Nümbrecht

Gemeinde in Nordrhein-Westfalen
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Nümbrecht ist eine Gemeinde im Süden des Oberbergischen Kreises im südlichen Nordrhein-Westfalen innerhalb des Regierungsbezirks Köln.

Fakten in Kürze

  • 350 m ü. NN
  • Gemeindefläche 72 km²
  • ca. 17.000 Einwohner:
    • Hauptort mit rund 6.000 Einwohnern
    • ca. 90 Dörfer mit 11.000 weiteren Einwohnern

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Aussichtsturm

Aussichtsturm auf dem "Lindchen" in Nümbrecht (341 m über NN, 154 Stufen, 30 m hoch). Weitblick bis zum Rhein, (Siebengebirge) und bis zum Rothaargebirge.

Amiger Stollen

Eisenerzstollen, ca. 200 bis 300 Jahre alt. Der Stollen liegt unterhalb der Alfred-Lang-Schutzhütte unterhalb des Aussichtsturms im Waldgebiet "In der Goldkaule", Stollenlänge ca. 20 Meter. Nach der Überlieferung soll der Stollen jedoch bis zum Dorf Ödinghausen führen. Heute ist der Eingang mit einem Gitter verschlossen und nur die naturgeschützten Fledermäuse wissen wie tief der Stollen wirklich ist...

Benroth

"Ökologisches Dorf der Zukunft". Das "Ökodorf" Benroth liegt ca. 5 km von Nümbrecht entfernt. Die ökologische Umgestaltung durch kleine und größere Maßnahmen (z.B. Feuchtbiotop, Trockenmauern, Hecken, Entsiedlungen) lässt sich im Erscheinungsbild des Dorfes ablesen, so dass sich ein Besuch insbesondere in den Monaten Mai bis Oktober lohnt. Führungen nach Anmeldung möglich. Der ca. einstündige Weg ("Ökomeile") durch das Dorf ermöglicht einen interessanten Einblick in das Projekt.

Fachwerk

Besonders im Ort Bruch nordöstlich von Nümbrecht stehen gut erhaltene Fachwerkhäuser, die zum größten Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen. Teilweise wurden Sie auf den Grundmauern der vorherigen Häuser erbaut.

Dicke Steine

Quarzit-Härtlinge aus der Devonzeit, Alter: ca. 350 Mio Jahre. Die Quarzitsteine wurden durch Erosion aus dem weicheren Meergestein freigewaschen. Fundstätte Seelilie und Armkiemer (also keine Findlinge aus der Eiszeit oder gar Meteoriten, wie früher angenommen wurde).

Hexenweiher

Zwei Teiche (Weiher) unterhalb des Dorfes Spreitgen. Ob im Mittelalter, wie angenommen, hier noch so genannte "Hexenproben" durchgeführt wurden, ist historisch nicht belegt (Die Hexen wurden "geschwemmt", d.h. sie wurden an Händen und Füßen gefesselt in einen Teich geworfen. Gingen sie unter, galten sie als unschuldig. Meist hieß es aber: "Sie sind artig geschwommen." Dann war ihr Schicksal aber auch besiegelt.). Immerhin haben auf Schloss Homburg (siehe unten) Hexenprozesse stattgefunden; z.B. wurden am 14. September 1631 sechs Frauen aus dem Oberkirchspiel auf Grund einer solchen Anklage hingerichtet (sie wurden übrigens zur Schärfe des Schwertes begnadigt, da sie freiwillig - und noch über die Anklage hinaus - gestanden hatten).

Kirchen

Die 1000jährige ehrwürdige Schlosskirche in Nümbrecht ist baugeschichtlich einer der interessantesten Sakralbauten des Oberbergischen Kreises: Wuchtiger romanischer Turm, schwere mittelalterliche Pfeiler und Gurtbögen im Innenraum, zartgegliederter gotischer Chor, flache Gewölbe aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, barocke Turmhaube und bemerkenswerte, ebenfalls barocke Prinzipalstücke.

Bunte Kerke (Kirche mit mittelalterlichen Wandgemälden) in Marienberghausen. Durch wiederholte Umbauten unterscheidet sich das Gotteshaus deutlich von anderen mittelalterlichen Wehrkirchen. Von der ursprünglichen Kirche ist nur noch der Westturm aus dem 12. Jahrhundert vorhanden. Der spätgotische Bildbestand im Inneren ist jedoch erhalten geblieben. Die bekannten Themen der Wandgemälde kamen 1910 bei einem Orgelumbau wieder zum Vorschein, nachdem sie in der Reformationszeit alle übertüncht worden waren. Die Kirche ist eine der wenigen im Rheinland, die einen unverfälschten Bestand an spätgotischer Malerei aufweist.

Marienberghausen

1969 und 1991 war Marienberghausen Sieger im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" und "Geburtsort" der Oper Hänsel und Gretel, die hier von Engelberth Humperdinck komponiert (und auch erstmalig aufgeführt) wurde.

Oberbergische Postkutsche

Von Mai bis Ende Oktober jeweils freitags, samstags und sonntags verkehrt zwischen Nümbrecht und Wiehl ein Nachbau der Postkutsche der kaiserlichen Post um 1871.

Säulenbrunnen im Kurpark

Der Säulenbrunnen ist ein Werk des Bildhauers Michael Schwarze. Entstanden anlässlich der Landesgartenschau in Nümbrecht 1974. Die Figuren des Brunnens symbolisieren den uralten Willen des Menschen, sich von Zwängen des Lebens zu befreien. Die weiblichen Figuren: Symbol der Schönheit und Fruchtbarkeit. Die Fäuste: Ausdruck der Gewalt und der Durchsetzungsfähigkeit. Die Hand: Zeichen des Begreifens und Schaffens. Das männliche Bein: Zeichen des Fortschritts und der Eroberung.

Schloss Homburg

Alte Höhenburg. Erbaut teilweise aus Steinen und an der Stelle der ehemaligen Wasserburg "Holstein". Die Wasserburg wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von Graf Gottfried dem ersten Grafen von Sayn aus dem Hause Sponheim käuflich erworben. Schloss Homburg ist Museum des Oberbergischen Kreises. In unmittelbarer Nähe: Säge- und Getreidemühle und Backhaus. Außerdem ist im "Roten Haus" (ehemaliges Wirtschaftsgebäude "Zehntscheuer des Schlosses") der Sitz der Biologischen Station Oberberg. Aufgabengebiet: Wissenschaftliche und praktische Betreuung der oberbergischen Naturschutzgebiete und verschiedener Landschaftspflegeprojekte.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Kirchengemeinden

  • Evangelische Kirchengemeinde Nümbrecht, Alte Poststr. 2, 51588 Nümbrecht, Telefon (02293) 6772
  • Evangelische Kirchengemeinde Marienberghausen, In den Fluren 8, 51588 Nümbrecht-Marienberghausen, Telefon (02293) 1778

Literatur

  • Marion Geldmacher, Die Anfänge von Nümbrecht und Homburg, Schriften zur Rheinischen Geschichte Bd. 4, Köln 1980
  • Karl Heckmann, Geschichte der ehemaligen Reichsherrschaft Homburg an der Mark, Bonn 1939
  • Heinrich Schild, Chronik der Gemeinden Nümbrecht und Marienberghausen, Nümbrecht 1977

Kommunen im Oberbergischen Kreis:
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