Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken

Bahnstrecke
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Pfälzische Ludwigsbahn ist der Name der Eisenbahnstrecke von Ludwigshafen am Rhein nach Saarbrücken, auf der auch Fernverkehr stattfindet. Der Abschnitt Ludwigshafen am Rhein bis Kaiserslautern ist in das Netz der S-Bahn RheinNeckar integriert.

Neustadt an der Weinstraße Hbf.
Rhein-Neckar-S-Bahn in Neustadt
Datei:Eisenbahnmuseum.JPG
Eisenbahnmuseum Neustadt am dortigen Hbf.
Datei:Einfahrtneustadt.JPG
Zug bei der Einfahrt in Neustadt/Weinstr.
Bahnhof Lambrecht
Kuckucksbähnel in Lambrecht
Datei:Weidenthal.JPG
Eurocity Ende der 80er bei der Durchfahrt in Weidenthal
Bahnhof Sankt Ingbert
Bahnhof Scheidt
Bahnsteig des Bf. Scheidt

Geschichte

1835-1900

Am 10. Januar 1838 bildete eine provisorische Gesellschaft zum Bau dieser Strecke von der Rheinschanze nach Bexbach. Am 30. März des selben Jahres erfolgte dann die endgültige Gründung als „Bayerische Eisenbahngesellschaft der Pfalz-Rheinschanz-Bexbacher Bahn“. Im Mai 1844 wurde die Gesellschaft schließlich in „Pfälzische Ludwigsbahn“ umbenannt.

Die Strecke wurde unter der Leitung von Paul Camille von Denis, der zu seiner Zeit zu den herausragenden Eisenbahn-Pionieren Deutschlands gehörte, ab Ende März 1845 gebaut. Sie diente vor allem als Transportmittel für Saarkohle. Benannt wurde die Strecke nach dem bayrischen König Ludwig I.. Ferner einigte man sich darauf, mittels eines Abzweigs von Schifferstadt nach Speyer die Hauptstadt des bayerischen Rheinkreises an die Strecke anzuschließen, da Speyer außen vor geblieben war.

Am 11. Juni 1846 wurde der 29,33 km lange Abschnitt Rheinschanze – Neustadt eröffnet, am 1. Juli 1848 der Abschnitt Kaiserslautern – Homburg, am 12. Dezember 1848 Kaiserslautern – Frankenstein am 6. Juni 1848 Homburg – Bexbach und am 25. August 1849 wurde mit Neustadt Frankenstein die Lücke geschlossen, womit die Strecke von Bexbach über Homburg (Saar) durchgehend befahrbar war. Der Abschnitt Homburg – Bexbach ist heute jedoch Bestandteil der Strecke Homburg – Neunkirchen. Später wurde die Strecke von Homburg über Sankt Ingbert bis nach Saarbrücken verlängert, die neue Verbindung nach Saarbrücken kürzer war als die Strecke über Neunkirchen. Bereits im Juli 1856 war die Strecke auf gesamter Länge zweigleisig ausgebaut.

1867 wurde die Rheinbrücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim für die Eisenbahn eröffnet.

1900-2000

Da die Strecke auch heute noch für den Fernverkehr eine große Bedeutung hat, wurde sie ab 1960 auch elektrifiziert. Am 8. März 1960 konnte so auf dem Abschnitt Saarbrücken - Homburg elektrisch gefahren werden. Der Abschnitt Homburg - Kaiserslautern folgte am 28. Mai 1961 und ab dem 12. März 1966 war die Pfälzische Ludwigsbahn auf gesamter Länge elektrisch befahrbar.

2000-heute

Seit Dezember 2003 verkehrt auf der Ludwigsbahn im Abschnitt Kaiserslautern – Ludwigshafen die Rhein-Neckar-S-Bahn, die 2006 bis nach Homburg verlängert werden soll. Gleichzeitig wird die Pfälzische Ludwigsbahn zur Zeit viergleisig ausgebaut; eigens hierfür entstand für Fernzüge eine Umfahrung von Schifferstadt. Mit einführung des S-Bahnbetriebs wurden auch die Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert und die Bahnsteige auf eine Höhe von 76 Zentimetern gebracht, um einen ebenerdigen Einstieg in die Triebwagen zu ermöglichen. Der bisherige Bahnhof von Weidenthal wurde aufgegeben, anstattdessen bekam der Ort einen günstiger gelegenen Haltepunkt.

Betrieb

Verkehr

Im Abschnitt Kaiserslautern-Ludwigshafen verkehren Züge der S-Bahn RheinNeckar, die über Ludwigshafen hinaus bis nach Mosbach (Baden) und teilweise bis nach Osterburken durchgebunden werden. Auf dem Abschnitt Kaiserslautern-Saarbrücken verkehren Regionalbahnen. 2006 soll die S-Bahn bis Homburg verlängert werden.

