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Film | |
Titel | Rebecca |
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Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1940 |
Länge | 126 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Alfred Hitchcock |
Drehbuch | Philip MacDonald, Michael Hogan, Robert E. Sherwood, Joan Harrison |
Produktion | David O. Selznick |
Musik | Franz Waxman |
Kamera | George Barnes |
Schnitt | William Hamilton |
Besetzung | |
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Rebecca ist ein Spielfilm des britischen Regisseurs Alfred Hitchcock aus dem Jahre 1940 mit Joan Fontaine und Laurence Olivier in den Hauptrollen. Es ist zugleich der erste Film Hitchcocks, der in Hollywood gedreht wurde. Die Handlung basiert auf dem Roman Rebecca von Daphne du Maurier. Sie handelt von einer schüchternen jungen Frau, die einen britischen Witwer heiratet und unter den allgegenwärtigen Erinnerungen an seine verstorbene Frau Rebecca leidet. Der Film wurde 1940 für elf Oscars nominiert und konnte die Preise in den Kategorien bester Film des Jahres und für die beste Kamera in einem Schwarzweißfilm erringen.
Handlung
Die niemals namentlich genannte, schüchterne Gesellschafterin hält sich gerade mit ihrer Arbeitgeberin Mrs. Van Hopper in Monte Carlo auf, als sie den wohlhabenden Maxim de Winter kennenlernt. Maxim steht noch unter dem Eindruck des Todes seiner Frau Rebecca, die ein Jahr zuvor beim Segeln ums Leben gekommen ist. Maxim und die junge Gesellschafterin verlieben sich und verbringen die Zeit fortan miteinander. Maxim macht ihr überraschend einen Heiratsantrag und nimmt sie nach den Flitterwochen mit zu seinem großen Anwesen Manderley in Cornwall. Zwar gilt Manderley als berühmtes Anwesen, doch der Ort wirkt sehr düster, insbesondere auch wegen der Haushälterin Mrs. Danvers. Diese verehrte Rebecca und macht der neuen Hausherrin klar, dass sie niemals den Platz der schönen, begabten und allseits beliebten Rebecca werde ausfüllen können.
Zwar findet die zweite Mrs. de Winter in Maxims Schwester Beatrice sowie Maxims Verwalter Frank Crawley Freunde, doch gelingt es ihr kaum, ihre Schüchternheit zu überwinden. Nach und nach zweifelt sie auch an Maxim, der offenbar immer noch Rebecca liebt. Crawley klärt die neue Mrs. de Winter über Rebeccas Tod, über den niemand in Manderley sprechen möchte, auf. Rebecca war an einem stürmischen Abend mit ihrem Seegelboot „Je reviens“ aufs Meer hinausgefahren und nicht wieder zurückgekehrt. Einige Zeit später wurde in Edgecombe eine Wasserleiche gefunden, die Maxim als Rebecca identifizierte.
Für den berühmten alljährlichen Maskenball von Manderley rät Mrs. Danvers, das Kleid einer Vorfahrin Maxims zu imitieren, deren Porträt in der Galerie hängt. Als sie jedoch das Kleid trägt, sind alle über das Kostüm entsetzt, und Maxim fordert sie brüsk auf, sich sofort umzuziehen. In ihrer Verzweiflung sucht sie Mrs. Danvers auf, um sie zur Rede zu stellen. Diese erklärt ihr, dass auf dem letzten Maskenball Rebecca das gleiche Kleid trug. Mrs. Danvers will sie dazu bringen, sich aus dem Fenster des früheren Schlafzimmers der de Winters zu stürzen. Die Nachricht über ein Schiff in Seenot in der Bucht von Manderley rettet der Protagonistin das Leben.
Maxim führt mit seiner Frau ein langes Gespräch, es kommt heraus, dass er Rebecca in Wahrheit hasste. Sie wirkte charmant und zog die Menschen in ihren Bann, im Inneren war sie aber grausam, gefühllos und verdorben. Aus Rücksicht auf die Familienehre ging Maxim gleich nach der Hochzeit auf eine Abmachung ein: Rebecca würde Manderley zu Glanz verhelfen und den Schein einer perfekten Ehefrau wahren. Dafür würde er sich nicht in ihren Lebenswandel einmischen, solange sie diskret bliebe. Sie reiste oft nach London, um sich ihren Lastern hinzugeben, und hatte unter anderem eine intime Beziehung mit ihrem windigen Cousin Jack Favell. Mit der Zeit wurde sie aber maßlos und brachte ihre Liebhaber auch nach Manderley in das Bootshaus mit. Am Abend ihres Todes folgte ihr Maxim zum Bootshaus und stellte sie zur Rede. Rebecca deutete dabei an, sie könne von einem anderen Mann schwanger sein. Im Verlaufe der hitzigen Diskussion stolperte Rebecca und starb, darauf brachte er ihre Leiche auf ihr Boot und brachte es in der Bucht zum Sinken.
