo-wissenschaftlich mit dem Mythos Atlantis beschäftigt, hergestellt werden. Zusammen mit ihr macht er sich auf die Suche nach Atlantis, um das Vorhaben der Deutschen zu klären und zu stoppen.

Die im Spiel verwendeten Orte und geschichtlichen Fakten sind eine Mixtur aus den diversen zu Atlantis existierenden Theorien. U. a. finden der Philosoph Plato, die Explosion des Vulkans Thera auf Santorin, die mittelamerikanischen Hochkulturen und die minoische Kultur Kretas im Spiel Verwendung.

Während das Spiel einen gemeinsamen Beginn und in Atlantis eine gemeinsame Endstrecke hat, kann der Mittelteil auf insgesamt drei verschiedenen Wegen gelöst werden. In einem Gespräch mit Sophia wird dabei festgelegt, ob der Schwerpunkt auf Action, Rätseln oder in der Kooperation mit ihr liegen soll. Abhängig davon unterscheiden sich die Rätsel und die aufgesuchten Orte z.T. erheblich.

Entwickler

Preise

Bewertungen

Trivia

In der Releaseversion des Spiels finden sich noch einige Überreste aus dem Entwicklungsprozess, die es nicht in die endgültige Version geschafft haben. So ist z.B. in Sophias Wohnung noch ein weiterer, aus dem Spiel nicht zugänglicher Raum vorhanden, in dem auch Rätsel geplant gewesen zu sein scheinen, da er vollständig mit nutzbaren Gegenständen ausgestattet ist. U.a. findet sich dort auch wieder Chuck die Pflanze, ein seit Maniac Mansion regelmäßig in LucasArts Spielen auftauchender Running Gag.

Nachfolger

Ursprünglich wurde zwischen 1993 und 1995 von LucasArts ein Nachfolger von FoA entwickelt. Das Spiel mit dem englischen Titel Indiana Jones and the Iron Phoenix war thematisch nach dem 2. Weltkrieg angesiedelt und sollte von überlebenden Nazis handeln, die nach Artefakten suchen, um ihre getöteten Führungsspitzen wiederzubeleben. Nach 15 Monaten Entwicklungszeit wurden Teile des Spiels auf der Spielemesse ECTS vorgestellt. Aufgrund massiver rechtlicher Bedenken gegen ein Erscheinen im Hauptabsatzmarkt Deutschland (Volksverhetzung), technischer Schwierigkeiten und Differenzen im Entwicklerteam wurde die Entwicklung am Spiel eingestellt und nur Teile der Story als Comicserie veröffentlicht.

Ein Fanadventure mit dem Titel Fate of Atlantis 2 befindet sich seit langem in Entwicklung, ist aber noch nicht über Design- und Technikstudien hinausgekommen.

Die offizielle Fortsetzung der Indiana Jones Reihe bei LucasArts erfolgte durch die Action-Adventures Indiana Jones und der Turm von Babel und Indiana Jones und die Legende der Kaisergruft.


Vorlage:Scumm-Spiele