Wappen | Karte |
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Wappen von Trossingen | Deutschlandkarte, Position von Trossingen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Tuttlingen |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 699 m ü. NN |
Fläche: | 24,2 km² |
Einwohner: | 15.072 (31. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 622 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 10,5 % |
Postleitzahlen: | 78635 - 78647 |
Vorwahl: | 07425 |
Kfz-Kennzeichen: | TUT |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 049 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schultheiß-Koch-Platz 1 78647 Trossingen |
Offizielle Website: | www.trossingen.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@trossingen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Lothar Wölfle (CDU) |
Trossingen ist eine baden-württembergische Stadt auf der Baar, zweitgrößte Stadt im Landkreis Tuttlingen (Region Schwarzwald-Baar-Heuberg).
Geografie
Geografische Lage
Trossingen liegt in 660 bis 760 Meter Höhe am Trosselbach, der in den Hagenbach und weiter in die Prim fließt. Der Neckar fließt nur wenige Kilometer westlich an Trossingen vorbei. Der Hohenlupfen (Talheim) und Hohenkarpfen (Gunningen/Hausen ob Verena) sind zwei markante Berge in der näheren Umgebung. Etwa 15 Kilometer westlich beginnt der Schwarzwald, etwa 15 Kilometer östlich die Schwäbische Alb mit dem Klippeneck. Die Donauquelle in Donaueschingen ist in etwa 20 Minuten, der Bodensee in etwa 30 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Trossingen liegt auf der Baar, wird aber oft dem Schwarzwald oder der Schwäbischen Alb zugeordnet, da nicht jeder außerhalb der Region die Baar kennt.
Nachbargemeinden
Mit den Gemeinden Durchhausen, Gunningen und Talheim hat Trossingen eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart. Tuningen (Schwarzwald-Baar-Kreis), Weigheim (Stadt Villingen-Schwenningen), Deißlingen (Kreis Rottweil), Aixheim (Gemeinde Aldingen) und Aldingen sind weitere Nachbargemeinden, für die die Stadt als Unterzentrum verschiedene Aufgaben wahr nimmt.
Stadtgliederung
Trossingen hat zwei Stadtteile, die von der Kernstadt räumlich leicht getrennt sind: Schura (einzige Eingemeindung) und Gölten (Neubaugebiet im Südwesten).
Klima
Das Klima wird von den Einheimischen als oft rau und trocken charakterisiert. Allerdings liegt Trossingen nach Angaben der Stadtverwaltung in einer der sonnenreichsten Regionen Deutschlands.
Geschichte
Erstmals erwähnt wird der Ort im Jahr 797, in einer Urkunde des Klosters St. Gallen. 1444 kommt Trossingen, das bis ins 19. Jahrhundert in Sontheim und Niederhofen geteilt ist, zum Stabsamt Tuttlingen und damit zu Württemberg. 1534 wird in Trossingen, wie im ganzen Herzogtum Württemberg, die Reformation eingeführt. Der Ort ist bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts rein evangelisch. Im Dreißigjährigen Krieg wird Trossingen in zwei Raubzügen der Villinger völlig niedergebrannt. 1648 leben nur noch 150 Einwohner im Ort. 1743 bis 1746 wird eine neue evangelische Kirche gebaut, die viel später "Martin-Luther-Kirche" genannt wird.
1827 bringt Christian Meßner, der "Zeug-Christe", die erste Mundharmonika nach Trossingen und wird der erste "Bläslemacher". Er gilt deshalb als Begründer der Trossinger Harmonika-Industrie. 1857 gründet Matthias Hohner sein eigenes Unternehmen, das später als Matth. Hohner AG weltbekannt wird. Neben Messner und Hohner gründen auch Andreas Koch und Christian Weiß weitere Harmonikafabriken, die Jahrzehnte später von Hohner übernommen werden. Ab den 1880-er Jahren setzt eine rasante wirtschaftliche Entwicklung ein. Trossingen wird weltweit Mittelpunkt der Harmonika-Industrie.
