Haseldorfer Graureiherkolonie

Vogelkolonie im Kreis Pinneberg
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Koordinaten: 53° 37′ 53,8″ N, 9° 36′ 17,3″ O

Karte: Schleswig-Holstein
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Haseldorfer Graureiherkolonie
Blick auf die Eichenallee der Graureiherkolonie

Die Haseldorfer Graureiherkolonie ist ein Artenschutzgebiet in Haseldorf, Kreis Pinneberg. Sie ist die größte und eine der bedeutendsten Brutkolonien des Graureihers in Schleswig-Holstein.

Die erste Graureiherkolonie befand sich um 1939 in einem Fichtenbestand im Haseldorfer Schlosspark. Nach dem Krieg wurden die Reiher dort zunächst durch den Besucherverkehr im Park vertrieben bzw. fast ausgerottet. Die Zweite Kolonie entstand um 1958 in einer Eichenallee im ehemaligen Außendeichsgelände neben dem Schlosspark, nachdem das Eiersammeln und das regelmäßige Bejagen der Jungtiere im Westen des Landes eingestellt wurde. 1977 erfolgte eine Änderung der Bundesverordnung über die Jagdzeiten, indem die Graureiher ganzjährig unter Schutz gestellt wurden und nicht mehr bejagt werden durften. Dadurch kam es zu einer raschen Bestandszunahme auf über 2000 Brutpaare, die in ca. 50 Kolonien und Einzelbrutvorkommen in Schleswig-Holstein leben. Seit zehn Jahren bleibt der Bestand etwa auf demselben Niveau, weil offenbar die Lebensraumkapazität erreicht wurde.

Die Haseldorfer Graureiherkolonie ist seit dem 9. November 1984 als Artenschutzgebiet ausgewiesen und hat einen Bestand von etwa 280 Brutpaaren mit etwa der gleichen Anzahl von Jungtieren.

(Artenschutzgebiete sind eine Schutzkategorie des Naturschutzrechts und werden nach § 15 Landesnaturschutzgesetz von der obersten Naturschutzbehörde per Verordnung festgesetzt. Diese Schutzkategorie existiert in Deutschland in dieser Form nur im Bundesland Schleswig-Holstein.)

Commons: Haseldorfer Graureiherkolonie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen