Terraforming

hypothetische Umformung eines anderen Planeten in einen erdähnlichen Himmelskörper
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Terraforming wird die gedachte Umformung anderer Planeten in bewohnbare erdähnliche Himmelskörper mittels zukünftiger hypothetischer Techniken genannt. Fremde Planeten sollen so umgestaltet werden, dass darauf menschliches Leben mit geringem oder ohne zusätzlichen technischen Aufwand möglich wird.

Der Begriff geht auf einen Science-Fiction-Roman von J. Williamson aus dem Jahre 1942 zurück und wurde später von der Wissenschaft aufgegriffen.

Venus

Terraforming könnte in ferner Zukunft beispielsweise auf die Venus angewendet werden, indem große Mengen von Grünalgen in die CO2-reiche Atmosphäre eingebracht werden. Dies soll eine Anreicherung von Sauerstoff bei gleichzeitiger Reduzierung des Treibhauseffekts bewirken. Woher das für das Terraforming benötigte Wasser bezogen werden soll bleibt offen.

Mars

Beim Mars setzt ein hypothetisches Terraforming ebenfalls am CO2 an, welches in grossen Mengen im Polkappeneis gespeichert ist.

Damit sich der Mars zu einer so genannten zweiten Erde entwickeln kann wären folgende Veränderungen notwendig:

  • die Oberflächen Temperatur müsste um ca. 60° erhöht werden.
  • die Dichte der Atmosphäre müsste erhöht werden.
  • flüssiges Wasser müsste verfügbar gemacht werden.
  • die Oberflächeneinstrahlung von UV- und anderen kosmischen Strahlen müsste verringert werden.
  • der Anteil von O2 (Sauerstoff) und N2 (Stickstoff) in der Atmosphäre müsste erhöht werden.

Methoden

Bei allen Methoden, die auf den Mars angewendet werden sollen, ergeben sich durch verkettete Reaktionen folgende Resultate:

  • dichtere Atmosphäre durch das freigewordene CO2
  • höhere Temperaturen durch Treibhauseffekt
  • flüssiges Wasser durch Druck- und Temperaturerhöhung

Treibhauseffekt

Theoretisch scheint es möglich, unter Nutzung der auf dem Mars im Boden und den Polkappen gebundenen Verbindungen Wasser und Kohlendioxid einen Treibhauseffekt auf dem Planeten hervorzurufen, was mindestens anfangs einen hohen Energieaufwand erfordern würde.

Weltraum-Spiegel

Eine sehr aufwändige und damit kostspielige denkbare Methode der Marsumwelt die benötigte Energie zuzuführen wäre es, mehrere gigantische Spiegel im Weltraum über den Marspolen zu positionieren. Durch das reflektierte Sonnenlicht könnten die vereisten Pole schmelzen und so CO2 in die Atmosphäre befördert werden. Es würde der gewünschte Treibhauseffekt ausgelöst und in Folge der Mars weiter erwärmt.

Meteorit

Die Manipulation der Flugbahn eines Asteroiden mutet zwar fantastisch an, ist aber wenigstens theoretisch möglich. Ein Asteroid oder Komet mit einem grossen Gehalt an flüchtigen Stoffen soll durch eine Manipulation seiner Flugbahn auf den Mars geführt werden und gäbe beim Eintritt in die Mars-Atmosphäre bzw. beim Aufschlag auf die Oberfläche diese Stoffe frei. Dadurch aktivierte er analog den anderen Methoden einen selbstverstärkenden Treibhauseffekt.

Russ

Die einfachste Methode, den Mars umzuwandeln, könnte sein, Russ oder andere lichtabsorbierende Stoffe über die Eisflächen der Polkappen zu verteilen, was bewirken soll, dass die Sonnenstrahlen nicht mehr reflektiert werden. Das Resultat ist wiederum ein Temperaturanstieg, der das Eis schmelzen lässt.



Siehe auch: Marskolonisation