1911 wird der "älteste Trossinger" ausgegraben, nämlich der erste Saurier, der rund 200 Millionen Jahre alt ist. 1932/33 folgen weitere Ausgrabungen. 1912 gründet Fritz Kiehn die "Efka-Werke", die vor allem Zigarettenpapier produzieren. 1927, anlässlich der 100-Jahr-Feier der Harmonika-Industrie, erfolgt die Verleihung der Stadtrechte. Trossingen hat zu dieser Zeit knapp 6000 Einwohner, die Harmonika-Industrie hat ihre Blüte erreicht und beschäftigt vor dem Zweiten Weltkrieg rund 5000 Arbeitnehmer in Trossingen und einem ausgedehnten Filialsystem in der Baar und auf dem Heuberg. Jährlich nehmen mehr als 20 Mio. Mundharmonikas und tausende Akkordeons ihren Weg in alle Welt. 1935 wird die katholische Kirche St. Theresia eingeweiht.
Auch Trossingen hat unter dem Zweiten Weltkrieg stark zu leiden. Über 400 gefallene und vermisste Soldaten sind zu beklagen. Außerdem gibt es 1945 im Februar und im April Luftangriffe. Der Einmarsch der französischen Truppen erfolgt am 21. April 1945. Die schlechte Ernährungslage und die strengen Nachkriegswinter machen den Trossingern besonders zu schaffen. Ein großes Problem ist auch die Aufnahme von rund 1800 Vertriebenen und Flüchtlingen aus dem deutschen Osten. In den folgenden Jahren entstehen rund um die Stadt mehrere Neubaugebiete.
Als Vorgänger der Musikhochschule 1946 erhält das "Staatliche Hochschulinstitut für Musikerziehung an der Universität Heidelberg" mit Sitz in Trossingen die Bezeichnung "Staatliches Hochschulinstitut für Musikerziehung Trossingen". Weitere musikalische Institutionen werden in Trossingen eingerichtet. Als wichtigste im Laienmusikbereich wird Anfang der 70-er Jahre die "Bundesakademie für musikalische Jugendbildung" errichtet. Trossingen kann sich allmählich zurecht mit dem Titel "weltbekannte Musikstadt" schmücken.
Die 1950-er Jahre bringen auch für Trossingen das "Wirtschaftswunder". Zahlreiche bedeutende Bauwerke und Einrichtungen entstehen in diesen Jahren: das Freibad (1952), das Kreiskrankenhaus (1953), das Dr. Karl-Hohner-Bürgerheim (1955), das Johannes-Brenz-Gemeindehaus (1956), die Fritz-Kiehn-Sporthalle (1957), das Dr. Ernst-Hohner-Konzerthaus (1960) und die Löhrschule (1961). Höhepunkt der 50-er Jahre und der Hohner-Firmengeschichte ist (1957) das Jubiläum "100 Jahre Hohner". Im neuen Schulzentrum wird 1967 das Progymnasium zur Vollanstalt ausgebaut, 1974 entsteht die neue Realschule.
Andererseits hat Trossingen auch Verluste zu erleiden. In den 70-er Jahren schließen die Berufschule und das Kreiskrankenhaus, für das das Nachsorgekrankenhaus Bethel ein Ersatz ist. Die ebenfalls in den 70-er Jahren drohende Gefahr einer Giftmülldeponie bei Durchhausen, in unmittelbarer Nähe des Stadtteiles Schura, kann abgewendet werden. 1977 wird mit dem Heimatmuseum "Auberlehaus" noch einmal ein Glanzstück geschaffen. In der Stadtmitte wird die Musikhochschule durch Neubauten in mehreren Bauabschnitten ein dominierender Faktor. 1991 wird das Harmonikamuseum eröffnet.
1970, als im Land die Kreisreform zur Debatte steht, entscheidet sich in einer Bürgeranhörung nur eine sehr knappe Mehrheit der Trossinger (1540 zu 1509 Stimmen) für ein Verbleiben im Landkreis Tuttlingen. Die Alternative wäre ein Wechsel in den neugeschaffenen Schwarzwald-Baar-Kreis gewesen. Im Rahmen der Gemeindereform erfolgt 1971 die freiwillige Eingemeindung von Schura nach Trossingen. Als Folge der seit 1974 sehr intensiv gepflegten Partnerschaft mit der französischen Stadt Cluses wird der Stadt 1985 die Ehrenfahne des Europarats verliehen und 1994 die Ehrenplakette. Durch den Zuzug von zahlreichen Aussiedlern, vor allem aus Russland und Rumänien, steigt die Trossinger Einwohnerzahl stark an.
1995/1996 verlässt die Matth. Hohner AG das alte Firmengelände in der Stadtmitte und bezieht einen Neubau im Industriegebiet. Die Zahl der Beschäftigten geht seit den 70-er Jahren durch den Niedergang der Harmonika-Industrie stetig zurück. Ein Großteil der alten Fabrikgebäude wird abgerissen. Der hohe Fabrikschornstein, ein Wahrzeichen der Stadt, wird gesprengt. 1996 feiert die Evangelische Kirchengemeinde das 250-jährige Bestehen ihrer Martin-Luther-Kirche, und 1997 feiert die ganze Stadt "1200 Jahre Trossingen". In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts erhält Trossingens Zentrum ein neues Gesicht, da das ehemalige Hohner-Gelände neu gestaltet wird und auch der Marktplatz und die Hauptstraße umgestaltet werden sollen.
Religion
In der Stadt hat der Protestantismus eine lange Tradition. Mit Johannes Spreter war hier auch ein bedeutender Reformator im 16. Jahrhundert beheimatet. Heute sind etwa 44% der Trossinger protestantisch und rund 28% katholisch. Folgende Kirchen und Religionsgemeinschaften gibt es in der Stadt:
- Altpietistische Gemeinschaft e.V.
- Evang. Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
- Evangelisch-methodistische Kirche
- Evangelische Kirche
- Evangeliums-Christen-Gemeinde
- Freie Christengemeinde
- Gemeinde Gottes
- Katholische Kirche
- Neuapostolische Kirche
- Zeugen Jehovas
Trossingen ist Sitz des Gemeindejugendwerks (GJW) Baden-Württemberg, das für die Kinder-, Jungschar-, Teenie- und Jugendarbeit des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden zuständig ist.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerentwicklung zwischen 1816 und 2005.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 22 Sitze und wird in direkter Wahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Als süddeutsche Besonderheit hat der Wähler die Möglichkeit des Kumulierens und Panaschierens. Im aktuellen Gemeinderat stellt die CDU die stärkste Fraktion. Die nächste Gemeinderatswahl ist 2009. Der Gemeinderat setzt sich seit der Kommunalwahl am 13. Juni 2004 wie folgend zusammen:
- CDU: 8 Sitze (Hans Trümper, Clemens Henn, Hans-Martin Nester, Helmut Distel, Jürgen Vosseler, Wolfgang Schoch, Petra Hermann, Eckard Messner)
- FWV: 6 Sitze (Heinz Messner, Gustav Betzler, Christian Kratt, Marco Gola, Hermann Maier, Ralf Pfründer)
- FDP: 4 Sitze (Willy Walter, Dr. Hilmar Fleischer, Christian Obergfell, Thomas Schmitt)
- SPD: 2 Sitze (Dieter Weitzmann, Eckart Wössner)
- OGL: 2 Sitze (Susanne Reinhardt-Klotz, Petra Frankenstein)
Bürgermeister
An der Spitze der Stadtverwaltung und gleichzeitig Vorsitzender des Gemeinderats ist der Bürgermeister. Er wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Der seit 1994 amtierende und 2002 wiedergewählte Bürgermeister ist Lothar Wölfle (CDU). Die nächste Bürgermeisterwahl ist 2010.
Bis 1930 war die Amtsbezeichnung des Bürgermeisters "Schultheiß".
- 1886 - 1913: Jakob Koch (Schultheiß)
- 1913 - 1928: Ernst Haller (ab 1927 "Stadtschultheiß")
- 1928 - 1934: Waldemar Bärlin
- 1934 - 1945: Emil Kienzle (ab 1942 Soldat, Vertretung: Christian Messner)
- 1945 - 1952: Hans Neipp
- 1952 - 1970: Rudolf Maschke
- 1970 - 1994: Heinz Mecherlein
- seit 1994: Lothar Wölfle
Wappen
Die Stadt Trossingen führt ein Wappen gemäß nachstehender Beschreibung:
In Gold (Gelb) ein schwarzer Adler mit goldenem (gelbem) Brustschild, darin drei schwarze Hirschstangen übereinander.
Der Adler stammt eigentlich aus dem Wappen des Weilers Thalhausen der ursprünglich zur freien Reichsstadt Rottweil gehörte, später von Trossingen übernommen wurde dann aber abgegangen ist. Die drei Hirschstangen dokumentieren die zugehörigkeit des Kernortes zu Württemberg.
