Willy Brandt
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Willy Brandt (geboren als Herbert Ernst Karl Frahm; * 18.12.1913 in Lübeck, † 8.10.1992 in Unkel am Rhein), Sozialdemokratischer deutscher Politiker und Bundeskanzler.
Brandt trat 1929 der Sozialistischen Jugend und ein Jahr später der SPD bei. Wieder ein Jahr später 1931 trat er aber in die SAP über.
1932 machte er sein Abitur in Lübeck und floh 1933 über Dänemark nach Norwegen vor den Nationalsozialisten die gerade die Macht ergriffen hatten. Er änderte auch seinen Namen in Willy Brandt. Getarnt als Student namens Gunnar Gaasland kehrte er aber für den Zeitraum zwischen September und Dezember 1936 wieder nach Deutschland zurück.
Als Kriegsberichterstatter war er 1936 im spanischen Bürgerkrieg tätig.
1938 erfolgte die Ausbürgerung durch die nationalsozialistischer Regierung, weshalb er sich um die norwegische Staatsbürgerschaft bemüht. Während der deutschen Besetzung Norwegens geriet er 1940 vorübergehend in deutsche Gefangenschaft. Da er aber bei seiner Ergreifung eine norwegische Uniform trug und auch nicht enttarnt wurde, konnte er nach seiner baldigen Freilassung nach Schweden fliehen. Im August 1940 wurde ihm die norwegische Staatsbürgerschaft von der Botschaft in Stockholm zugesprochen. Er blieb in Stockholm bis zum Ende des Krieges.
- 1945 Korrespondent für skandinavische Zeitungen im Nachkriegs-Deutschland
- 1948 Wiedereinbürgerung
- 1949 Als Berliner Abgeordneter im 1. Deutschen Bundestag
- 1950 Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin
- 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin (bis 1966)
- 1958 Landesvorsitzender der SPD Berlin
- 1964 Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (bis 1987)
In der Großen Koalition von 1966 erhält er das Amt des Außenministers. 1969 wird er zum Bundeskanzler gewählt, und 1972 Wiedergewählt. 1971 erhält er denFriedensnobelpreis.
1974 muß er aufgrund der Spionage-Affäre um Günter Guillaume als Bundeskanzler zurücktreten.
- 1976 Präsident der Sozialistischen Internationale
- 1979 Mitglied des Europäischen Parlaments (bis 1982)
- 1987 Rücktritt vom Parteivorsitz und seitdem Ehrenvorsitzender der SPD
- 1992 gestorben am 8. Oktober in Unkel
Literatur
- Willy Brandt, Mein Weg nach Berlin, Kindler Verlag, 1960
- Willy Brandt, Friedenspolitik in Europa, S. Fischer Verlag, 1968
- Willy Brandt, Begegnungen und Einsichten 1960-1975, Hoffmann und Campe, 1976
- Willy Brandt, Erinnerungen, Propyläen Verlag, 1989
- Ruth Brandt, Freundesland - Erinnerungen, Hoffmann und Campe, 1992
- Willy Brand, Bilder aus dem Leben eines Europäers, Fotos von Jupp Darchinger, Essay und Texte von Margarita Mathiopoulos, Droemer Knaur, 1993
- Merseburger Peter: Willy Brandt, 1913-1992. Visionär und Realist, DVA 2002