Herz-Jesu-Kirche (Pressig)

Herz-Jesu-Kirche (Pressig)
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Pressig ist ein Markt im Landkreis Kronach (Regierungsbezirk Oberfranken).

Wappen Deutschlandkarte
Herz-Jesu-Kirche (Pressig)
Deutschlandkarte, Position des Marktes Pressig hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 21′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 50° 21′ N, 11° 19′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Kronach
Höhe: 372 m ü. NHN
Fläche: 53,19 km2
Einwohner: 3843 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 72 Einwohner je km2
Postleitzahl: 96332
Vorwahl: 09265
Kfz-Kennzeichen: KC, SAN
Gemeindeschlüssel: 09 4 76 164
Marktgliederung: 10 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Hauptstraße 16
96332 Pressig
Website: www.pressig.de
Bürgermeister: Hans Pietz (FW)
Lage des Marktes Pressig im Landkreis Kronach
KarteLangenbacher ForstBirnbaum (gemeindefreies Gebiet)Landkreis CoburgLandkreis HofLandkreis KulmbachLandkreis LichtenfelsThüringenLudwigsstadtWeißenbrunnMarktrodachTettau (Oberfranken)SchneckenloheMitwitzKüpsNordhalbenWilhelmsthalTschirnTeuschnitzSteinbach am WaldReichenbach (Landkreis Kronach)WallenfelsStockheim (Oberfranken)SteinwiesenPressigKronach
Karte
Rathaus und Herz-Jesu-Kirche
Martin-Luther-Kirche

Geografie

Geografische Lage

Pressig liegt im Naturpark Frankenwald.

Gemeindeteile

  • Brauersdorf
  • Eila
  • Förtschendorf
  • Friedersdorf
  • Grössau
  • Marienroth
  • Posseck
  • Pressig
  • Rothenkirchen
  • Welitsch

Der höchstgelegene Ortsteil des Marktes Pressig ist Marienroth mit 616 m über Normalnull.

Welitsch

Welitsch wurde im Jahre 1325 im ersten Bamberger Urbar erstmals mit sieben Gütern und einer Mühle urkundlich erwähnt. Es ist wahrscheinlich nach der Gründung des Bistums im Jahre 1007 entstanden. Die Franken drangen in dieser Zeit von Kronach aus weiter in den Frankenwald vor.

Welitsch hatte in den frühen Jahren seines Bestehens verschiedene Herrschaften. Unter anderem war es dem Kloster Langheim verpfändet und gehörte den Herren von Würtzburg. Wann Welitsch wieder zum Bistum Bamberg zurückgekommen ist, ist nicht bekannt.

Nach Silbermann hatten die Welitscher die Bauholzgerechtigkeit, aber keine Braugerechtigkeit. Es half auch nichts, dass sie 1558 dagegen protestierten, ihr Bier aus Kronach beziehen zu müssen. Noch 1801 galten diese alten Bestimmungen.

Geschichte

Rothenkirchen wurde das Marktrecht bereits im Jahre 1377 verliehen. Pressig erhielt es im Jahr 1956.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Grössau in den Markt Pressig eingegliedert. Am 1. Januar 1976 folgten Marienroth und Posseck. Eila kam am 1. Januar 1977 hinzu. Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingemeindung der bisher selbständigen Gemeinden Förtschendorf, Friedersdorf und Welitsch sowie des Marktes Rothenkirchen mit dem am 1. Januar 1971 dort eingegliederten Ort Brauersdorf[2]).[3]

Politik

Kommunalwahl 2008
Wahlbeteiligung: 76,86 %
 %
50
40
30
20
10
0
45,00 %
38,12 %
16,88 %

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat hat 2008–2014 17 Mitglieder (einschließlich des Bürgermeisters):[4]

  • CSU: 7 Sitze
  • Freie Wähler des Marktes Pressig: 7 Sitze, darunter der Bürgermeister
  • SPD: 3 Sitze

Bürgermeister

Mit der Bildung der neuen Großgemeinde Pressig im Jahre 1978 waren Neuwahlen erforderlich. Zum ersten Bürgermeister wurde Josef Wich (CSU) gewählt. Dieser hatte das Amt bis 1987 inne. Sein Nachfolger Georg Konrad (CSU) war von 1987 bis 2008 Erster Bürgermeister des Marktes Pressig. Nachdem dieser wegen seiner Pensionierung nicht mehr zur Wahl gestanden hatte, wurde bei den Kommunalwahlen am 2. März 2008 aus vier Kandidaten sein Nachfolger bestimmt. Hans Pietz (FW) ist seit dem 1. Mai 2008 amtierender Bürgermeister.[5]

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Unter blauem Schildhaupt, darin nebeneinander drei silberne heraldische Lilien, in Silber ein wachsender Bauer mit blauem Mantel, roter Weste, schwarzer Hose und schwarzem Hut, der in der rechten Hand zwei schräg gekreuzte goldene Ähren hält, daneben links ein sechsstrahliger roter Stern. Das Wappen wurde aus den Wappen der ehemaligen selbständigen Gemeinden gebildet, die bei der Gemeindegebietsreform bis 1987 zur neuen Großgemeinde Pressig zusammengeschlossen wurden. Der Bauer mit den Ähren entstammt dem historischen Wappen von Rothenkirchen, der rote Stern steht für Pressig. Die drei silbernen heraldischen Lilien im Schildhaupt sind den Wappen der früheren Gemeinden Marienroth, Förtschendorf und Welitsch entnommen.

