Atemfrequenz

Anzahl der Atemzüge innerhalb einer bestimmten Zeitspanne
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Die Atemfrequenz gibt die Anzahl der Atemzüge innerhalb einer bestimmten Zeiteinheit, überlicherweise in einer Minute an.

Definition

Die Atemfrequenz ist einer von mehreren Vitalparametern, denen bei der Erfassung und Überwachung der Klinik von Patienten, vor allem im Rahmen der Intensivmedizin eine entscheidende Bedeutung zukommt. Im englischen wird die Atemfrequenz auch als Respiratory Rate bezeichnet, in deutschen Krankenhäusern wird unter der Abkürzung RR jedoch manchmal noch der manuell mit einer Manschette gemessene Blutdruck wahrgenommen.

Eine zu schnelle Atemfrequenz wird als Tachypnoe bezeichnet.

Atemfrequenz als Einstellparameter in der Beatmungstechnik

Die Atemfequenz ist in der Beatmungstechnik einer der wichtigsten einzustellenden Parameter. Bei Neonaten müssen sehr hohe Atemfrequenzen erzeugt werden, bei erwachsenen Patienten weniger hohe. In der Regel gelten folgende Einstellgrenzen:

Erwachsene: 12 bis 15 Atemhübe pro Minute
Neugeborenes, Säugling (0-12 Monate): ca. 30 Atemhübe pro Minute
Kind (ab 1 Jahr bis 8.Lebensjahr): ca. 20 Atemhübe pro Minute
Jugendlicher: 12-15 Atemhübe pro Minute

Abweichungen von normaler Atemfrequenz

Zu hohe oder zu niedrige Atemfrequenz kann zu kritischen Situationen führen. Bei einer zu hohen Frequenz kommt es vornehmlich zu einer Belüftung des Totraums im Atemsystem. Da diese Bereiche aber nicht am Gasaustausch mit dem Blut beteiligt sind, sinkt die Sauerstoffkonzentration im Körper ab und die Konzentration von Kohlenstoffdioxid steigt an. Wird keine Überprüfung der Sauerstoffsättigung vorgenommen, kann es zu erheblichen Gewebeschäden kommen (vergleiche Hyperventilation). Zu niedrige Atemfrequenz führt zu ähnlichen Phänomenen; es ist keine ausreichende Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff möglich und die Abatmung von CO2 ist nicht mehr genügend gewährleistet. Es kommt zu einer Kohlenstoffdioxidnarkose (CO2-Narkose).

siehe auch