Entwicklungszusammenarbeit

Überbegriff für Programme, die die politische, wirtschaftliche und soziale Situation in Entwicklungsländern verbessern sollen
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Entwicklungshilfe ist die offizielle eigentlich nicht mehr korrekte Bezeichnung für Entwicklungszusammenarbeit bzw. 'Entwicklungspolitik' und bezeichnet somit die auf Entwicklungsförderung der Partner ausgerichtete Zusammenarbeit von Industrienationen mit weniger entwickelten Ländern.

Im Verständnis deutscher Entwicklungszusammenarbeit ist schon seit längerem eine Allmosen-Mentalität durch den Leitgedanken partnerschaftlicher Zusammenarbeit abgelöst worden. Motto: <<Deutschland leistet dem auf Augenhöhe agierenden Entwicklungland, das Konzept und Durchführung der Maßnahmen mit verantwortet "Hilfe zur Selbsthilfe">>. (Dagegen siehe: Katastrophenhilfe). Um diesen partnerschaftlichen und das Selbstbestimmungsrecht achtenden Ansatz zu verdeutlichen soll (gemeinsames Wording von Bundesregierung und NROs nicht mehr von "Entwicklungshilfe", sondern eben von "Entwicklungszusammenarbeit", "Entwicklungspolitik" oder "Entwicklungspartnerschaft" gesprochen werden. Dieser Artikel folgt dem, was sich auch in den (Fach-)Medien langsam durchzusetzen beginnt.

Motive der Entwicklungspolitik

Der Grund, weniger entwickelten Länder bei der Entwicklung zu unterstützen, besteht aus einer Mischung von ehtisch-moralischer Verantwortung (das bestehende Nord-Südgefälle wurde von den Industrienationen mit geschaffen) und wohlverstandenen Eigeninteressen (auch Wohlstand und Sicherheit der Industrienationen ist nachhaltig nicht gegen, sondern nur mit der restlichen Welt möglich).

Ziele der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Die aktuelle Formulierung der Ziele (staatlicher) deutscher EZ lautet: "Armut bekämpfen - Frieden sichern - Globalisierung gestalten". Zusammen mit der im kirchlichen Umfeld geprägten Trias "Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung" ist damit Ziel und Maßstab des Handelns in diesem Politikfeld bestimmt. In dieser allgemeinen Formulierung findet die Zielbestimmung auch kaum Widerspruch und bildet die konsensuale Grundlage der Entwicklungszusammenarbeit. Da diese Ziel allerdings in der Umsetzung immer wieder von politischen und/oder wirtschaftlichen Partikularinteressen überlagert werden, muss sich das konkrete Handeln immer wieder neu an den Zielen messen lassen. (Negative Beispiele siehe: Hallstein-Doktrien oder Nestle-Babymilch-Skandal). Dies gilt sowohl für die direkte staatliche, als auch für die aus steuergeldern mitfinanzierte kichrliche und genauso für die von NROs verantwortete EZ.

Hinsichtlich des Volumens staatlicher Entwicklungsaufwendungen gilt seit der Konferenz von ?? das Ziel, 0,7 % des BIP zu erreichen. Derzeit liegt die Quote Deutschlands bei 0,27% (Stand: 2002), soll aber bis zum Jahr 2006 auf 0,33% erhöht werden.

Kriterien

  • 1 Beachtung der Menschenrechte
  • 2 Beteiligung der Bevölkerung an politischen Entscheidungen
  • 3 Rechtsstaaatlichkeit und Gewährleistung von Rechtssicherheit
  • 4 Martwirtschaftlich und sozial-orientierte Wirtschaftsornung
  • 5 Entwicklungsorientierung staatlichen Handelns

Schwerpunkte deutscher EZ

  • Armutsbekämpfung
  • Bildung und Ausbildung
  • Umwelt und Ressourcenschutz


Geschichte der deutschen Entwicklungspolitik

Als Beginn der west-deutschen Entwicklungspolitik gilt die Beteiligung am "erweiterten Hilfsprogramm der Vereinten Nationen" 1952. Damit leistete die BRD erstmal die damals noch sogenannte "Entwicklungshilfe". Im Jahr 1956 stellte West-Deutschland einen "50-Mio-DM-Fonds" spelziell die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit auf. Das damalige "Entwicklungshilfe-Ministerium" (heute: BMZ -Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) wurde am 14.11.1961 mit der Ernennung des späteren Bundespräsidenten Walter Scheel zum ersten Entwicklungshilfe-Minister gegründet.


Akteure der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Formen der Entwicklungszusammenarbeit

  • bilateral
  • im Rahmen der EU
  • multilateral

Internationale Akteure der Entwicklungszusammenarbeit

  • Weltbank
  • Vereinte Nationen (UN)
  • Europäische Union
  • Regionale Entwicklungsbank
  • Einzelne Industrieländer
  • Einzelne Entwicklungsländer

Was tun? Handlungsfelder für den Einzelnen:

  • gezieltes Konsumverhalten
  • Spenden
  • Multiplikatorfunktion
  • Mitarbeit in NROs