Städtepartnerschaften
- Cluses in Hochsavoyen/Frankreich (seit 1974)
- Beaverton im Bundesstaat Oregon/USA (seit 1993)
- Windhoek, Hauptstadt Namibias (seit 1997)
Patenschaften
1974 übernahm die Stadt Trossingen die Patenschaft für das im selben Jahr in Dienst gestellte Unterseeboot U22 vom 3. U-Bootgeschwader in Eckernförde/Ostsee. 2002 übernahm Trossingen die Patenschaft für die 3. Kompanie des Versorgungsbattaillons der Deutsch-Französischen Brigade.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Drei Museen von z.T. überregionaler Bedeutung befinden sich in der Stadt. Das Deutsche Harmonikamuseum hat die umfangreichste Sammlung von Mund- und Handharmonikas im Land. Im Auberlehaus befindet sich eines der schönsten und größten Museen der Region - es ist mehr als nur ein Heimatmuseum.
Im Eisenbahnmuseum kann man sich über die weltweit einzigartige Geschichte der Trossinger Eisenbahn informieren, u.a. ist der Fuhrpark der Baujahre 1898, 1902, 1938, 1956 und 1968 zu sehen. Die Museumsbahn T1 gehört zu den ältesten noch betriebsfähigen elektrischen Eisenbahnen der Welt.
Funde und Ausgrabungen
- Reste von über 70 Sauriern sowie Muscheln und Ammoniten werden ab 1911 in und um Trossingen gefunden (siehe auch Museum Auberlehaus).
- Spuren einer (seltenen) zweiteiligen Keltischen Viereckschanze sind in Trossingen zu sehen.
- Neben der unweit gelegenen Gemeinde Oberflacht gilt Trossingen als eine jener Fundstätten für alamannische Hölzer; dank der tonigen Lehmböden sind alamannische Grabeinbauten und -beigaben außerordentlich gut erhalten. Im Jahr 2002 kann so die bislang einzige vollständig erhaltene und beschnitzte Leier aus dem 6. Jahrhundert geborgen werden. Die Originalfunde werden im Archäologischen Landesmuseum in Konstanz und zum Teil auch im Museum Auberlehaus gezeigt.
Bauwerke
Als eine Art Wahrzeichen der Stadt sehen viele das Türmle (ein Überbleibsel einer Kirche in der Ernst-Haller-Straße). Seit 1960 hat Trossingen ein Konzerthaus mit 1000 Sitzplätzen (Dr.-Ernst-Hohner-Konzerthaus, Grundsteinlegung 1957 anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Hohner"), damals einzigartig zwischen Stuttgart und Zürich. Hier finden neben Konzerten z.B. auch Theateraufführungen, Ausstellungen und Tagungen statt. Das Kesselhaus, auf dem ehemaligen Hohner-Areal in der Stadtmitte, versteht sich als Kulturfabrik für Kabarett, Kleinkunst, Theater und Musik.
Die Martin-Luther-Kirche ist die älteste Kirche der Stadt (erbaut 1743 - 1746 auf Fundamenten früherer Kirchen). Die mittelalterliche Kirche hieß "Marienkirche", ab 1927 wurde sie "Stadtkirche" genannt, und 1933 erhielt sie anlässlich des 450. Geburtstages des Reformators Martin Luther dessen Namen. Im Chor der Kirche herrschen barocke Farben und Stilelemente vor, die bei der Renovierung 1973/74 wieder freigelegt wurden. Im Langhaus dominieren seit der Renovierung von 1927 Stilelemente des Expressionismus. Außerdem geben der Kirche zahlreiche farbige Fenster aus dem 20. Jahrhundert das Gepräge, geschaffen von Rudolf Yelin, Vater und Sohn, gestiftet von der Fabrikantenfamilie Hohner. Der markante Zwiebelturm stammt aus dem Jahre 1756.
Parks
Am Stadtrand, zwischen Trossingen und Schura gelegen, befindet sich das Naherholungsgebiet Gauger. Es besteht u.a. aus einem kleinen See, zahlreichen Spazier- und Wanderwegen und einem Wildgehege.
