Prisoners ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 2013 unter der Regie von Denis Villeneuve. Das Drehbuch schrieb Aaron Guzikowski. Der deutsche Kinostart war am 10. Oktober 2013.
Film | |
Titel | Prisoners |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2013 |
Länge | 153 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Denis Villeneuve |
Drehbuch | Aaron Guzikowski |
Produktion | Kira Davis, Broderick Johnson, Adam Kolbrenner |
Musik | Jóhann Jóhannsson |
Kamera | Roger Deakins |
Schnitt | Joel Cox, Gary Roach |
Besetzung | |
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Handlung
Die Familien Dover und Birch feiern gemeinsam Thanksgiving. Nach dem Essen verschwinden die beiden Töchter Anna Dover und Joy Birch spurlos. Ein Polizeiaufgebot macht wenig später einen verdächtigen Wohnwagen ausfindig. Als Detektiv Loki versucht, den Fahrer Alex Jones aus dem Wagen zu locken, gerät dieser in Panik und fährt gegen den nächsten Baumstamm. Bei folgendem Verhör kann Alex, dem ein IQ eines 10-jährigen nachgewiesen wird, jedoch mit nichts belastet werden und er wird bald zu seiner Tante Holly Jones freigelassen.
Keller Dover, der Vater der verschwundenen Anna, beharrt vehement auf Alexs Schuld, weshalb er ihn entführt und in einem heruntergekommenen Haus foltert, in der Hoffnung, er werde das Versteck der Mädchen preisgeben. Dabei zwingt er den anderen Familienvater Franklin Birch, ihm zu helfen.
Währenddessen macht sich Detektiv Loki auf die Suche nach dem wahren Mörder und stößt bald auf den suspekten Bob Taylor. Als er Taylor einen Hausbesuch abstattet, versucht dieser zu flüchten. Loki kann ihn jedoch überwältigen und es stellt sich heraus, dass er in vielen, schwarzen Kästen Schlangen zusammen mit blutbefleckten Kinderklamotten aufbewahrt hat. Die Eltern der beiden entführten Mädchen können Teile der Kleidung ihren Töchter zuordnen. Der Mörder scheint gefasst, es fehlen nur noch die vermeintlichen Leichen.
Taylor begeht auf der Polizeistation kurzer Hand Selbstmord. Außerdem wird festgestellt, dass das Blut auf der Kleidung von Schweinen stammt. Es muss sich also um einen Nachahmer gehandelt haben. Taylor hatte überall in seinem Haus verstreut mysteriöse Labyrinthe gemalt. Loki erkennt nach einer Weile das Labyrinthsymbol wieder: Eine Leiche, die er im Keller des Pfarrers gefunden hatte, trug es um den Hals.
Tage später wird Joy Birch mit Drogen vollgepumpt aufgefunden und ins Krankenhaus eingeliefert. Von Anna fehlt weiterhin jede Spur. Joy flüstert schließlich, dass Keller "da" gewesen sei. Dieser flüchtet gefolgt von Loki, der vermutet, dass der Vater zum alten Haus fährt. Dort entdeckt Loki den misshandelten Alex. Keller jedoch fährt zu Holly Jones, da er den Verdacht hat, dass Joy dort seine Stimme gehört haben könnte. Holly bedroht ihn mit einer Pistole und sperrt ihn in ein unterirdisches Loch im Garten ein. Sie und ihr Mann (die Leiche im Keller des Pfarres mit dem Labyrinth-Symbol) haben bereits Jahre zuvor Kinder entführt, darunter Bob Taylor und Alex Jones, um einen Krieg gegen Gott zu führen, der ihren Sohn in jungem Alter an Krebs sterben lassen hat.
Loki begibt sich schließlich auch zu Hollys Haus, um ihr von Alexs Fund zu berichten. Dabei entdeckt er Anna und kann Holly erschießen, wird dabei aber verletzt. Er bringt das vergiftete Mädchen ins Krankenhaus, wo es gerettet werden kann. Am Schluss sieht man Loki im Garten der Jones, wie er ein leises Pfeifen vernimmt. Es wird klar, dass es sich dabei um den noch immer eingesperrten Keller handelt.
Kritiken
Prisoners wurde von den US-amerikanischen Kritikern überwiegend positiv aufgenommen. Rund 81 Prozent der Rezensionen bei Rotten Tomatoes nahmen den Film wohlwollend auf.[2] Die Internetseite kommt zu Folgendem Fazit: „Prisoners ist von einer emotionalen Komplexität und einem Gefühl der Angst getragen, das den Betrachter verstört.“[2]
„Prisoners gehört zu jener Sorte Film, die einen gefangen nehmen fast im wörtlichen Sinn: Man fühlt sich als Geisel, dazu verdammt, im Kinosessel festgenagelt alles mitzumachen bis zum befürchtet-bitteren oder dem erhofft-erlösenden Ende.“
„Blicke und Details verfolgen den Zuschauer noch lange nach diesem Film, ebenso wie die Gewalt der Geschichte und die der Bilder des Kamera-Veteranen Roger Deakins. Prisoners lässt tief in menschliche Abgründe gucken. Mit seltener Wucht skizziert Denis Villeneuve, wie weit Leute zu gehen imstande sind, deren Leben von Obsessionen und Verbrechen bestimmt werden.“
„Prisoners ist ein düsterer Thriller, der in Ästhetik und Dramaturgie an die Psycho-Dramen David Finchers (Sieben, Zodiac) erinnert. Keine der handelnden Figuren scheint ohne Schuld, jeder verbirgt ein dunkles Geheimnis, und je mehr sich die Krimihandlung in mysteriöse, teils haarsträubende Horror-Details verästelt, desto mehr wird auch der Zuschauer in einen Abgrund wettstreitender Emotionen gezogen, in dem Moral keine Kategorie mehr ist.“
Einspielergebnis
Bei Produktionskosten von 46 Millionen US-Dollar ist Prisoners am US-Startwochenende mit einem Einspielergebnis von 20,8 Millionen US-Dollar an die Spitze der Kinocharts geklettert. Bis zum 11. Oktober 2013 konnte der Film weltweit über 63,5 Millionen US-Dollar einspielen.[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ FSK-Freigabekarte. Abgerufen am 11. Oktober 2013
- ↑ a b Prisoners (2013). In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 11. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ Filmkritik von Barbara Schweizerhof auf der Internetseite von der Welt. Abgerufen am 11. Oktober 2013
- ↑ Völliger Kontrollverlust. In: Berliner Zeitung. Abgerufen am 11. Oktober 2013.
- ↑ Andreas Borcholte: Thriller-Sensation "Prisoners": Der Folterknecht in dir. In: Spiegel Online. Abgerufen am 13. Oktober 2013.
- ↑ Box Office Mojo: Prisoners (2013). Abgerufen am 11. Oktober 2013. (englisch)