Bei dem eingeleiteten Untersuchungsverfahren geht der Bootsbauer Mr. Tabbs davon aus, dass das Boot absichtlich zum Sinken worden sei. Alle gehen von einem Selbstmord aus, bis auf Jack Favell, der Maxim des Mordes bezichtigt und versucht, ihn zu erpressen. Schließlich stellt sich heraus, dass Rebecca am Tage vor ihrem Tod in London bei einem Arzt war. Sie litt an Krebs in einem fortgeschrittenen Stadium und hätte bald sterben müssen. Zudem konnte sie keine Kinder bekommen. Das Gericht sieht die Selbstmord-Theorie bestätigt und stellt die Untersuchung ein. Das Glück scheint perfekt, doch noch in der Nacht nach der Verhandlung entzündet Mrs. Danvers Manderley. Die zweite Mrs. de Winter kann sich retten, während Mrs. Danvers in den Flammen des zusammenbrechenden Schlosses stirbt.
Produktion
Vorproduktion
Rebecca wurde der erste US-amerikanische Spielfilm von Alfred Hitchcock. Der zugrunde liegende Roman Rebecca von Daphne du Maurier war ein weltweiter Bestseller aus dem Jahr 1938. Mit Daphnes Vater Gerald du Maurier waren die Hitchcocks persönlich bekannt und auch Hitchcocks voriger Film Riff-Piraten sowie der 1963 entstandene Thriller Die Vögel wurden nach Erzählungen du Mauriers gedreht.
Bereits Anfang 1938 schlug Hitchcock dem Produzenten David O. Selznick Rebecca als möglichen ersten gemeinsamen Film vor; die Rechte an dem Buch waren Hitchcock zu diesem Zeitpunkt zu teuer, sonst hätte er selbst zugegriffen. Selznick war begeistert und sicherte sich umgehend die Verfilmungsrechte. Erst ein Jahr später begann Hitchcocks Vertrag mit Selznick.
Arbeit am Drehbuch
Das erste ausgearbeitete Drehbuch stieß bei Selznick auf heftigste Ablehnung. Hitchcock wich, wie er es aus England gewohnt war, deutlich von der Romanvorlage ab, änderte Inhalt, Charaktere und Schauplätze und fügte ein ordentliches Maß Humor hinzu. Selznick war höchst verärgert und schickte Hitchcock ein sehr langes Memorandum, in dem er deutlich sein Missfallen ausdrückte. So schrieb er unter anderem: „(Wir wollen) nicht die verzerrte und vulgarisierte Version eines Werks, das sich doch bereits als erfolgreich erwiesen hat.“ Selznick bestand auf einer absolut werkgetreuen Umsetzung des Romans.
Ein weiteres Problem war der Motion Picture Production Code, der damals die gängigen Moralvorstellungen für Filmproduktionen verbindlich festschrieb. Demnach durfte Maxim de Winter nicht, anders als in der Romanvorlage, als Mörder seiner ersten Frau Rebecca ungestraft davonkommen. Es war also unumgänglich, Rebeccas Tod als Unfall darzustellen. Hitchcock fügte sich, und so wurde das ursprüngliche, bereits fertige Drehbuch von Michael Hogan, Alma Reville und Joan Harrison in gemeinsamer Arbeit von Hitchcock, Selznick und dem hierzu eigens engagierten Bühnenautor Robert E. Sherwood angepasst.
