Ich weiß nicht, ob das hier der richtige Artikel ist, daher stelle ich es erstmal hier in die Diskussion, wer mehr Ahnung hat, kann es dann ja an die passende Stelle verschieben (oder löschen).
Der Großteil der gemachten Aussagen bezieht sich nur auf konventionelle Nuklearwaffen, nicht auf thermonukleare. Bei denen ist die Verteilung der abgegebenen Energie anders, allein gehen knapp 20% als Partikelstrahlung drauf.
Auch ein Beispiel ist mal interessant (dies stammt nicht von mir, ich habe es mal abgeschrieben, Quelle unbekannt): Die derzeit offiziell größte Nuklearbombe ist eine russische Drei-Phasen-Wasserstoffbombe mit einer Sprengkraft von knapp über 700Mt. Angenommen, die Wende 1989 wäre nicht friedlich verlaufen, sondern hätte in einem Atomkrieg gemündet und ein solches Monstrum wäre in einer Höhe von 3km über Berlin gezündet worden, hätte das grob geschätzt folgende Asuwirkungen gehabt:
- Der Lichtblitz der Explosion wäre als Wetterleuchten an beiden Polen zu sehen gewesen. Um Umkreis von 700km wären alle Menschen, die sich nicht in einem fensterlosen Raum aufhielten, erblindet.
- Die radioaktive Strahlung hätte für alle Menschen im Umkreis von knapp 6500km zum Strahlentod innerhalb 24h geführt. Noch in Alaska würden etwa 15 bis 20% der Bevölkerung innerhalb eines Monats daran sterben, weltweit etwa 40 bis 50% aller Menschen.
- Die entstehende Druck- und Hitzewelle hätte noch im Himalaya den Schnee auf dem Mount Everest geschmolzen.
- Selbst auf der erdabgewandten Seite des Mondes hätte man den Anstieg der Partikelstrahlung noch messen können.
- Der am Explosionspunkt entstehende Krater hätte einen Durchmesser von mehr als 30 und eine Tiefe von bis zu 8km gehabt.
- Die Druckwelle hätte noch bis in die Entfernung von Washington D.C. und Wladiwostok alle Städte vollständig zerstört.
Wenn man das so liest, fragt man sich doch unwillkürlich, warum für solchen Blödsinn Unsummen an Steuergeldern verschwendet worden sind... :-(
Hast Du dafür: Die derzeit offiziell größte Nuklearbombe ist eine russische Drei-Phasen-Wasserstoffbombe mit einer Sprengkraft von knapp über 700Mt. eine glaubwürdige Quellenangabe??? Meines Wissens ist die größte Bombe nach wie vor die Tzar mit 50Mt. Höhere Angaben sind rein hypothetisch und Enden bei einer physikalischen Grenze von 400Mt.
- Absolut richtig. Die Geschichte von der 700Mt. Bombe ist eine frei erfundene Story. Die "Tzar" hat aber die Kapazität von 100Mt. Die Sowjets testeten damals nur eine "abgespeckte" Version.
- Diese 700MT-Variante existiert tatsächlich, allerdings - nur auf dem Papier, insofern liegt der/die OP hier einem Irrtum auf, auch wenn die angegebenen Auswirkungen in etwa stimmen könnten. Die Diskussion wurde Mitte bis Ende der 80er ziemlich heftig geführt und es handelt sich um die Frage, ob der im natürlichen Wasserstoff vorhandene Anteil von Deuterium und Tritium Isotopen ausreichend ist, um als Fusionsmaterial für eine bereits gezündete Thermonuklearexplosion zu dienen. Theoretisch ist das zwar möglich, aber dafür müsste man zwei knapp 150MT-Explosionen in mehr als 4000m Wassertiefe zustandebekommen, wobei der zeitliche Ablauf so getimed sein muss, dass die (nicht sehr weit kommende) Neutronenwelle der ersten Explosion das nötigen Boostermaterial für die zweite schafft. Wenn man von sowas ausgeht, kann man dann aber so ziemlich jeden Unsinn errechnen (ab 500GT fällt die Erde auseinander usw. usf.).
- Was die Auswirkungen angeht, sind die hier beschriebenen für 700 MT sicher übertrieben. Bedenkt, dass die Reichweite der Druckwirkung mit der Kubikwurzel skaliert, also "nur" 2,4 mal größer als die der Tsar Bomba wäre. Die thermische Reichweite wäre wegen der Erdkrümmung und Extinktion noch geringer. Die beschriebenen Auswirkungen entsprechen eher dem eines Impaktereignisses von der Größenordnung Kreide/Tertiär ("Dino-Killer"), welches auf 100 Teratonnen geschätzt wird.--SiriusB 21:02, 23. Apr 2004 (CEST)
- Auch die Druckwelle einer Nuklearexplosion verhält sich, trotz ihrer hohen Intensität, so wie eine "herkömmliche" Schallwelle, sie wird genauso gebrochen, gebeugt und reflektiert, es gelten die üblichen Gesetze der Akustik. Da die Erdoberfläche nicht gleichförmig ist, entstehen durch Interferenz auch in relativ geringer Entfernung vom Explosionsort (weniger als 5km) Bereiche, die nur einen geringen Schadensgradienten aufweisen, andererseits können auch Gebiete in größerer Entfernung (mehr als 1000km) an Kreuzpunkten von Wellenzügen noch erhebliche Schäden aufweisen.
