Pius X.

257. Papst der katholischen Kirche
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Januar 2006 um 13:01 Uhr durch 80.138.90.25 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Pius X., eigentlich Giuseppe Melchiorre Sarto (* 2. Juni 1835 in Riese, Provinz Treviso; † 20. August 1914 in Rom) war Papst von 1903 bis 1914.Mit Recht wurde Pius X. ein "konservativer Reformpapst" genannt.

Datei:Stpiusx.jpg
Papst Pius X.
Datei:Stemma-Pio X.jpg
Wappen Pius X.

Leben

Er wurde 1858 zum Priester geweiht, 1875 wurde er Domherr in Treviso, 1884 Bischof von Mantua, 1893 Patriarch von Venedig.

Am 4. August 1903 wurde er nach viertägigem Konklave zum Nachfolger von Papst Leo XIII. gewählt. Die Wahl erfolgte im siebten Wahlgang. Noch zu Beginn des Konklaves hatte der Kardinalstaatssekretär Mariano Rampolla del Tindaro als aussichtsreichster Kandidat gegolten. Tatsächlich erhielt Kardinal Rampolla in den ersten drei Wahlgängen auch jeweils die meisten Stimmen, wenngleich keine zur Wahl ausreichende Mehrheit. Nach dem zweiten Wahlgang ließ Kaiser Franz Joseph ein Veto Österreichs gegen eine etwaige Wahl Rampollas erklären. Ob dies aber tatsächlich der Grund für die spätere Wahl Kardinal Sartos gewesen ist, lässt sich nicht verifizieren.

Die Amtseinführung von Papst Pius X. fand am 9. August 1903 statt. Pius X. war ausgesprochen konservativ. Er verurteilte den Modernismus in zahllosen Veröffentlichungen, unter anderem 1907 in dem Dekret Lamentabili und in der Enzyklika Pascendi. 1910 führte er den Antimodernisteneid ein. Er ist einerseits als der unbeugsame Antimodernistenpapst in die Geschichte eingegangen, andererseits hat er im innerkirchlichen Bereich Reformen von bleibenden Wert durchgeführt.

Berühmt wurde er u.a. durch die Empfehlung des täglichen Kommunionsempfangs sowie durch die Zulassung der Kinderkommunion.

In sein Pontifikat fallen Auseinandersetzungen mit europäischen Staaten, so wurden die diplomatischen Beziehungen zu Spanien und Frankreich abgebrochen und 1905 das Konkordat mit Frankreich (von 1801) aufgehoben.

Pius X. starb am 20. August 1914 in Rom und ist im Petersdom beigesetzt. Sein Nachfolger war Papst Benedikt XV. Pius X. wurde durch Papst Pius XII. im Jahr 1951 selig- und im Jahr 1954 heilig gesprochen. Er ist der erste heilig gesprochene Papst seit mehreren Jahrhunderten.

Sein Geburtsort Riese wurde nach seiner Heiligsprechung zu seinen Ehren in „Riese Pio X“ umbenannt. 1985 wurde von der Gemeinde Riese Pio X und der Provinz Treviso eine Stiftung eingerichtet, die Fondazione Giuseppe Sarto, die sich mit der Erforschung und Dokumentation seines Lebens und Wirkens beschäftigt.

Werke

Literatur

  • J.R.Grigulevic: "Die Päpste des XX. Jahrhunderts", Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin 1984

Vorlage:Commons1

Vorlage:Vorgänger-Nachfolger