Besetzung
Aus David O. Selznicks Aufzeichnungen geht hervor, dass der Roman ursprünglich für 50.000 US-Dollar als starring vehicle für Carole Lombard und Ronald Colman gekauft wurde. Lombard entschied sich für den Film They Knew What They Wanted. Hitchcock engagierte sie das Jahr darauf für Mr. und Mrs. Smith. Colman sprang ab, da er befürchtete neben der groß angelegten weiblichen Hauptrolle zu verblassen. Selznicks zweite Wahl waren William Powell und Laurence Olivier. Letzterer war bereit für „bescheidenere“ 100.000 US-Dollar zu arbeiten und wurde engagiert.[1]
Selznick wollte im Sog seines unmittelbar zuvor gedrehten Erfolgsfilms Vom Winde verweht aus der Suche nach der weiblichen Hauptdarstellerin für Rebecca eine ebenso große Publicity-Aktion machen wie zuvor. Mehr als 20 Schauspielerinnen wurden für die Rolle der zweiten Mrs. de Winter getestet, mit mindestens einem Dutzend von ihnen wurden Probeaufnahmen gemacht, darunter Loretta Young, Anne Baxter (mit ihr drehte Hitchcock später Ich beichte), Margaret Sullavan und Vivien Leigh, die damals mit Sir Laurence Olivier liiert war. Dieser stand als männlicher Hauptdarsteller bereits fest und setzte sich sehr stark für sie ein. Selznick zog Olivia de Havilland in Betracht, die allerdings schon für den Film Raffles verpflichtet war. Nachdem Hitchcock deren Schwester Joan Fontaine in der Rolle einer sanftmütigen Ehefrau im Film Die Frauen gesehen hatte, entschied er sich letztendlich für sie.[1]
Produktion
Die Dreharbeiten sorgten für ein äußerst gespanntes Verhältnis zwischen Hitchcock und Selznick. Hitchcocks gewohnte Arbeitsweise, nur das zu drehen, was er für den fertigen Film benötigt, irritierte Selznick zutiefst, da er es gewohnt war, im Schneideraum den Film aus den mehrfach aus unterschiedlichen Kameraperspektiven aufgenommenen Szenen zusammenzustellen und ihm so sein gewünschtes Tempo zu geben. Dies ließ Hitchcocks Methode nicht zu. Für Joan Fontaine wurden die Dreharbeiten zu einer besonderen Belastung. Hitchcock ließ keine Gelegenheit aus, ihr mitzuteilen, dass, bis auf ihn, keiner am Set sie mochte, insbesondere nicht ihr Partner Laurence Olivier. Dies führte bei ihr zu einer depressiven Verstimmung. Ob von Hitchcock beabsichtigt oder nicht, spielte Joan Fontaine in dieser Verfassung die Rolle der unscheinbaren und eingeschüchterten zweiten Ehefrau äußerst überzeugend. Judith Anderson erhielt von Hitchcock die Anweisung während des Drehs möglichst nicht zu zwinkern, um die emotionale Kälte der Mrs. Danvers zu unterstreichen.[1]
Die Szenen der Traumsequenz, die Ankunft auf Manderley und der Brand des Herrensitzes mussten mit aufwendig konstruierten Modellbauten nachgestellt werden.[2] Um die düstere Atmosphäre des Buches beizubehalten, entschloss sich Hitchcock, den Film in schwarzweiß zu drehen, ganz im Kontrast zum vorangegangenen farbenfreudigen Vom Winde verweht, der Selznick-Produktion, die das Vorjahr dominiert hatte.[1] Rebecca kostete über 1 Mio. Dollar und war damit Hitchcocks bis dahin mit Abstand teuerster Film. Der Film wurde von Presse und Publikum begeistert aufgenommen.
Rezeption und Einordnung
Rebecca erhielt als einziger Hitchcock-Film (und zugleich als erster Kinofilm im Verleih der United Artists) einen Oscar als bester Film. Dieser ging allerdings an den Produzenten David O. Selznick. Joan Fontaine wurde für den Oscar in der Kategorie beste weibliche Hauptrolle nominiert. Der Preis ging aber völlig überraschend an Ginger Rogers für ihre Rolle in Fräulein Kitty (Kitty Foyle). Auch die für die beste Nebenrolle nominierte Judith Anderson, die die dämonische Haushälterin Mrs. Danvers spielte, sowie Laurence Olivier gingen leer aus.
Hitchcocks erste US-Produktion, die aber von Stil, Ambiente und Auswahl der Schauspieler her noch sehr „britisch“ war (auch Joan Fontaines Vater war Brite), machte nebenbei ein Stück typisch britische Damenoberbekleidung weltweit populär: die von Joan Fontaine in vielen Szenen getragene sportlich-elegante Strickjacke mit rundem Hals heißt auch heute noch im Spanischen, besonders in Lateinamerika, Rebeca.[3]
Seine Uraufführung erlebte der Film am 27. März 1940 in Los Angeles. Die Deutschlandpremiere fand am 6. Juni 1951 im Titania-Palast in Berlin-Steglitz als Eröffnungsfilm der ersten Internationalen Filmfestspiele Berlin statt. Rebecca lief dort außer Konkurrenz. Der Kinostart in Deutschland war im Oktober 1951.