Ferner verkehren auf der Strecke ICEs der Linie Saarbrücken – Leipzig und Eurocitys (EC) der Linie ParisFrankfurt am Main mit Zwischenhalten in Homburg, Kaiserslautern und Neustadt. Ab 2007 wird die Strecke auch von Europäischen Hochgeschwindigkeitszügen aus Paris genutzt (siehe Rhealys). Die Pfälzische Ludwigsbahn ist somit die einzige Strecke in der Pfalz, auf der Fernzüge verkehren.

Ebenso findet auf der Strecke reger Güterverkehr statt.

Von Ludwigshafen bis Kaiserslautern gilt der Tarif des Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), obwohl nur der Abschnitt Ludwihshafen - Weidenthal innerhalb dieses Ververkehrsverbundes liegt. Von Frankenstein bis Bruchmühlbach-Miesau gilt der Tarif des Westpfalz-Verkehrsverbund (WVV).

Verlauf

Von Ludwigshafen bis Schifferstadt verlauft die Strecke geradlinig Richtung Süd-West, danach biegt sie rechts ab und fährt bis kurz vor Neustadt-Böbig weiterhin geradlinig, um dann die Oberrheinische Tiefebene zu verlassen und ins Haardtgebirge einzutreten. Ab dort hat die Strecke Gebirgsbahn-Charakter. Hinter Neustadt durchquert sie den Pfälzer Wald. Zunächst passiert sie den sog. Wolfsberg-Tunnel. Hinter Lambrecht zweigt das Kuckucksbähnel, eine Museumstrecke nach Elmstein, ab. Anschließend werden bis Kaiserslautern weitere Tunnels (Lichtensteiner Kopf-Tunnel, Retschbach-Tunnel, Schönberg-Langeck-Tunnel, Mainzer Berg-Tunnel, Köpfle-Tunnel, Eisenkehl-Tunnel, Kehre-Tunnel, Gipp-Tunnel, Franzosenwoog-Tunnel und Heiligenberg-Tunnel) passiert. Einige Kilometer westlich von Kaiserslautern wird der Pfälzer Wald wieder verlassen, um ab Landstuhl den Westrich zu durchfahren, bis sie das Endziel Saarbrücken erreicht hat.

Bahnhöfe

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer Abzweig zur
Ludwigshafen am Rhein 105,2
Ludwigshafen-Mundenheim 103,2
Ludwigshafen-Rheingönheim 101,4
Limburgerhof 98,5
Schifferstadt 94,5
Böhl-Iggelheim 89,7
Haßloch 85,9
Neustadt-Böbig 78,9
Neustadt an der Weinstraße Hbf 77,2 Pfälzische Nordbahn, Maximiliansbahn
Lambrecht (Pfalz) 70,7 Kuckucksbähnel
Neidenfels 68,0
Weidenthal 63,4
Frankenstein (Pfalz) 59,2
Hochspeyer 54,2 Alsenztalbahn
Kaiserslautern Hbf 43,7 Lautertalbahn (Pfalz), Biebermühlbahn
Kaiserslautern-Kennelgarten 41,0
Kaiserslautern-Vogelweh 39,0
Kaiserslautern-Einsiedlerhof 35,7
Kindsbach 31,8
Landstuhl 28,4
Hauptstuhl 22,7
Bruchmühlbach-Miesau 18,6
Homburg Hbf 0,0 Glantalbahn, Bliestalbahn
Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer Abzweig zur
Homburg Hbf 31,1 = 0,0
Limbach bei Homburg/Saar 26,3
Kirkel 21,5
Rohrbach (Saar) 16,0
Sankt Ingbert 12,5
Rentrisch 9,4
Scheidt 7,1
Saarbrücken-Schafbrücke 5,1
Saarbrücken Ost 2,7
Saarbrücken Hbf 0,0

Literatur

  • Albert Mühl Die Pfalzbahn. Geschichte, Betrieb und Fahrzeuge der Pfälzischen Eisenbahnen. Theiss Verlag, Stuttgart 1982 ISBN 3-8062030-16
  • Hansjürgen Wenzel Die Südwestdeutschen Eisenbahnen in der französischen Zonen (SWDE) Wuppertal (Eisenbahn-Kurier e.V.), 1976.
  • Andreas M. Räntzsch Die Eisenbahn in der Pfalz. Dokumantation ihrer Entstehung und Entwicklung Verlag Wolfgang Bleiweis, Aalen 1997 ISBN 3-928786-61

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