Obwohl die Focke-Wulf Fw 200 "Condor" ursprünglich ein Zivilflugzeug war, das für militärische Zwecke umgebaut wurde, bewährte sie sich im Zweiten Weltkrieg als Seeaufklärer und Aufklärungsbomber. In dieser Eigenschaft arbeitete sie mit U-Booten zusammen und bildete mit diesen eine der wirksamsten Kampfgemeinschaften der deutschen Luftwaffe.

Der Prototyp des zivilen Verkehrsflugzeuges Fw 200 machte 1937 seinen Erstflug, und die anschließenden Probeflüge waren so überzeugend, dass die Lufthansa sofort die erste Serie in Auftrag gab. So folgten einige Fw 200A und die erste größere Serienversion, die Fw 200B.
Die Arbeit an der Umkonstruktion zum Bomber begann 1939 auf Ersuchen der an einem solchen Projekt interessierten japanischen Armeeluftwaffe. Diese Version hatte stärkere Triebwerke und erhielt die Bezeichnung Fw 200C; der Krieg war jedoch vor Fertigstellung der ersten Maschine ausgebrochen, und das Projekt wurde sofort von der deutschen Luftwaffe für den Einsatz als Seeaufklärer aufgegriffen. In der Zwischenzeit wurden die zivilen Fw 200B und die wenigen 0-Serienmaschinen der C-Reihe als Transportmaschinen in den Truppendienst geholt. Die Serienfertigung wurde bis Anfang 1944 mit den Nachfolgemustern C-1, -2, -3, -4, -6 und -8 fortgesetzt, von allen Varianten wurden zusammen 263 Condor gebaut.
Gegen Kriegsende, als die Überfalltaktik der FW 200 an Wirksamkeit verlor, wurden einige Condor wieder zu Transporteinsätzen für Hitler und seinen Stab abkommandiert. Eine geplante Entwicklung mit größerer Spannweite und V-Motoren größerer Leistung, die Fw 300, kam über das Entwurfsstadium nicht hinaus.
Technische Daten
Fw 200 (Version C-3)
- Triebwerke: Vier 1000 PS BMW-Bramo 323R-2 luftgekühlte Neun-Zylinder Sternmotoren
- Spannweite: 33,02 m
- Länge: 23,87 m
- Höhe: 7,13 m
- Leergewicht: 14180 kg
- Fluggewicht: 22600 kg
- Besatzung: 8 Mann
- Höchstgeschwindigkeit: 384 km/h in 3970 m Höhe
- Dienstgipfelhöhe: 8760 m
- Größte Reichweite: 6320 km
- Bewaffnung: Zwei MG 151/20(20 mm),Vier MG 15(7,9 mm), 1000 kg Bombenzuladung(intern) und in den beiden äußeren Motorgondeln je 1400 kg. Zusätzlich konnten als Außenlast bis zu 1800 kg außerhalb der äußeren Motorgondeln angebracht werden.
Literatur
- Kenneth Munson: Die Weltkrieg II-Flugzeuge. Stuttgart 1999
- Nowarra, Heinz J.: Focke Wulf Fw 200 Condor. Koblenz 1988