Am 6. November 1950 sendete der Radiosender des CBS das 53-minütige Hörspiel Rebecca[4], dessen Dialoge Hitchcocks Film entlehnt wurden. Laurence Olivier spricht auch hier den Maxim de Winter. Damals ging auch sein Wunsch in Erfüllung, seine Ehefrau Vivien Leigh möge die Rolle der Rebecca übernehmen. Bereits 1943 sprach Joan Fontaine die Rolle der Rebecca in einem 30-minütigen Hörspiel[5] der CBS.[1]
Cameo
Wie auch in den meisten anderen Filmen hat Regisseur Hitchcock einen Cameo-Auftritt. Man sieht ihn in der 123. Minute des Filmes hinter einer Telefonzelle entlanggehen, kurz nachdem Jack Favell in dieser ein Telefongespräch mit Mrs. Danvers geführt hat.
- Siehe auch Liste der Cameo-Auftritte Hitchcocks.
Synchronisation
Die Sychronfirma Hans-Grimm Film GmbH sorgte im Jahre 1951 für die Synchronisation. Es wurden einige bedeutende Schauspieler verpflichtet. Das Dialogbuch schrieb Edith Schultze-Westrum, die Dialogregie übernahm Hans Grimm.
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher |
---|---|---|
George Fortescue Maximilian „Maxim“ de Winter | Laurence Olivier | Paul Klinger |
Zweite Mrs. de Winter | Joan Fontaine | Agnes Fink |
Mrs. Denvers | Judith Anderson | Johanna Fey |
Jack Favell | George Sanders | Curt Ackermann |
Beatrice Lacy | Gladys Cooper | Charlotte Scheier-Herold |
Edythe van Hopper | Florence Bates | Lina Carstens |
Kritiken
„(…),ein romantisch-märchenhafter Thriller, der sich durch dichte Atmosphäre, eine spannend entwickelte Story und hervorragende Darsteller auszeichnet.“
„Anspruchsvoller psychologischer Film nach dem gleichnamigen etwas gekünstelten Roman (...) Mit ungewöhnlichen Kunstmitteln sorgfältig ins Bildliche übertragen. Etwa ab 18.“
„Ein älterer Hitchcock-Film nach dem Roman von Daphne du Maurier, voller reizvoller Details, im Ganzen jedoch nicht auf der Höhe der mysteriösen Spannung, die die besten Werke Hitchcocks auszeichnet.“
Auszeichnungen
- 1941: Oscar für den besten Film: David O. Selznick
- 1941: Oscar für die beste Kamera in schwarzweiß: George Barnes
- 1941: Oscar-Nominierung für die beste Regie: Alfred Hitchcock
- 1941: Oscar-Nominierung für den besten Hauptdarsteller: Laurence Olivier
- 1941: Oscar-Nominierung für die beste Hauptdarstellerin: Joan Fontaine
- 1941: Oscar-Nominierung für die beste Nebendarstellerin: Judith Anderson
- 1941: Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch: Robert E. Sherwood und Joan Harrison
- 1941: Oscar-Nominierung für das beste Szenenbild in schwarzweiß: Lyle R. Wheeler
- 1941: Oscar-Nominierung für den besten Schnitt: Hal C. Kern
- 1941: Oscar-Nominierung für die besten Spezialeffekte: Jack Cosgrove und Arthur Johns
- 1941: Oscar-Nominierung für die beste Filmmusik: Franz Waxman
Literatur
- Daphne du Maurier: Rebecca (OT: Rebecca). Fischer, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-596-50395-7
- Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6
- John Russell Taylor: Die Hitchcock-Biographie. Alfred Hitchcocks Leben und Werk (Originaltitel: Hitch, the Life and Work of Alfred Hitchcock). Deutsch von Klaus Budzinski. Fischer-Cinema. Fischer-Taschenbuch-Verlag,,Frankfurt am Main 1982, 402 S., ISBN 3-596-23680-0
- Donald Spoto: Alfred Hitchcock - Die dunkle Seite des Genies. Heyne, München 1984, ISBN 3-453-55146-X (dt. Übersetzung von Bodo Fründt)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e http://www.imdb.com/title/tt0032976/trivia
- ↑ http://www.tvspielfilm.de/kino/filmarchiv/film/rebecca,1339424,ApplicationMovie.html
- ↑ http://buscon.rae.es/
- ↑ Hörspiel Rebecca in voller Länge (englisch)
- ↑ Hörspiel in voller Länge, Nr. 129 der Liste (englisch)