Freiland bei Deutschlandsberg

ehemalige Gemeinde in Österreich
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Januar 2006 um 12:44 Uhr durch 84.152.33.56 (Diskussion) (Vereine). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen von Freiland Österreichkarte, Lage von Freiland hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg (DL)
Fläche: 10,27 km²
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 847 m ü. NN
Einwohner: 128 (Volkszählung 2001)
Postleitzahl: A-8530
Vorwahl: +43 3462
Gemeindekennziffer: 60306
Gemeindeamt: A-8530 Freiland 34
Offizielle Website: -
E-Mail-Adresse: gde@freiland-deutschlandsberg.steiermark.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Reinisch(ÖVP)
Gemeinderat:
(GR-Wahl 2005)
9 Mitglieder:
9 ÖVP, 0 SPÖ

Freiland ist eine Gemeinde in der Weststeiermark und ist ca. 45 km von Graz entfernt.

Freiland ist, an der Einwohnerzahl gemessen, die kleinste selbständige Gemeinde der Steiermark. Sie liegt an den östlichen Ausläufern der Koralpe. Das Gemeindegebiet wird im Norden vom Wildbach und im Süden von der Laßnitz begrenzt.

Ortsbild

Die Gemeinde ist eine typische ländliche Gemeinde der Weststeiermark. Das Dorfzentrum besteht aus der Kirche St. Jakob in Freiland mit umliegendem Friedhof, Gemeindeamt und Volksschule Freiland mit angeschlossener Mehrzweckhalle und Wirtschaftshof, einem katholischen Jugendhaus - Jakobihaus (ehemaliger Pfarrhof), einem Gasthaus und dem Museum im alten Herkhaus.

Die Jakobistatue, der Dorfbrunnen mit der symbolischen Darstellung der beiden Flüsse Wildbach und Laßnitz und der Dr. Josef Krainer Gedenkstein runden den kleinen Dorfkern ab.


Die Landwirtschaft in Freiland ist bergbäuerlich geprägt. Die Bauernhöfe sind Einzelgehöfte und über das gesamte Gemeindegebiet verstreut.

Geschichte

Freiland wurde am 30. März 1188 erstmals urkundlich erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Urkunde welche Adalbert III. von Böhmen, Erzbischof von Salzburg in Pettau ausstellte und die sich heute im Diözesanarchiv in Klagenfurt befindet. Der [volle Wortlaut] der Urkunde kann hier nachgelesen werden.

Die Initiative zur Rodung und Urbarmachung des Waldgebietes ging von einem Pater Frodo aus. Seine Arbeit und die besitzrechtlichen Regelungen sind in einer weiteren Urkunde, welche nicht datiert ist und sich im Stiftsarchiv von Admont befindet, beschrieben. Die Urkunde spricht von der Errichtung von 40 Huben auf einem Gebiet, das heute die Gemeinden von Freiland, Kloster und Rettenbach abdecken.

Nach 15 Jahren veranlaßt Pater Frodo beim Erzbischof von Salzburg eine Übergabe der Huben an das Benediktinerstift Admont. Das Stift verfügt zu diesem Zeitpunkt bereits über größeren Grundbesitz in den Gegenden um Gams. Es übernimmt nicht nur die Huben, sondern sorgt auch für die Ausstattung der Pfarre.

Da das Kloster in der Obersteiermark für die alltäglichen Entscheidungen zu weit entfernt ist, wird die Probstei St. Martin in Strassgang bei Graz mit der Verwaltung der Gebiete beauftragt.

Im Zuge der Türkenkriege wurde auch Freiland in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahre 1532 wurde die Kirche durch Türken niedergebrannt. In den beiden darauffolgenden Jahren erfolgte der Wiederaufbau der Kirche. Die Weihe erfolgte im Jahr 1534.

Im Jahre 1732 kam es zu einem verheerenden Feuer, ausgelöst beim Flachs raufen. Neben Pfarrhof und Schule fiel auch noch das Kirchenschiff dem Feuer zum Opfer. Die Beschädigungen im Kirchturm waren massiv.

Die Gemeinde entstand 1850 als Katastralgemeinde Mitterspiel. Mit 1. Jänner 1851 erfolgte die Umbenennung von Mitterspiel auf Freiland bei Deutschlandsberg.

Die Pfarre wurde 1981 vom Benediktinerstift Admont exkorporiert und in die Diözese Graz-Seckau inkorporiert.

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 9. Juli 1984. Es ist in den Farben des Stiftes Admont, Rot und Silber, gehalten und symbolisiert durch einen Kleeblattschnitt die Rodung des Waldes zur Gewinnung einer bäuerlichen Lebensgrundlage.


Bevölkerungsentwicklung

Die Daten der Bevölkrerungsentwickung zeigen das typische Bild ländlicher Gemeinden, in denen es durch zunehmenden Einsatz von Maschinen zu einem deutlichen Rückgang der beschäftigten Bevölkerung gekommen ist. Das führte im 20. Jahrhundert zu einer verstärkten Abwanderung. Damit einher gehen die typischen Probleme der Erhaltung der Infrastruktur.


Jahr Einwohnerzahl
1770 323
1782 304
1812 182
1846 211
1880 263
1910 294
1923 324
1934 314
1951 276
1961 250
1981 155
2001 128

Vereine

Freiländer Chor

Freiländer Volkstanzgruppe

Katholische Frauenbewegung

Katholische Männerbewegung

Steirischer Bauernbund, Ortsgruppe Freiland

Österreichischer Kameradschaftsbund, Ortsgruppe Freiland

Rosenkranzverein

Gewerbe

Biologisches Partyservice "Tischlein Deck Dich"

Schmide Hasewend


Veranstaltungskalender

Am letzten Samstag in der Faschingszeit veranstaltet der Freiländer Chor jedes Jahr einen Maskenball.

Jeweils am ersten Sonntag nach dem 15. Juli wird das Jakobi-Fest zu Ehren des Kirchenpatrons gefeiert.

Literatur

LGBl. 1984, 10. Stück, Nr. 44

M. Riederer, G. Riedelsperger, J Tomaschek: Freiländer Ortschronik, 1988

H-T Müller: Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg, Steiermärkisches Landesarchiv, 2005