Städtepartnerschaften

Die Marktgemeinde unterhält eine Partnerschaft mit Wallern an der Trattnach in Oberösterreich. Gründer waren neben den Vorsitzenden der Soldatenkameradschaften von Rothenkirchen und Wallern, Franz Hofmann und Alois Petermeier, die Bürgermeister von Pressig und Wallern, Josef Wich und Ernst Ottensamer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Pressig

St. Anna-Kirche Welitsch

Eine Kirche in Welitsch wurde erstmals 1520 im Terminierbuch des Karmeliten Heinrich Kaudler genannt, der die Wohltäter des Klosters besuchte und Almosen sammelte. Dabei legte er ein Verzeichnis an, in dem eine Ecclesia Welitschtz genannt wird. 1685 brannte die alte Kirche ab. Um 1700 entstand ein neues Kirchlein, das der heiligen Anna geweiht war.

 
Außenansicht

Der jetzige Kirchenbau stammt aus den Jahren 1775 bis 1777. In den Aufzeichnungen des Schreinermeisters Johannes Barnickel aus Rothenkirchen steht, dass am 8. Juni 1775 „der Eckstein benediziert und gelegt worden war“. Der Kreuzweg in der Kirche wurde 1791 angebracht.

In einem Obertechnischen Gutachten aus Bayreuth im Jahre 1934 ist zu lesen: „Das Kirchlein in Welitsch ist ein sehr interessanter Bau. Das Portal ist künstlerisch äußerst reizend im Rokokostil gehalten, ebenso die Türen. Im Innern sind wertvolle Seitenaltäre, einer mit einem künstlichen Baum, auf dessen Zweigen die 14 Nothelfer stehen. Auch der Hauptaltar, welcher einzelne Details aus dem Empirestil besitzt und auch seiner ganzen Form mit Aufbauten nach der Empirezeit angehört, ist erhaltenswert“.

 
Hochaltar

In den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren Sanierungen notwendig. Nach der Beseitigung des Kirchenweihers, des ehemaligen Wehrgrabens, wurden die Fundamente neu gegründet; die Kirche wurde trockengelegt, der Sandsteinfußboden aus dem Jahr 1914 erneuert und der Innenraum den liturgischen Bedürfnissen angepasst. Neue Fenster wurden eingebaut. Eine dritte Glocke konnte zu den vorhandenen Glocken aus den Jahren 1501 und 1519 angeschafft werden.

Der Hochaltar, im Jahr 1823 vom Burgkunstadter Bildhauer Hetzelt errichtet, zeigt in der Mitte die Kirchenpatronin, die heilige Mutter Anna. Daneben sind der heilige Josef, der heilige Joachim und die Bistumsheiligen Heinrich und Kunigunda dargestellt. In der Mitte krönt die Heilige Dreifaltigkeit mit Gloriole den Altar.

Der Kreuzweg enthält als Besonderheit 15 Stationen. Die letzte Station zeigt die heilige Helena bei der Auffindung des Kreuzes.

Sport

Der 1. FC Pressig ist ein Fußballverein in der Kreisklasse 3, Kronach

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof Pressig-Rothenkirchen liegt an der Frankenwaldbahn von Lichtenfels nach Saalfeld. Bis nach dem Zweiten Weltkrieg zweigte dort die Bahnstrecke Pressig-Rothenkirchen–Tettau ab. Bis 1968 existierte in Pressig ein Bahnbetriebswerk, das einen Teil der auf der Frankenwaldbahn eingesetzten Lokomotiven einsetzte. Zu Zeiten des Dampfbetriebs war in Pressig auch die Baureihe 96 stationiert, die größte deutsche Mallet-Lok.

Bis kurz nach Öffnung der innerdeutschen Grenze hielten in Pressig-Rothenkirchen D-Züge von München nach Berlin und Leipzig. Seitdem wird der Ort nur noch von Regionalzügen bedient. 2012 wurde das Bahnhofsgebäude verkauft.

Sonstiges

Tankred Dorsts Film Eisenhans (1983) wurde vor allem in Förtschendorf und im zwischen Rothenkirchen und Förtschendorf gelegenen Block Hessenmühle gedreht.

Literatur

  • Karl Thomas: Bergwanderungen um Pressig - Rothenkirchen. Geologie - Botanik - Geschichte. Jena 1993.
  • Hans Silbermann: Urkundliche Geschichte der Gemeinde Welitsch im Landkreis Kronach Handschrift, Bamberg 1962

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 501.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 689 und 690.
  4. Endergebnis Gemeinderatswahl 2008
  5. Endergebnis der Bürgermeisterwahl 2008
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