Schloss Lebbin

Schloss in Göhren-Lebbin
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Schloss Fleesensee (auch Schloss Blücher) ist ein Herrenhaus in Göhren-Lebbin, Mecklenburg-Vorpommern. Es wurde im Jahr 1842 als Blücherschloss errichtet und 1912 nach einem Brand im neubarocken Stil wiederaufgebaut. Heute beherbergt das Herrenhaus ein Hotel der Hotelkette Radisson Blu.

Schloss Fleesensee

Geschichte

Graf Ludwig II. von Blücher ließ im Jahr 1842 außerhalb der damaligen Gutsanlage im Ortsteil Lebbin ein Haus bauen, ein prächtiges Herrenhaus mit Lehmfachwerk und Türmen, zu dem ein fast acht Hektar großer Landschaftspark gehörte.

1871 kaufte Freiherr Hubert von Tiele-Winckler das Anwesen. Er hatte unter anderem im Kohlebergbau sowie in der Eisen- und Stahlindustrie viel Geld verdient und legte es in verschiedene Güter in Mecklenburg an. Nach seinem Tod 1893 erbte Walter von Tiele-Winckler das Herrenhaus und ließ unter anderem einen Wintergarten sowie drei weitere Türme anbauen. Außerdem ließ er 1889 elektrische Lampen installieren. Nach seinem Tod 1909 erbten sein Halbbruder Raban und seine Mutter Rose das Anwesen.

1912 brannte das Gutshaus vollständig nieder. Raban Tiele Winckler erbaute auf den Grundmauern des abgebrannten Gutshauses ein neues repräsentatives Schloss. Er beauftragte dazu den deutschen Architekten Ernst Paulus und den Norweger Olaf Lilloe, die in Berlin gemeinsam ein Büro unterhielten und im Kaiserreich gefragte Baumeister waren. Sie hatten zahlreiche Nobelvillen, Kirchen, Schlösser und Herrenhäuser gestaltet. Zu ihren Projekten zählen die Erlöserkirche und die Reformationskirche in Berlin-Moabit, sowie der Anbau eines Seitenflügels an Schloss Klink im Renaissance-Stil und die Künstlerkolonie Berlin.

 
Rückansicht

Die Architekten entwarfen ein Herrenhaus mit neobarocken Elementen, dessen Ausstattung aber deutlich moderner war als für die damalige Zeit üblich. Das Schloss hatte über 100 Zimmer und einen 170 Quadratmeter großen Festsaal und verfügte bereits über eine Zentralheizung, einen Speisen- und einen Personenaufzug sowie eine zentrale Staubsaugeranlage. Die auffällig gewendelte und prunkvolle Treppe prägt noch heute die Eingangshalle des Schlosses. Am Ostgiebel wurden helle Türme errichtet. Etwa 640.000 Mark soll der Neubau gekostet haben - ohne Architektenhonorar und Terrasse.

1934 verkaufte Raban Tiele Winckler das Schloss. Während des Zweiten Weltkrieges diente ein Teil des Hauses als Schule. Nach dem Krieg nutzte die Rote Armee das Herrenhaus zunächst als Lazarett, später lebten dort Flüchtlinge. In der DDR-Zeit konnten die Göhren-Lebbiner im Schloss einkaufen und sich in einer Arztpraxis behandeln lassen, Formalitäten in der Gemeindeverwaltung erledigen oder ihre Eier in die so genannte Eiersammelstelle bringen. Auch ein Kindergarten nutzte Räume im Herrenhaus.

Mit der Übernahme des Anwesens durch das Kohlekontor Berlin 1973 begann die Sanierung des Schlosses, die später vom volkseigenen Kombinat Sekundärrohstofferfassung Berlin, kurz SERO genannt, fortgesetzt wurde. 1986 eröffnete das SERO ein Ferienheim.

Nach der politischen Wende war das Hotel Schloss Blücher dann für alle Erholungssuchenden offen. Es wurde ab 1997 im Zusammenhang mit dem Bau der Ferien- und Freizeitanlage „Land Fleesensee“ noch einmal von Grund auf saniert.

Commons: Schloss Blücher (Göhren-Lebbin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur über Schloss Lebbin in der Landesbibliographie MV

Koordinaten: 53° 28′ 43,7″ N, 12° 30′ 50″ O