Freizeit
Zu den besonderen Freizeitangeboten zählen eine Stadtbibliothek, ein Stadion und ein kommunales Kino. Eine Stock-Car-Rennstrecke in der Teufelsgurgel lockt immer wieder zahlreiche Motorsportfreunde aus Nah und Fern an. Seit dem 23. Juli 2005 gibt es zudem das Naturbad Troase, ein künstlich angelegtes, naturnahes Freibad, das ohne den Einsatz von Chemikalien auskommt.
Bilder von der Einweihung: | ||
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Traditionen
- Trossinger Morgensupp
Bei der Trossinger Morgensupp handelt es sich nicht um eine deftige Mahlzeit als vielmehr um ein Viertel Württemberger Wein (Anm.: meist rot) und frischen "Häpfekranz" (Hefekranz). Wenn er besonders gut schmecken soll,wird er mit viel "Zibeebe" (Rosinen) gebacken.
- Trossinger Heimatlied
Zu festlichen Anlässen wird gelegentlich auch das Trossinger Heimatlied (J. Zepf/Fr. Jöde) gesungen, eine "Lokalhymne" auf die Stadt und die Baar.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Trossinger Pfingstmarkt: großes und traditionsreiches Volksfest mit Krämermarkt und Vergnügungspark
- Kilbemarkt: Krämermarkt um Kirchweih
- Internationaler Summertime Duathlon[1]
- Kesselhaustreiben: Festival für Kleinkunst, Kabarett, Theater und Musik (schwerpunktmäßig für regionale Künstler)
- Blues-Fabrik: Workshops und Festival
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Trossingen liegt innerhalb eines Dreiecks, das von den Bundesstraßen 14, 27 und 523 gebildet wird und die Städte Tuttlingen, Rottweil und Villingen-Schwenningen verbindet. Allerdings ist die Ausschilderung Trossingens in der Region relativ spärlich, insbesondere in den Landkreisen Rottweil und Schwarzwald-Baar, die beide an die Stadt grenzen. So findet sich z.B. aus Richtung Rottweil kommend erst ca. 4 km vor Trossingen der erste Hinweis auf die Stadt. Rund 4 km westlich von Trossingen befindet sich die Autobahnausfahrt Villingen-Schwenningen (BAB 81). Trossingen liegt an der Deutschen Uhrenstraße und ist Anfangs- bzw. Endpunkt der Schwäbischen Albstraße.
Trossingen ist bequem per Bahn zu erreichen. Um einen Eisenbahnanschluss zu bekommen, bauten Bürger Ende des 19. Jahrhunderts eine rund 4 km lange Bahnstrecke vom Ortskern zur Linie Rottweil-Villingen. Im Jahre 1898 eröffnet, war diese Bahn eine der ersten elekrischen Eisenbahnen in Württemberg. Sie fuhr bis im Jahr 2003 im Regelbetrieb als Trossinger Eisenbahn, betrieben von der Stadt Trossingen.
Trossinger Eisenbahn und Ringzug: | |
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Mittlerweile ist die Strecke Bestandteil des Ringzug-Konzepts, das viele Orte in der Region mit S-Bahn-ähnlichem Angebot verbindet.
Ansässige Unternehmen
Von besonderer Bedeutung für die Geschichte der Stadt ist die Trossinger Musikinstrumenten-Firma "Hohner". Hohner hat weltweite Bedeutung durch die Herstellung von Mundharmonikas und Akkordeons errungen. Zu den größeren Arbeitgebern in der Stadt gehören außerdem eine Niederlassung der Initial Textil Service GmbH & Co. KG (Pflege und Vermietung von Textilien jeder Art), die Efkadruck GmbH, die Displays und Verpackungen aus Wellpappe und Karton herstellt und die Imperial Tobacco EFKA GmbH & Co. KG, die auf Papierverarbeitung und das Herstellen von Zigarettenhülsen spezialisiert ist.
Medien
Seit 1896 erscheint (mit Unterbrechung im Dritten Reich) die Trossinger Zeitung, damals als eigenständiges Blatt, seit 1961 als Lokalausgabe der Schwäbischen Zeitung. Der Zeitungstitel ist geblieben. Bis 2004 gibt es in der Stadt auch eine Lokalausgabe des Schwarzwälder Boten. Auch in der Schwenninger Ausgabe der Südwest-Presse (Die Neckarquelle) ist eine tägliche Seite für Nachrichten aus Trossingen reserviert.
