Beatrix von Storch

deutsche Politikerin (AfD), MdB, MdEP
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Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, geborene von Holstein-Gottorp, Herzogin von Oldenburg (* 27. Mai 1971 in Lübeck) ist eine deutsche Rechtsanwältin, Bloggerin und Politikerin (AfD). Sie gilt als Kopf eines konservativen Netzwerkes in Berlin.

Leben

Beatrix von Storch ist eine Enkelin des Reichsministers der Finanzen Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk. Seit 2010 ist sie mit dem Herausgeber Sven von Storch verheiratet.

Sie durchlief zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Vereins- und Westbank in Hamburg. Danach studierte sie Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Lausanne. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen absolvierte sie ihr Referendariat am Brandenburgischen Oberlandesgericht in Brandenburg an der Havel. Seit 1998 lebt sie in Berlin. Nach dem zweiten Staatsexamen 2001 wurde sie als Rechtsanwältin zugelassen, mit Spezialisierung in Insolvenzrecht.

Sie ist Mitglied im Redaktionsbeirat und schreibt als Autorin für die Internet- und Blogzeitung FreieWelt.net.[1] Außerdem gehört sie der Redakteurin von AbgeordnetenCheck.de an. Sie ist Gründerin und Sprecherin der Zivilen Koalition e.V., Vorsitzende des BürgerKonvents und des Instituts für strategische Studien in Berlin sowie zweite Vorsitzende der Allianz für den Rechtsstaat. Sie ist Mitglied der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft.

Von Storch ist Mitglied der Alternativen für Deutschland (AfD) und kandidiert bei der Bundestagswahl 2013 als Direktkandidatin für den Bundestagswahlkreis Berlin-Mitte auf Platz 2 der Landesliste Berlin. Der Gerhard-Löwenthal-Preisträger Michael Paulwitz bezeichnete sie als „heimliche Geburtshelferin“ der Partei.[2]

In einem offenen Brief 2013 griff sie Erzbischof Robert Zollitsch an, da dieser vor den Zielen der AfD warnte und warf ihm Amtsmissbrauch vor.[3]

2013 wurde sie von Russia Today interviewt; die Junge Freiheit, die Financial Times, das Handelsblatt, Der Tagesspiegel, Cicero und die junge Welt portraitierten sie.

Positionierung

Die Verstaatlichung ehemaliger Ländereien und Schlösser in der SBZ bezeichnete sie 1995 als „unrechtmäßig entrissen“.[4] Daher öffne sie nach Einschätzung des Handelsblatts die AfD für rechtskonservative Strömungen.[4][5]

Sie war 2010/11 eine der Wortführerinnen gegen den Euro-Rettungsschirm.[6]

Nach Meinung des Grünen-Politikers Volker Beck sei sie „Kopf einer rechtspopulistischen Allianz“, die insbesondere gegen die Gleichstellung von Homosexuellen mobil mache.[7]

Der ehemalige Manager und Unterstützer der AfD Hans-Olaf Henkel beurteilt ihre „Position, die sie in der „Freien Welt“ veröffentlicht, sehr liberal zu sein.“[8]

Sie unterstützt das Betreuungsgeld, den Schulden- und Bürokratieabbau und eine radikale Steuerreform eines Friedrich Merz oder Paul Kirchhoff.[9] Außerdem ist sie gegen eine Frauenquote und Gender-Mainstreaming.[10]

Publikationen

  • mit Sven von Storch: Göttinger Kreis – Studenten für den Rechtsstaat e. V. In: Bruno J. Sobotka (Hrsg.): Wiedergutmachungsverbot? Die Enteignungen in der ehemaligen SBZ zwischen 1945 und 1949. v. Hase & Koehler Verlag, Mainz 1998, ISBN 3-7758-1369-1, S. 610 ff.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vgl. Hans-Olaf Henkel: Die Euro-Lügner. Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken – so werden wir getäuscht. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-20058-6.
  2. Michael Paulwitz: Mutter der Bewegung. In: Junge Freiheit, 19. April 2013.
  3. Dietmar Neuerer: Kein Segen für die AfD (2). In: Handelsblatt, 20. August 2013.
  4. a b Dietmar Neuerer: Konservativ, liberal, rechts – wohin steuert die AfD?. In: Handelsblatt, 28. Juni 2013.
  5. Vgl. Zurückkaufen, was einem einst gehörte. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. August 2013.
  6. Antje Sirleschtov: Ohne Griechenland zurück zur Nation. In: Der Tagesspiegel, 23. September 2011.
  7. Dietmar Neuerer: FDP und Grüne greifen AfD-Chef Lucke frontal an (1). In: Handelsblatt, 28. Juni 2013.
  8. Dietmar Neuerer: FDP und Grüne greifen AfD-Chef Lucke frontal an (2). In: Handelsblatt, 28. Juni 2013.
  9. Antje Sirleschtov: „Untragbare Belastungen für den Bürger“. In: Der Tagesspiegel, 7. August 2013. (Portrait)
  10. Simone Schmollack: Volle Kraft zurück. In: taz, 5. September 2013.