- Filmtip von mir: "Trinity And Beyond"
- siehe auch: "http://www.vce.com/trinity.html"
- --TorPedo 01:47, 6. Mär 2004 (CET)
Ein glaubwürdiger englischsprachiger Artikel zur "Tzar" findet sich unter dem Titel: "Moscow’s Biggest Bomb" http://www.gwu.edu/~nsarchiv/CWIHP/BULLETINS/b4a13.htm
Germania 01:09, 8. Feb 2004 (CET)
Auch wenn es sich bei Atomexplosion um den gängigeren Begriff handeln sollte, was kann so ein einzelnes explodierendes Atom schon anrichten? Es geht doch wohl eher um eine Atombombenexplosion! -- WikiWichtel 16:42, 14. Mär 2004 (CET)
- PS: zumal es sich bei Atomexplosion auch um einen Begriff aus der 3d-Szene zu handeln scheint...
Naja, da gibt es immer wieder Schlaumeier, die dann sagen eine Wasserstoffbombenexplosion ist aber keine Atombomenexplosion, sich aber darauf einigen können, dass eine Atomexplosion ein Oberbegriff für sämtliche explodierenden Atomwaffen sind. Germania 14:19, 15. Mär 2004 (CET)
Wasserstoffbomben gehören auch zur Kategorie der Atombomben, wenn man dem Artikel Atomwaffe glauben schenken darf. Bin daher auch eher für Verschieben --Matthäus Wander 05:40, 29. Mär 2004 (CEST)
habs grad nomma mit Artikel-verschieben-Funktion verschoben, damit uns die Versionsgeschichte nicht verloren geht --Matthäus Wander 23:22, 30. Mär 2004 (CEST)
Ich habe mir mal die Arbeit gemacht, "optimale Detonationshöhe" mit Hilfe der in den Links angegebenen Quellen näher zu beleuchten. Die Fits sind Least-Squares-Fits anhand der Daten sowohl aus dem DOS-Programm BLAST von http://nuclearweaponarchive.org/Library/Nukesims.html als auch als Abbildungen im Kapitel 4 von "Effects of Nuclear Weapons". Die Genauigkeitsangaben beziehen sich natürlich nur auf die Abweichungen von den dort gezeigten bzw. errechenbaren Daten, NICHT auf die Genauigkeit der dort verwendeten Modelle. Zudem setzen sie Idealbedingungen voraus. Also kein Wind, H klein gegenüber der Skalenhöhe der Atmosphäre usw.; für nichtideale Fälle fehlen mir nähere Informationen, die auch EoNW77 so nicht hergibt.
Ich hoffe, die Ergänzungen erhöhen den Gehalt des Artikels und stiften nicht unnötig Verwirrung. --212.7.132.103
- Nachtrag: Es war natürlich Kapitel 3, nicht 4. Genauer, Fig 3.73a-c --62.214.52.171
- 2. Nachtrag: Die Fehler von 20% mögen zunächst abschrecken, aber sie treten
- nur in den extremen Bereichen auf; im "militärisch interessanten" Bereich
- sind sie sogar auf wenige % genau, zumindest innerhalb der Fehler beider
- Ausgangsmodelle untereinander. --212.7.130.214 18:58, 12. Apr 2004 (CEST)
Hat jemand vielleicht Lust die Formeln aus dem Artikel in die Formelsammlung einzubauen ??? Germania 08:15, 18. Apr 2004 (CEST)
- Dazu eine Frage: Wäre es ggf. sinnvoller, die Formeln auf die Formelsammlung auszulagern und in diesem Artikel nur qualitative Angaben zun den Effekten zu machen und auf die Formelsammlung zu linken? --SiriusB 14:59, 19. Apr 2004 (CEST)
- Bitte die Formeln in diesem Artikel lassen und nicht in die Formelsammlung schreiben, denn erstens kann man die Formeln ohne den Zusammenhang nicht verstehen und zweitens sind sie in der Formelsammlung nutzlos, weil sie nur im Zusammenhang der Atombombenexplosionen von Interesse sind.--El 18:10, 19. Apr 2004 (CEST)
Habe grad eine Grafik eingefügt, die die Verhältnisse bei Luftexplosionen veranschaulicht. Das Bild weicht etwas von Fig 3.73c in EoNW77 ab, weil das Modell von BLAST etwas andere Daten liefert. Die auf der im Artikel gezeigten Formel H_OP basierende H_opt-Kurve stellt einen Kompromiss zwischen beiden Modellen dar.--SiriusB 23:06, 21. Apr 2004 (CEST)
Da nun der neue Artikel Feuerball existiert -- sind die Formeln zur Feuerballgröße ggf. dort besser aufgehoben und hier nur ein Verweis darauf?--SiriusB 20:55, 6. Mai 2004 (CEST)