Trossingen liegt ferner im offiziellen Zuständigkeitsgebiet folgender regionaler/lokaler Hörfunksender: Radio Neckarburg, Radio 7, SWR4 BW Radio Tübingen und Radio Südbaden. Zur Erklärung: Radio Südbaden hat zwar ein Subregionalfenster (Radio Schwarzwald-Baar-Heuberg) für die Region, da aber Trossingen und einige andere Städte historisch betrachtet württembergisch sind, sendet auch Radio Tübingen für dieses Gebiet. Ein regionales Fernsehangebot ist zurzeit in Planung.
Konsulate
In Trossingen befindet sich ein Honorarkonsulat der Republik Namibia.
Bildung
Aus der Traditionsindustrie ging die Trossinger Hochschule für Musik hervor. Zusammen mit der Hochschule für Musik begründen das Hohnerkonservatorium, eine Fachschule für Harmonikalehrer, die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung, das Dr. Ernst Hohner Konzerthaus und die Jugendmusikschule Trossingens Ruf als Musikstadt. Auch der Deutsche Harmonika-Verband e.V. hat seinen Sitz in dieser Stadt, er wurde hier 1931 gegründet.
Zudem sind drei Grundschulen ("Friedensschule", "Rosenschule" und die Grundschule im Stadtteil Schura), eine Hauptschule ("Löhrschule"), eine Förderschule für Lernbehinderte ("Solwegschule"), eine "Schule des Lebens" (für Verhaltensauffällige), eine Realschule und ein Gymnasium vorhanden. Die einst eigenständige Volkshochschule ist heute Außenstelle der VHS Tuttlingen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1924 Kommerzienrat Jakob Hohner, Harmonikafabrikant, ältester Sohn des Firmengründers Matthias Hohner
- 1928 Ernst Haller, Schultheiß von 1913 bis 1928 (1927 Stadtschultheiß)
- 1935 Fritz Kiehn, 15. Oktober 1885, † 1980, Fabrikant (Efka-Werke), Stadtrat, 1932 - 1945 Reichstagsabgeordneter, zahlreiche Ämter und Funktionen im Dritten Reich (Ehrenbürgerrecht 1945 aberkannt, ab 1957 wieder als Ehrenbürger bezeichnet)
- 1946 Professor Dr. h. c. Ernst Hohner, * 28. Juni 1886, † 16. Oktober 1965, Harmonikafabrikant, Stadtrat (1. Beigeordneter), Enkel des Firmengründers
- 1952 Dr. Karl Hohner, Harmonikafabrikant, Enkel des Firmengründers
- 1967 Hans Lenz, *12. Juli 1907, † 18. August 1968, Verwaltungsdirektor, Stadtrat, 1953-1967 MdB (FDP), 1961-1962 Bundesschatzminister, 1962-1965 Bundesminister für Wissenschaft und Forschung
- 1968 Dipl.-Ing. Matthias Hohner, *20. August 1898, † 1979, Harmonikafabrikant, Enkel des Firmengründers
- 1970 Rudolf Maschke, 27. März 1904, † 4. Januar 1979, Bürgermeister
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Spreter, * kurz vor 1500, † 1547, der Reformator von Trossingen
- Christian Messner, * 1. November 1805, † 13. Dezember 1874, Begründer der Trossinger Harmonika-Industrie (1827)
- Matthias Hohner, * 12. Dezember 1833, † 11. Dezember 1902, Gründer der gleichnamigen Harmonikafabrik (1857)
- Karl Demetz, * 1909, † 1986, Tier- und Landschaftsmaler
- Emil Kiess, * 1930, Bildender Künstler
- Ernst Pfister, * 28. April 1947, Politiker, seit 1980 MdL (FDP), seit 2004 Wirtschaftsminister des Landes Baden-Württemberg
- Ernst Burgbacher * 28. Mai 1949 , Politiker (FDP), seit 198 MdB, seit 2002 Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion.
- Gaby Hauptmann, * 15. Mai 1957 , freie Journalistin, Filmemacherin und Autorin
Literatur
- Häffner, Martin: Trossingen - Vom Alemannendorf zur Musikstadt. Stadtbuch-Verlag Lienhard & Junge, Trossingen 1997
- Neipp, Volker: Trossingen - Gesichter unserer Stadt. Sutton Verlag GmbH, Erfurt 1999, ISBN 3-89702-154-4
Weblinks