Moers-Kapellen ist ein Stadtteil von Moers im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen. Es liegt im Süden von Moers und grenzt im Norden an Neukirchen-Vluyn, im Westen an Luit und Niep (beide zu Neukirchen-Vluyn), im Süden an Traar (zu Krefeld) und im Osten an Rumeln-Kaldenhausen (zu Duisburg).
Kapellen Stadt Moers
| |
---|---|
![]() | |
Koordinaten: | 51° 25′ N, 6° 36′ O |
Höhe: | 24 m |
Fläche: | 15,46 km² |
Einwohner: | 11.973 |
Bevölkerungsdichte: | 774 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 47447 |
Vorwahl: | 02841 |

Von einem früher selbständigen und typischen niederrheinischen Dorf landwirtschaftlicher Prägung, das später Zechenstandort wurde, hat sich Kapellen durch Strukturwandel zu einem wachsenden Stadtteil gewandelt.
Am 1. Januar 1975 wurde Kapellen in die Stadt Moers eingegliedert. 306 Einwohner, die damals auf einer Fläche von 1,57 km2 lebten, wechselten nach Krefeld.[1]
Kapellen ist, mit zurzeit 12.173 Einwohnern, eine beliebte Wohnlage für Menschen, die in der etwa 35 km entfernten Landeshauptstadt Düsseldorf und in den angrenzenden Städten Krefeld und Duisburg arbeiten. Der im Südosten an den Ort anstoßende Lauersforter Wald sowie viele Bauernhöfe prägen das Bild des zum Teil noch landwirtschaftlich genutzten Stadtteils.
Mundart
In Kapellen und Holderberg wird „Grafschafter Platt“ in einer speziellen lokalen Ausprägung gesprochen. Bis nach dem zweiten Weltkrieg war „Platt“ die Umgangssprache einer breiten Bevölkerungsschicht – heute sprechen und verstehen nur noch wenige Menschen die alten Mundarten. Kapellen liegt im Niederfränkischen Mundartraum nördlich der sogenannten Benrather Linie ( mit der maache-maake-Unterscheidung) , die das südliche Mittelfränkische (auch Ripuarisch genannt) vom nördlichen Niederfränkischen abgrenzt. Auch liegt der Ort nördlich der Uerdinger Mundartlinie, die sich vom Rhein kommend an Hüls vorbei über Kempen nach Venlo zieht. Diese Uerdinger Linie (auch ek-ech-Grenze genannt) grenzt das Südniederfränkische (das z.B. in Uerdingen und Krefeld – Krieewelsch - gesprochen wird) vom Nordniederfränkischen ab, das im Krefelder Ortsteil Hüls (siehe Hölsch Plott) und Kempen, sowie nördlich beginnend mit Kapellen im Großraum Moers, in den Kreisen Kleve und Wesel sowie Dinslaken, Duisburg und Mülheim-Ruhr bis in die Ausläufer des Bergischen Landes gesprochen wird. Eines der wichtigsten Merkmale des Nordniederfränkischen ist die Aussprache des Personalpronomenes „ich“ als ek , während es im Süden des Niederrheines als ech gesprochen wird. Auch das Verb „haben“ wird unterschiedlich gesprochen: im Raume Kapellen sagt man z.B. „ek häbb“. Weiter südlich heißt es „ech han“.
Auch wenn die Mundart auf dem Rückzug ist, so wird Platt zu Karneval, auf Mundartabenden und in Vereinen gepflegt. Auch gibt es eine örtliche Mundart-Literatur. Hervorzuheben ist das Buch der inzwischen verstorbenen Holderberger Bäuering Katharine Specht: Maikirschen, aus dem folgende Passage zitiert sei: [2]
- Aldaach in`t neie Joor
- Öt neie Joor brooch al`s Daach neien Äerbet. Daages drop schnoof de Weent öm öt Huus, öt schneiden. Dä Schnee höpden sech ower dä gefroorenen Oondergroont un bleef legen. Op`e Täk fon`e Böüm looch opgehüp en dike wite Kaant…
(Das lesenswerte Buch zur Kapellener Heimatgeschichte – mit einer kompletten Übersetzung ins Hochdeutsche – ist 1991 erschienen im Rheinland-Verlag Köln, mit der ISBN-Nr: 3-7927-1250-4)
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Katharine Specht: Maikirschen Rheinland-Verlag Köln 1991, ISBN 3-7927-1250-4