Bahnhof Enkenbach

Bahnhof in Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Oktober 2013 um 19:20 Uhr durch AF666 (Diskussion | Beiträge) (Bahnstrecken). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Enkenbach
Empfangsgebäude des Bahnhofs
Daten
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung SENK[1]
Preisklasse 6
Eröffnung 29. Oktober 1870
Lage
Stadt/Gemeinde Enkenbach-Alsenborn
Ort/Ortsteil Enkenbach
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Enkenbach


Bahnsteig des Enkenbacher Bahnhofs

Der Bahnhof Enkenbach[2] ist der zur Zeit einzige Bahnhof der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Er gehört der Bahnhofskategorie 6 der Deutschen Bahn AG (DB) an und verfügt über zwei Bahnsteiggleise. Der Bahnhof liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) und gehört zur Tarifzone 828.[3] Seine Anschrift lautet Bahnhofstraße 2.[4]

Er liegt an der Alsenztalbahn HochspeyerBad Münster und wurde am 29. Oktober 1870 mit Eröffnung des Streckenabschnitts von Hochspeyer nach Winnweiler in Betrieb genommen. Am 16. Mai des Folgejahres wurde sie auf gesamter Länge eröffnet. 1875 wurde der Bahnhof östlicher Endpunkt der Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach, die einen kürzeren Fahrweg für Züge der Alsenzstrecke nach Kaiserslautern bildete. 1932 wurde die seit 1876 existierende Eistalbahn GrünstadtEisenberg bis nach Enkenbach durchgebunden. Letztere ist zwischen Eiswoog und Enkenbach inzwischen stillgelegt.

Lage

Örtliche Lage

Der Bahnhof befindet sich am östlichen Siedlungsrand des Ortsteils Enkenbach der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Westlich von ihm verläuft parallel zu ihm die örtliche Bahnhofstraße und der Klosterbach. Die Rosenhofstraße – zugleich die Landesstraße 395 – kreuzt den südlichen Bahnhofsbereich. Unmittelbar östlich des Bahnhofs erstreckt sich bereits Alsenborn. Er verfügt über Parkplätze, Fahrrad-Stellplätze, Busanschluss und über einen barrierefreien Zugang.[4]

Bahnstrecken

Die Alsenztalbahn verläuft im Bahnhofsbereich von Südsüdost nach Nordnordwest. Südlich von Enkenbach ist die ansonsten zweigleisige Strecke nur noch eingleisig. Die Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach erreicht den Bahnhof aus südwestlicher Richtung in einer 90-Grad-Kurve. Die in diesem Bereich inzwischen stillgelegte Eistalbahn kreuzte die Alsenzstrecke nördlich des Bahnhofs niveaufrei, um anschließend über Alsenborn in den Stumpfwald einzutreten.

Geschichte

Um 1860 gab es erste Bestrebungen, entlang der Alsenz eine Bahnstrecke zu errichten. Diese sollte in Kombination mit der Maximiliansbahn und dem Ludwigsbahn-Abschnitt unmittelbar westlich von Neustadt als Transitstrecke in Nord-Süd-Richtung dienen sollte. Da Enkenbach selbst nicht am besagten Fluss liegt, war unklar, ob die Strecke über den Ort geführt würde. Die weiter westlich liegende Stadt Otterberg strebte beispielsweise eine Streckenführung über ihr Terrain an. Die zuständigen Ingenieure verwarfen dies jedoch und plädierten für eine Trasse über Enkenbach nach Hochspeyer, da diese topographisch einfacher war.[5]

Der Abschnitt Hochspeyer–Winnweiler wurde am 29. Oktober 1870 freigegeben, am 16. Mai des Folgejahres war die Strecke bis Münster vollendet worden. Am Anfang war Enkenbach Fernverkehrshalt von Zügen in Richtung Neustadt für Reisende aus Richtung Kaiserslautern.[6]

Obwohl die Strecke für Zugläufe nach Kaiserslautern eine Verbindungskurve in den Bahnhof Hochspeyer erhalten hatte, empfand vor allem die Barbarossastadt die Führung über Hochspeyer als Umleitung. Auf ihre Initiative wurde deshalb am 15. Mai 1875 die Bahnstrecke Kaiserslautern–Enkenbach eröffnet.

Bereits im Zuge der Planungen der 1876 eröffneten Eistalbahn, die von Grünstadt nach Eisenberg verlief, gab es Bestrebungen, sie langfristig bis nach Enkenbach zu verlängern. Diese sollte zudem als kürzestmögliche Verbindung zwischen Kaiserslautern und Worms dienen. Der Widerstand Bayerns verhinderte jedoch zunächst die Durchbindung. Anfang des 20. Jahrhunderts liefen die Planungen, der Bau wurde diesmal durch den Ersten Weltkrieg vereitelt. 1922 begann die Errichtung bis nach Enkenbach, ehe die Besetzung der Pfalz durch Frankreich den Bau unterbrach. Erst am 5. November 1932 war die Eistalbahn bis Enkenbach befahrbar.[7]

Literatur

  • Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.
Commons: Bahnhof Enkenbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. db-netz.de: Übersicht der Betriebsstellen und deren Abkürzungen aus der Richtlinie 100 . Abgerufen am 18. Oktober 2013.
  2. Der Bahnhof wird auch als Enkenbach-Alsenborn bezeichnet, vgl. die Stationsschilder am Bahnhof.
  3. vrn.de: Regionales Schienennetz und Wabenplan. (PDF; 1,9 MB) Abgerufen am 18. Oktober 2013.
  4. a b bahnhof.de: Hochspeyer. Abgerufen am 18. Oktober 2013.
  5. Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. 2005, S. 173 f.
  6. enkenbach-alsenborn.de: Bau der Alsenzbahn. Abgerufen am 18. Oktober 2013.
  7. schrankenposten.de: Die Geschichte der Eistalbahn Grünstadt – Enkenbach. Abgerufen am 27. August 2013.